Donnerstag, 26. Juli 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Juliane Kipper
17:51 Uhr

Trump-Juncker-Deal schickt Dax über 12.800 Punkte

DAX
DAX 24.378,80

Der deutsche Aktienmarkt profitiert von der vorerst abgewendeten Eskalation des amerikanisch-europäischen Handelsstreits. Der Dax gewinnt bis zum Handelsschluss 1,8 Prozent auf 12.809 Punkte. Damit notiert er erstmals seit Mitte Juni über der Marke von 12.800 Punkten. Zusätzlicher Rückenwind kommt vom Euro, der auf 1,1660 Dollar fällt, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi den Euro nicht thematisiert hat.

Aus Branchensicht waren heute Autoaktien dank der Entspannung im Handelsstreit am stärksten gefragt. So stiegen die Papiere von BMW, Daimler und Volkswagen zwischen drei und 4,5 Prozent. Auch die Stahlwerte profitierten überdurchschnittlich von der Entspannung im Zollstreit. Thyssenkrupp kletterte um 2,3 Prozent.

Nach einem starken Auftaktquartal hat die Deutsche Börse im zweiten Quartal nur auf den ersten Blick gute Geschäftszahlen vorgelegt. Mit dem Nettogewinn ging es zwar auf 687 Millionen Euro nach oben, was sich im Rahmen der Analystenerwartungen bewegt. Das lag aber laut Morgan Stanley an einem guten Finanzergebnis, die Umsätze auf Xetra oder im Abwicklungssystem Clearstream konnten dagegen nicht an das gute erste Quartal anknüpfen. Der Kurs handelt knapp 1 Prozent im Minus.

16:55 Uhr

Diese Kandidaten könnten aus den EuroStoxx50 fliegen

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Eon
Eon 16,09

Die Deutsche Bank und E.ON könnten nach Einschätzung von Analysten bei der nächsten Überprüfung des EuroStoxx50 aus dem europäischen Top-Index herausfallen. Abstiegskandidaten seien auch der französische Baustoffkonzern Saint-Gobain und die ebenfalls französische Medienfirma Vivendi, konstatierten die Analysten der LBBW und der Societe Generale.

Aufsteigen könnten dagegen demzufolge der italienische HVB-Mutterkonzern Unicredit, das Industriegaseunternehmen Linde, der französische Luxusgüterhersteller Kering und der spanische IT-Dienstleister Amadeus.

Der Indexanbieter Stoxx will seine Auswahlliste Ende August veröffentlichten. Die LBBW hat auf Basis der Kurse vom Montag die neue Zusammensetzung errechnet, die dann ab dem 24. September gültig ist. Der Stichtag für die Entscheidung ist allerdings erst Ende August.

16:20 Uhr

Facebock-Schock nimmt US-Tech-Konzerne in Sippenhaft

Dow Jones
Dow Jones 46.783,16

Enttäuschung über den Zwischenbericht von Facebook überschattet an der Wall Street die Entspannung im europäisch-amerikanischen Handelsstreit. Der Dow Jones zieht im frühen Handel um 0,5 Prozent an, während der S&P 500 leicht nachgibt. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert ein Prozent auf 7846 Punkte.

Mit dem Deal zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissions-Chef Jean Claude Juncker sind Autozölle erst einmal vom Tisch. Die Aktien von Facebook stürzen um 19,6 Prozent ab. Das weltgrößte soziale Netzwerk hat die Anleger mit seinem Zwischenbericht enttäuscht. Auch die Papiere der anderen großen US-Technologie-Konzerne wie Apple, der Google-Mutter Alphabet, Netflix und Amazon stehen etwas unter Druck und büßten je etwa ein Prozent ein.

