Stattdessen wird mehr gedampft Zigarettenabsatz hat sich seit 1991 mehr als halbiert
26.01.2024, 13:09 Uhr Artikel anhören
Die Deutschen rauchen weniger - der Zigarettenabsatz ist seit 1991 um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
(Foto: picture alliance / Panama Pictures)
Mediziner können sich freuen, die Tabakindustrie hingegen nicht: Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sinkt der Absatz von Zigaretten im Jahr 2023 um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dafür werden Zigarettenalternativen immer beliebter.
Das Geschäft mit Zigaretten in Deutschland geht zurück: Im Jahr 2023 wurden im Vorjahresvergleich 2,7 Prozent weniger Glimmstängel versteuert. Die Zahl sank auf 64,0 Milliarden - das entspricht einem Rückgang von 1,8 Milliarden Stück. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.
Im langfristigen Vergleich zum Jahr 1991 (146,5 Milliarden) ging der Zigarettenabsatz damit um mehr als die Hälfte zurück. Seitdem wurden Steuererhöhungen sowie Gesetze zur Eindämmung des Rauchens eingeführt, darunter Warnhinweise auf Zigarettenschachteln und Werbeverbote.
Auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos nahm im vergangenen Jahr ab, und zwar um 9,7 Prozent (auf 2,3 Milliarden Stück). Grund dafür ist die zum 1. Januar 2022 eingetretene Tabaksteuererhöhung. Diese war die erste stufenweise Erhöhung seit sieben Jahren. Die Gesamtmenge des versteuerten Tabak-Feinschnitts verringerte sich zwischen 2022 und 2023 um sechs Prozent auf 23.581 Tonnen.
Steigende Nachfrage für (Wasser-)Pfeifentabak und Liquids
Der Absatz von klassischem Pfeifentabak stieg dagegen um 22,6 Prozent auf 398 Tonnen. Auch die Menge der versteuerten Tabakwaren-Substitute wie Liquids für E-Zigaretten ist gestiegen. Das Statistische Bundesamt bezifferte den Absatz auf 1,2 Millionen Liter.
Da Liquids erst seit dem 1. Juli 2022 der Tabaksteuer unterliegen, ist kein Vergleich mit dem gesamten Vorjahr, sondern lediglich mit der zweiten Jahreshälfte 2022 möglich. Demnach war die abgesetzte Menge an Tabak-Substituten im Jahr 2023 um 181,1 Prozent höher als im zweiten Halbjahr 2022.
Der Absatz von Wasserpfeifentabak belief sich im Jahr 2023 auf 727,7 Tonnen. Er stieg nach dem Ende der sogenannten Abverkaufsfrist für Kleinverkaufspackungen über 25 Gramm wieder deutlich: Während im ersten Halbjahr lediglich 304 Tonnen Wasserpfeifentabak versteuert wurden, stieg die Absatzmenge in den zweiten sechs Monaten um 39,7 Prozent auf 424 Tonnen.
Für Wasserpfeifentabak und erhitzten Tabak war zum 1. Januar 2022 ein zusätzlicher Steuertarif eingeführt worden. Vorher galt hierfür die niedrigere Besteuerung von Pfeifentabak.
Ebenso ist am 1. Juli 2022 eine neue Tabaksteuerverordnung in Kraft getreten - seitdem ist der Handel mit Wasserpfeifentabak in Packungsgrößen über 25 Gramm nicht mehr zulässig. Packungen dieser Größe, die bereits vor dem Inkrafttreten der Verordnung versteuert wurden, durften aber noch bis zum 30. Juni 2023 verkauft werden.
Quelle: ntv.de, mes/rts/dpa