Wirtschaft

Handel ab September angestrebt Volkswagen will Porsche an die Börse bringen

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Volkswagen gibt grünes Licht für den Börsengang der Sportwagentochter Porsche. Von frühestens Ende September an könnte ein Teil der Papiere am Finanzmarkt gehandelt werden. Es ist der Startschuss für einen der größten Börsengänge der vergangenen Jahre.

Die Porsche AG soll möglichst noch im Herbst an die Börse gehen. Von Ende September oder Anfang Oktober an könnte ein Teil der Papiere der Sportwagen-Tochter am Finanzmarkt gehandelt werden, wie Volkswagen nach Beratungen des Vorstands und des Aufsichtsrates mitteilte. Angestrebt werde dabei eine Notierung in Frankfurt, vollständig umgesetzt sein könnte die Neuemission bis zum Jahresende. Diese Schritte seien "vorbehaltlich der weiteren Kapitalmarkt-Entwicklungen" geplant, hieß es.

Damit gab Volkswagen grünes Licht, um einen der größten Börsengänge der vergangenen Jahre in Europa anzugehen. Damit kann VW nun bei Investoren für den Kauf der Aktien werben. Bis zu 25 Prozent der stimmrechtslosen Vorzugsaktien - das sind 12,5 Prozent des Grundkapitals - der Porsche AG sollen in den nächsten Wochen am Aktienmarkt platziert werden. Von der offiziellen Ankündigung bis zur Erstnotiz dauert es in der Regel rund vier Wochen.

Die Stuttgarter sind schon länger eine Renditeperle der Mehrmarken-Gruppe. In der Porsche AG ist das operative Geschäft mit Modellen wie dem 911er, Cayenne, Macan, Panamera oder Taycan gebündelt. Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte PSE hält hingegen den größten Teil der Stimmrechte bei Volkswagen.

Vor unsicheren Zeiten abgesichert?

Kritiker warnen Volkswagen vor einem Börsengang in unsicheren Zeiten. Anleger halten ihr Geld dann oft zusammen. Allerdings dürfte Volkswagen bereits Vereinbarungen mit großen Investoren getroffen haben, um die Platzierung abzusichern. Laut Finanzkreisen peilen VW und Porsche eine Bewertung von 60 bis 80 Milliarden Euro an, der Verkauf der Vorzugsaktien würde damit 7,5 bis 10 Milliarden einbringen. Mit dem Erlös durch den Börsengang könnte Porsche unter anderem seine Elektroauto-Strategie finanzieren.

Der Großaktionär des Wolfsburger Autokonzerns, die Familienholding Porsche SE, will zugleich 25 Prozent plus eine Aktie der stimmberechtigen Stammaktien an der Ertragsperle Porsche AG erwerben. "Im Fall eines erfolgreichen Börsengangs wird die Volkswagen AG für Dezember 2022 eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen", teilte VW weiter mit. Darin solle den Aktionären vorgeschlagen werden, "eine Sonderdividende in einem Umfang von 49 Prozent der Brutto-Gesamterlöse aus der Platzierung der Vorzugsaktien und dem Verkauf der Stammaktien an die Aktionäre Anfang 2023 auszuschütten".

Bereits mehrfach hatte sich ein möglicher Gang aufs Parkett angedeutet. Ein genauerer Plan zur Prüfung des Vorhabens war im vergangenen Winter noch unter dem alten VW-Konzernchef Herbert Diess angestoßen worden. Dessen seit dem 1. September amtierender Nachfolger Oliver Blume soll den Teil-Börsengang nun umsetzen - zusammen mit VW-Finanzvorstand Arno Antlitz, der außerdem eine ergänzende Funktion als "Chief Operating Officer" übernimmt. Blume bleibt daneben Chef der Porsche AG.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/rts/AFP

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