Ford
Ford 12,67

Die Autowerte machen kaum Boden gut: GM-Papiere rutschen erneut um rund ein Prozent ab, nachdem sie gestern im Sog einer Gewinnwarnung schon um 4,6 Prozent gefallen waren. Fiat Chrysler-Titel erholen sich von dem zwölfprozentigen Kurssturz um minimale 0,6 Prozent. Die Aktien von Ford brechen um mehr als vier Prozent ein. Der zweitgrößte US-Autobauer hatte gestern nach Handelsschluss seine Prognose gesenkt.

Die Papiere von Qualcomm heben um fünf Prozent ab. Händler sind erleichtert, dass der US-Chipkonzern die rund 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme für das niederländische Halbleiter-Unternehmen NXP abgeblasen hat. Die in New York gelisteten NXP-Titel verlieren mehr als fünf Prozent.

15:32 Uhr

Barbie-Hersteller entlässt 2200 Mitarbeiter

Mattel
Mattel 14,23

Der Spielzeughersteller Mattel kämpft mit enormen Absatzschwierigkeiten. Der Gesamtverlust im vergangenen Jahr erreicht insgesamt 1,1 Milliarden Dollar. In diesem Jahr kam noch die Pleite des Spielwarenhändlers Toys"R"Us hinzu - er schuldet Mattel zum Zeitpunkt der Insolvenz fast 136 Millionen Dollar. Jetzt muss der Barbie-Hersteller weltweit 2200 Stellen streichen und sein Werk in Mexiko verkaufen.

  • Das Unternehmen will in den kommenden zwei Jahren insgesamt 650 Millionen Dollar (555 Millionen Euro) einsparen.
  • Der Verlust stieg von rund 56 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2017 auf mittlerweile 241 Millionen Dollar. Der Umsatz von April bis Juni ging um knapp 14 Prozent auf 841 Millionen Dollar zurück.

Bei Mattel arbeiteten Ende 2017 rund 35.000 Menschen. Einzelheiten zum Stellenabbau nannte das Unternehmen nicht, nur, dass rund 22 Prozent der Jobs in der Verwaltung gestrichen werden sollen.

14:50 Uhr

Facebook ist nicht mehr unantastbar

Meta
Meta 710,56

Ein Quartalsergebnis unter Markterwartungen und ein pessimistischer Ausblick brocken Facebook einen Kurssturz ein. Nachdem die Aktien des Online-Netzwerks als Reaktion auf die Zahlen zunächst zeitweise um fast ein Viertel eingebrochen waren, notierten sie im vorbörslichen US-Geschäft noch 17 Prozent im Minus. Damit stehen sie vor dem größten Tagesverlust seit dem Börsengang 2012.

  • In ihrem Sog gaben die Papiere anderer Internet-Konzerne wie Amazon, Netflix oder der Google-Mutter Alphabet jeweils rund zwei Prozent nach. Allein Facebook verlor zeitweise 150 Milliarden Dollar an Börsenwert. Das ist mehr als die gesamte Marktkapitalisierung des Dax-Schwergewichts SAP.
  • "Das Ausmaß der Kursbewegung hat uns alle auf dem falschen Fuß erwischt", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.
  • "Anleger hätten es aber kommen sehen müssen." Schließlich hätten Firmenangehörige - Gründer Mark Zuckerberg eingeschlossen - in den vergangenen Monaten Papiere im Gesamtvolumen von 3,8 Milliarden Dollar verkauft.

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14:06 Uhr

Frankreich zieht nach Trump-Juncker-Deal rote Linie

Die Vereinbarungen zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sorgen in Frankreich für Skepsis. Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sagte, Ziel könne nicht ein umfassendes Handelsabkommen sein. Die Grenzen eines solchen Unterfangens seien durch das gescheiterte Freihandelsabkommen TTIP aufgezeigt worden. Auch müsse die Landwirtschaft aus den Verhandlungen zwischen EU und USA herausgehalten werden.

Außerdem forderte Le Maire eine Öffnung der USA für europäische Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen. Dieser Markt sei für die Europäer nach wie vor "weitgehend verschlossen", sagte der Minister. Allgemein forderte Le Maire "Klarstellungen" zu den von US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vorgeschlagenen Maßnahmen.

