Wirtschaft

Einbußen bei rund zwei Prozent Weltweite Vermögen schrumpfen erstmals seit 14 Jahren

Die Inflation und die Konsequenzen des Ukrainekriegs lassen die Vermögen weltweit erstmals seit 14 Jahren spürbar sinken.

Die Inflation und die Konsequenzen des Ukrainekriegs lassen die Vermögen weltweit erstmals seit 14 Jahren spürbar sinken.

(Foto: picture alliance / Frank May)

Die Inflation und die Folgen des Ukrainekriegs sorgen laut einer aktuellen Studie der Allianz weltweit für schrumpfende Vermögen. Das ist erstmals seit der Finanzkrise 2008 der Fall. Auch die Deutschen, die sich in der Corona-Pandemie erfolgreich in Aktien flüchteten, bleiben diesmal nicht verschont.

Die Folgen des Ukraine-Kriegs mit hoher Inflation sowie die Verschärfung der Geldpolitik dürften erstmals seit Langem das Vermögen der Menschen weltweit schmälern. Für das laufende Jahr sei mit einem Rückgang des globalen Geldvermögens um mehr als zwei Prozent zu rechnen, teilte der Versicherer Allianz mit. Das wäre der erste nennenswerte Vermögensverlust seit der Finanzkrise 2008. Preisbereinigt könnten die Haushalte demnach ein Zehntel ihres Vermögens einbüßen.

Auch die Aussichten schätzt Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran eher trübe ein. Während auf die Finanzkrise eine relativ schnelle Erholung gefolgt sei, erwartet Subran für die kommenden drei Jahre bis 2025 lediglich ein jährliches nominales Wachstum des Geldvermögens um 4,6 Prozent.

Deutschland verdient in Pandemie am Aktienmarkt

2021 hatte das Geldvermögen noch um 10,4 Prozent auf weltweit 233 Billionen Euro zugelegt. In Deutschland profitierten die privaten Haushalte im vergangenen Jahr von den boomenden Aktienmärkten, die viele während der Pandemie für sich entdeckt hatten. Insgesamt wuchs das Brutto-Geldvermögen der deutschen Haushalte im vergangenen Jahr nach Berechnungen der Allianz um 8,5 Prozent, das war der stärkste Zuwachs seit der Jahrtausendwende, und er lag auch über dem Durchschnittswachstum in Westeuropa (plus 6,7 Prozent). Die Sparer in Deutschland kauften Aktien und Investmentfonds in Höhe von 135 Milliarden Euro - 53 Prozent mehr als im bereits starken Jahr 2020.

Auch Deutschland werde sich aber dem negativen Trend nicht entziehen können, hieß es: In diesem Jahr dürfte das Geldvermögen hierzulande ebenfalls um mehr als zwei Prozent zurückgehen. Die Allianz berücksichtigt in ihrer zum dreizehnten Mal vorgelegten Vermögensstudie ("Global Wealth Report") Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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