Schnäppchen dank Corona-Krise Volkswagen erwägt Rückkauf von Europcar
24.06.2020, 03:26 Uhr
Auch Europcar kämpft mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie, die die Nachfrage nach Mietwagen einbrechen ließ.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
2006 trennt sich Volkswagen vom Autovermieter Europcar für mehr als drei Milliarden Euro. Derzeit ist das französische Unternehmen noch rund 390 Millionen Euro wert. Ein Schnäppchenkauf für VW - und Interesse besteht offenbar.
Volkswagen ist Insidern zufolge in Übernahmegesprächen mit dem französischen Autovermieter Europcar. Volkswagen habe sich an Europcar gewandt, um sein Interesse an einer Übernahme zum Ausdruck zu bringen und der im Verkehr zunächst üblichen Sorgfaltspflicht ("Due Diligence") nachzukommen, sagte einer der Insider.
Der Deal würde es dem deutschen Autobauer ermöglichen, seine Flotte besser zu nutzen, erklärten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Einigung sei angesichts der finanziellen Belastung durch den Virus-Ausbruch alles andere als sicher, fügten die Quellen hinzu.
Nach Angaben der Insider haben auch Private-Equity-Firmen, darunter Apollo Global Management Interesse an dem Autovermieter bekundet. Europcar besitzt derzeit einen Börsenwert von 390 Millionen Euro und weist eine Nettoverschuldung von mehr als einer Milliarde Euro auf.
Der Autoverleiher kämpft mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie, die das Reisen weltweit beschränkt und die Nachfrage nach Mietwagen einbrechen ließ. Die Volkswagen AG, die Europcar 2006 an die Investmentfirma Eurazeo für rund 3,32 Milliarden Euro verkaufte, könnte die Mietwagenfirma nun mit einem deutlichen Abschlag erwerben. Volkswagen, Apollo und Eurazeo, die derzeit fast 30 Prozent an Europcar hält, lehnten einen Kommentar zunächst ab.
Quelle: ntv.de, bad/rts