14:32 Uhr

Leitzins bleibt auf Rekordtief

Die Europäische Zentralbank (EZB) behält ihren Niedrigzins-Kurs bei. Der Leitzins bleibt bei 0,0 Prozent, und zwar "mindestens den Sommer 2019 über", wie ein EZB-Sprecher in Frankfurt am Main sagt. Der Einlagezins für die Banken beläuft sich demnach weiterhin auf minus 0,4 Prozent. Unverändert will die EZB zudem bis Ende September weiterhin 30 Milliarden Euro monatlich über ihr Anleihenkaufprogramm in die Finanzmärkte pumpen.

Danach soll der Betrag bis Ende des Jahres auf 15 Milliarden Euro zurückgefahren werden. Ab 2019 will die EZB außer den im Programm aufgelaufenen Zinsen kein Geld mehr zur Stützung europäischer Staats- und Unternehmensanleihen ausgeben. Seit Beginn des Programms hat die EZB insgesamt 2,4 Billionen Euro in die Finanzmärkte gepumpt.

 

13:23 Uhr

Venezuela kämpft gegen die Hyperinflation

Venezolaner versuchen inzwischen auf der venezolanisch-kolumbianischen Grenzbrücke Simon Bolivar 100-Bolivares-Scheine zu wechseln.

Venezolaner versuchen inzwischen auf der venezolanisch-kolumbianischen Grenzbrücke Simon Bolivar 100-Bolivares-Scheine zu wechseln.

(Foto: picture alliance / Georg Ismar/d)

Venezuela streicht fünf Nullen aus seiner Landeswährung, dem Bolivar. Präsident Nicolas Maduro kündigt ein Programm der "wirtschaftlichen Erholung" an, das am 20. August starten werde. Geplant sei dabei auch eine "Geldumstellung": "Fünf Nullen weniger". Venezuela steckt in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, die Geldentwertung könnte laut Internationalem Währungsfonds (IWF) dieses Jahr eine Million Prozent erreichen.

  • Maduro hatte ursprünglich die Streichung von drei Nullen angekündigt. Die neuen Scheine sollten ab dem 4. August in Umlauf kommen. Die Zentralbank hatte um Verschiebung gebeten.
  • Der Präsident sagte nach einer Kabinettssitzung, die Streichung der fünf Nullen werde "die Finanzgeschäfte erleichtern und den Bolivar schützen". Die Maßnahme werde die Landeswährung stabilisieren.
  • Grund für die galoppierende Inflation in Venezuela sei der "Wirtschaftskrieg", den die venezolanische Opposition und die USA gegen ihn führten, sagte Maduro. Sie wollten ihn stürzen.
12:41 Uhr

Rapper soll Pumas Basketball-Geschäft zum Laufen bringen

Im zweiten Quartal steigt der Umsatz von Puma um acht Prozent
auf gut eine Milliarde Euro, obwohl der starke Euro das Wachstum
in der Heimatwährung bremst.

Im zweiten Quartal steigt der Umsatz von Puma um acht Prozent auf gut eine Milliarde Euro, obwohl der starke Euro das Wachstum in der Heimatwährung bremst.

dpa

Puma
Puma 21,45

Puma will nach langer Abwesenheit wieder ins Basketballgeschäft einsteigen und verpflichtet dafür Rapper Jay-Z als Kreativdirektor. Erstmals nach fast 20 Jahren werden NBA-Spieler wieder Puma-Basketballschuhe tragen. Ende September/Anfang Oktober will Puma in den USA einige neue basketballbezogene Produkte auf den Markt bringen, sagte Puma-Chef Björn Gulden.

Beginnen werde mit Basketballschuhen und einer kleinen, passenden Bekleidungskollektion, in die man derzeit investiere. Puma will das Basketballgeschäft zuerst in den USA, dem wichtigsten Basketballmarkt weltweit, zum Laufen bringen. Ab Februar 2019 soll es auch in Europa und eventuell ab dem zweiten Quartal 2019 in Asien anlaufen.

