Goldpreis erreicht Rekordhoch Wall Street nimmt weiter Fahrt auf
12.09.2024, 23:11 Uhr Artikel anhören
Nach verhaltenem Start zogen die Kurse im Handelsverlauf weiter an.
(Foto: REUTERS)
Dass die Fed kommende Woche die Zinswende einläutet, gilt an der Wall Street als gesetzt - auch wenn ein großer Zinsschritt nach jüngsten Inflationszahlen unwahrscheinlicher wird. Am Aktienmarkt geht es trotzdem weiter nach oben, das zinslose Gold ereicht ein neues Allzeithoch.
Die Aussicht auf sinkende Zinsen hat die US-Börsen am Donnerstag gestützt. Jüngste Inflationsdaten dämpften indes die Erwartungen der Anleger an einen großen Zinsschritt der US-Notenbank. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Mittwoch 0,6 Prozent höher auf 41.096 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte ein Prozent auf 17.569 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,7 Prozent auf 5595 Stellen zu.
Die Erzeugerpreise in den USA legten im August um 0,2 Prozent zu. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gerechnet, nach einer Stagnation im Juli. "Ein Blick auf die heutigen Zahlen bestätigt, dass die Fed bei der Senkung der Zinsen nicht so aggressiv vorgehen wird, wie der Markt erwartet hat", sagte Peter Cardillo, Chefmarktökonom bei Spartan Capital Securities. An den Terminmärkten wird damit gerechnet, dass die Notenbank Federal Reserve den Leitzins am 18. September um 25 Basispunkte senken wird. Mit einem Zinsschritt im Umfang von 50 Basispunkten rechnen nur noch wenige Marktteilnehmer. Derzeit liegt der Zins noch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent.
Versorgungsängste machen Öl teuer
Die Zinssenkungsfantasien trieben die Metallpreise an. Der Goldpreis markierte ein Allzeithoch. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 1,9 Prozent auf 2558,06 Dollar. Anleger setzten auf einen positiven Konjunktureffekt.
Beim Ölpreis ging es aufgrund der Furcht vor längeren Produktionsausfällen durch den Hurrikan Francine deutlich nach oben. Die Nordseesorte Brent kostete mit 72,19 Dollar je Fass 2,2 Prozent mehr. US-Öl WTI stieg um 2,7 Prozent auf 69,16 Dollar je Fass. Der Hurrikan legt momentan etwa ein Viertel der US-Ölförderung im Golf von Mexiko lahm.
Moderna auf Tauchstation
Anleger legten sich auch Technologie-Titel ins Depot. Für Nvidia ging es mit einem Aufschlag von rund zwei Prozent den zweiten Tag in Folge nach oben. Medienberichten zufolge will die US-Regierung dem KI-Chip-Unternehmen den Export von fortschrittlichen Chips nach Saudi-Arabien gestatten. Die KI-Fantasie sei mit voller Wucht aufs Parkett zurückgekehrt, sagte Marktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets.
Aktien von Warner Bros Discovery stiegen um mehr als zehn Prozent. Der US-Medienkonzern konnte seinen Vertrag über den Vertrieb von Inhalten mit dem Telekommunikationsunternehmen Charter Communications frühzeitig verlängern.
Nach einem optimistischen Jahresausblick zogen die Aktien der Supermarktkette Kroger um 7,2 Prozent an. Der Konzern hob nach einem besser als erwartet gelaufenen zweiten Quartal das untere Ende seiner Umsatzprognose an.
Enttäuscht von den Prognosen des Impfstoffherstellers Moderna zogen Anleger hingegen den Stecker. Die Papiere verloren rund zwölf Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief. Die Umsatzerwartungen des Konzerns für das nächste Jahr lagen mit 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar unter den Schätzungen der Analysten.
Die Aktien des Chemiekonzerns Dow fielen nach einer gesenkten Umsatzprognose für das dritte Quartal um rund ein Prozent. Als Gründe nannte Dow Probleme in einer Ethylen-Crackeranlage in Texas sowie höhere Inputkosten und Margendruck in Europa.
Quelle: ntv.de, ino/rts