Starkes Wachstum im Quartal der Fußball-Weltmeisterschaft stimmt Puma derweil zuversichtlicher. Dank weltweit florierender Geschäfte dürften die Erlöse im Gesamtjahr um zwölf bis 14 Prozent zulegen, wie der Sportausrüster mitteilte. Erst im April hatte der Vorstand das Wachstumsziel auf zehn bis zwölf Prozent von zuvor zehn Prozent angehoben. Beim Betriebsgewinn erwartet Puma unverändert einen Anstieg auf 310 bis 330 Millionen Euro.

Anleger reagierten jedoch enttäuscht. Die Aktien des Sportausrüsters fielen im MDax um bis zu 8,3 Prozent auf 435 Euro, machten dann einen Teil ihrer Verluste aber wieder wett und lagen zuletzt noch rund zwei Prozent im Minus. Ein Börsianer verwies darauf, dass Puma das Gewinnziel lediglich bekräftigt hatte. "Da hatten einige auf eine Erhöhung gehofft."

Puma rüstete bei der Weltmeisterschaft in Russland zwar nur vier Außenseiterteams aus - Uruguay, Senegal, Serbien und die Schweiz. Den Großteil musste der deutsche Ausrüster den Platzhirschen Nike und Adidas überlassen. Allerdings hält sich Puma zugute, unter anderem den französischen Torschützen Antoine Griezmann als einen der WM-Stars mit Schuhen auszustatten.

11:48 Uhr

Hoher Ölpreis lässt Gewinne von Öl-Multis sprudeln

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 64,36

Shell & Co profitieren von hohen Ölpreisen. Bei dem niederländisch-britischen Ölkonzern schnellte das Nettoergebnis im zweiten Quartal um 30 Prozent auf umgerechnet vier Milliarden Euro, wie Royal Dutch Shell mitteilte. Der französische Wettbewerber Total förderte so viel Öl wie nie zuvor und verdiente unter dem Strich mit rund drei Milliarden Euro sogar 44 Prozent mehr als vor Jahresfrist. In gleicher Höhe stieg bei der ehemals unter Statoil firmierenden norwegischen Equinor das bereinigte operative Ergebnis auf 3,6 Milliarden Euro. Bei der spanischen Repsol legte der Gewinn um 23 Prozent auf 549 Millionen Euro zu. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich seit Jahresbeginn um elf Prozent auf aktuell gut 74 Dollar je Barrel (159 Liter).

Total
Total 51,42

Trotz der Gewinnsprünge blieben die Öl-Multis zum Teil deutlich hinter den Markterwartungen zurück - einzige Ausnahme: Total. An der Börse notierte daher allein der französische Konzern im Plus, die Papiere von Equinor, Shell und Repsol verbuchten Kursverluste zwischen rund einem und zwei Prozent.

Es wird damit gerechnet, dass die Ölkonzerne nach drei Jahren mit Einsparungen 2018 so viel Geld einnehmen wie noch nie seit Beginn des Jahrzehnts. Sie profitieren damit auch von der Förderbremse des Ölkartells Opec, die den Ölpreis nach oben getrieben hat. Aber auch der verbale Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem iranischen Kollegen Hassan Ruhani macht Rohöl-Anleger nervös.

11:16 Uhr

Paypal wächst weiter, Aktie geht trotzdem in die Knie

Paypal
Paypal 59,02

Dank des boomenden Internethandels im Frühjahr kann der Bezahldienst Paypal seine Einnahmen stark steigern, enttäuscht aber beim Geschäftsausblick die Markterwartungen. Im zweiten Quartal legt der Gewinn im Jahresvergleich um 28 Prozent 526 Millionen Dollar (448 Mio Euro) zu, wie die einstige Ebay-Tochter mitteilte. Die Erlöse wuchsen um 23 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar zu. Das von Paypal abgewickelte Zahlungsvolumen stieg um 29 Prozent auf 139,4 Milliarden Dollar.

Obwohl die Zahlen über den Erwartungen der Analysten lagen und sogar ein Aktienrückkaufsprogramm im Volumen von bis zu zehn Milliarden Dollar ankündigt wurde, kam der Quartalsbericht an der Wall Street nicht gut an. Die Aktie fiel nachbörslich um mehr als vier Prozent. Bei der Prognose für das laufende Vierteljahr hatten sich Anleger etwas mehr erhofft. Paypal stellte hier ein Umsatzwachstum von 12 bis 13 Prozent in Aussicht. Die Aktie hatte in den letzten zwölf Monaten allerdings auch schon um fast 60 Prozent zugelegt.

10:44 Uhr

Sicherheit an Bord wird für Airlines teuer

Lufthansa
Lufthansa 7,34

Im Ernstfall sollen "Sky Marshalls" auf gefährdeten Strecken im Ernstfall einen Terroranschlag verhindern. Die bewaffneten Zivilpolizisten fliegen seit den Anschlägen vom 11. September 2001 auch in Deutschland regelmäßig mit – und müssen laut Gesetz eigentlich kostenlos befördert werden. Die Lufthansa wollte für sie aber nicht noch Steuern, Einreise- oder Zollgebühren sowie Start- und Landeentgelte zahlen und forderte mehr als 2,3 Millionen Euro an Kosten zurück.

Der Bundesgerichtshof entscheidet jetzt: Deutsche Luftfahrtunternehmen müssen Flugsicherheitsbegleiter der Bundespolizei während ihres Einsatzes an Bord bei Inlands- und Auslandsflügen kostenlos transportieren. Unternehmen haben keinen Anspruch auf Entschädigung von passagierbezogenen Zusatzkosten. Eine Millionenklage der Lufthansa wurde als unbegründet zurückgewiesen.

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10:15 Uhr

Riesiger Aktienrückkauf: Shell belohnt Anleger

Für 25 Milliarden US-Dollar sollen bis zu 834 Millionen eigene Aktien erworben werden, teilt Shell mit.

Für 25 Milliarden US-Dollar sollen bis zu 834 Millionen eigene Aktien erworben werden, teilt Shell mit.

picture alliance / dpa

Shell plc.
Shell plc. 31,07

Die gesamte Ölbranche hat eine der schwersten Krisen aller Zeiten hinter sich. Inzwischen aber sprudeln bei Shell die Gewinne wieder: Der Energieriese startet nach einer Zeit der Zurückhaltung bei den Ausschüttungen einen Aktienrückkauf. Der Öl- und Gasmulti will demnach eigene Anteile im Wert von mindestens 25 Milliarden US-Dollar (21,3 Mrd Euro) erwerben, wie Shell-Chef Ben van Beurden bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal ankündigte.

Der Konzernchef kann inzwischen wieder aus dem Vollen schöpfen: Der um Sonderposten bereinigte Gewinn stieg im zweiten Quartal um 30 Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Dollar. Dabei profitierte der Konzern von einem florierenden Gas- und Fördergeschäft, während es in der Verarbeitung und im Vertrieb etwas schlechter lief. Analysten hatten gleichwohl mehr Gewinn erwartet.

Lange mussten Shell-Anleger auf eine Bardividende verzichten und bekamen ihre Ausschüttung in Form von Firmenanteilen. Inzwischen zahlt der Konzern auch wieder in Cash. Für das zweite Quartal sollen 0,47 Dollar je Aktie fließen.

09:40 Uhr

Daimler-Gewinn bricht stärker ein als erwartet

Daimler erleidet im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch und gibt einen vorsichtigen Ausblick auf das lukrative Geschäft mit Premiumautos. Zudem lief es operativ, vor allem im eigentlich boomenden Lkw-Geschäft, bei weitem nicht so gut wie von Analysten erwartet.

  • Am im Juni gesenkten Gewinnausblick für das Gesamtjahr hält der Dax-Konzern aber fest.
  • Während Daimler in den vergangenen Jahren mit immer neuen Absatzrekorden im Autogeschäft glänzte, nimmt der Gegenwind nun zu. Im zweiten Quartal sanken die Verkäufe leicht, im Juni wurde der erste Absatzrückgang seit Jahren verzeichnet.
  • Für das laufende Quartal rechnet Daimler bei Mercedes und Smart nun mit einem deutlichen Ebit-Rückgang gegenüber dem Vor- und Vorjahresquartal.
  • Zur Begründung werden Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Autos genannt, unter anderem wegen Problemen bei der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP. Im vierten Quartal soll sich die Lage wieder normalisieren.

"Die Automobilindustrie und damit auch wir haben eine Vielzahl von Herausforderungen zu meistern", erklärte Vorstandschef Dieter Zetsche. Neben Daimler haben auch andere Hersteller vor dem schwierigen Umfeld gewarnt. Die drei großen US-Hersteller Ford, General Motors und auch Fiat Chrysler haben ihren Ausblick für 2018 gesenkt.

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09:11 Uhr

Juncker lässt Sojabohnen-Preise steigen

Ein Zugeständnis von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in den Verhandlungen mit US-Präsident Donald Trump löst im Handel mit Agrarrohstoffen erkennbare Reaktionen aus: Die Aussicht auf eine steigende Nachfrage aus Europa beflügelt die Preise für US-Sojabohnen.

  • Der Soja-Terminkontrakt verteuert sich am Morgen um mehr als 2 Prozent auf 8,80 Dollar je Scheffel.
  • Juncker hatte Trump im Rahmen der Vereinbarung unter anderem zugesagt, dass die Europäer künftig mehr US-Soja importieren würden.
  • "Das wird den Nachfragerückgang aus China wegen des Zollstreits abfedern", meinte ein Börsianer.
08:05 Uhr

Dax starrt auf die Auto-Aktien

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REUTERS

Der deutsche Aktienmarkt steuert auf einen bewegten Handelsstart zu: Am Morgen nach dem unerwarteten Durchbruch im transatlantischen Zollstreit dürfte der Leitindex Dax zunächst deutlich in die Gewinnzone ziehen.

  • Auf Teleboerse.de wird der Dax zur Eröffnung bei 12.671,00 Punkten gesehen, was einem Plus von 0,7 Prozent entspricht.
  • Am Vorabend - vor dem Treffen von EU-Kommissionspräsident Juncker mit US-Präsident Trump - hatte das Frankfurter Börsenbarometer noch 0,9 Prozent im Minus bei 12.579,33 Punkten geschlossen.
  • Voll im Vordergrund stehen die Aktien aus dem europäischen Automobilsektor: Das Einlenken Trumps im Handelsstreit deutet darauf hin, dass es wohl doch nicht zu den angedrohten US-Einfuhrzöllen auf deutsche Autos kommen wird. Am Vortag hatten die Unsicherheit im Hinblick auf das Trump-Treffen sowie die Gewinnwarnung von Fiat Chrysler die Auto-Aktien erheblich belastet.

Daneben stehen die eingehenden Ergebnisse aus der laufenden Berichtssaison im Blick: Am Morgen nach den zeitweise dramatischen Kursverlusten bei Facebook stehen weitere Halbjahresberichte aus ganz unterschiedlichen Branchen an.

Erwartet werden an den europäischen Börsen etwa - neben vielen anderen Zwischenberichten aus der zweiten und dritten Reihe - vor allem die Zahlen von Schwergewichten wie Airbus, Daimler, Roche, Nestlé, Total, Shell und EnBW.

Wie der Börsen-Tag in den Stunden vor Junckers Treffen mit Trump lief, können Sie hier nachlesen.

07:26 Uhr

Euro-Anleger applaudieren Juncker

Zeichen der Entspannung: Nach dem Treffen Junckers mit Trump zieht der Kurs des Euro weiter an.

Zeichen der Entspannung: Nach dem Treffen Junckers mit Trump zieht der Kurs des Euro weiter an.

picture alliance / Jens Büttner/

An den Devisenmärkten legt der Euro nach der vorläufigen Entschärfung im Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union leicht zu.

  • Am frühen Morgen notiert der Euro bei 1,1727 Dollar und damit 0,01 Prozent über dem Niveau des Vorabends.
  • Im asiatisch geprägten Handel war der Euro-Kurs in der Nacht in der Spitze bis auf 1,1744 Dollar gestiegen, nachdem er bereits am Vortag 0,4 Prozent hinzugewonnen hatte.
  • Der Dollar gab zum Yen um 0,15 Prozent auf 110,805 Yen nach.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Referenzkurs für den Euro zur Wochenmitte mit 1,1690 Dollar angegeben. Der Dollar kostete damit 0,8554 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88855 britische Pfund, 129,80 japanische Yen und 1,1598 Schweizer Franken fest.

07:08 Uhr

Nikkei misstraut Trumps neuen Tönen

Donald Trump lenkt im Streit mit den Europäern ein: Vom Tisch sind die Einfuhrzölle für Waren aus China damit allerdings noch nicht.

Donald Trump lenkt im Streit mit den Europäern ein: Vom Tisch sind die Einfuhrzölle für Waren aus China damit allerdings noch nicht.

REUTERS

Nikkei
Nikkei 45.769,50

Die Erleichterung der Anleger über die Entschärfung des Handelsstreits zwischen der EU und den USA hält in Asien nicht lange vor.

  • In Tokio verbucht der japanische Leitindex Nikkei leichte Verluste. Im späten Geschäft am Donnerstag notiert der Nikkei 0,1 Prozent im Minus bei 22.583 Punkten.
  • Der weiter gefasste Topix-Index legt dagegen um 0,9 Prozent zu auf 1765 Punkte.
  • "Der Markt ist in seiner Breite betrachtet sehr stark. Die veröffentlichten neuen Geschäftszahlen der Unternehmen sehen sehr gut aus", meinte Hiroki Takashi, Chefstratege von Monex Securities, mit Blick auf die jüngsten Zwischenberichte japanischer Konzerne.

Beim Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker war es am späten Vorabend deutscher Zeit zu einem unerwarteten Einlenken gekommen. Was die Einigung für die künftige US-Handelspolitik und den Zollstreit der USA etwa mit China bedeutet, ist noch unklar.

06:43 Uhr

Junckers Trump-Zähmung beflügelt die Börsen

Ist er der Mann, der Donald Trump zähmte? Jean-Claude Juncker im Rosengarten des Weißen Hauses.

Ist er der Mann, der Donald Trump zähmte? Jean-Claude Juncker im Rosengarten des Weißen Hauses.

AP

Dow Jones
Dow Jones 46.783,16

Nach dem überraschenden Durchbruch beim Treffen des EU-Kommissionspräsidenten mit dem US-Präsidenten steht Anlegern ein bewegter Börsen-Tag bevor: Beobachter gehen davon aus, dass die Aussicht auf eine Beilegung des transatlantischen Handelsstreits die Kurse unter anderem im Autosektor deutlich bewegen könnte. Das unerwartete Einlenken in den Gesprächen zwischen der EU, vertreten durch Jean-Claude Juncker, und Donald Trump dürfte am Markt zumindest als vorläufige Atempause aufgefasst werden.

Die Reaktionen an der Wall Street fielen vorsichtig positiv aus: Im New Yorker Aktienhandel hatten Börsianer von "Zugeständnissen der EU" gesprochen, die der US-Präsident durch seine harte Handelspolitik für die USA erreicht habe. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,7 Prozent höher bei 25.414 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 0,9 Prozent auf 2846 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 7932 Punkte.

06:00 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

 

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