Rezessionsängste lassen nach Stimmung in deutschen Startups verbessert sich
15.02.2023, 12:08 Uhr
Wegen der schwächelnden Konjunktur brach die Zahl der Startup-Neugründungen in der zweiten Jahreshälfte 2022 so stark ein wie noch nie.
(Foto: IMAGO/Addictive Stock)
Laut dem Geschäftsklima-Index der Startup-Branche verliert die Angst vor einer möglichen Rezession auch für junge Unternehmen ihren Schrecken. Mit 67 Prozent blickt die Mehrheit optimistisch in die Zukunft. Dabei ist die Zahl der Neugründungen im vergangenen Jahr so stark wie noch nie zuvor eingebrochen.
Die Stimmung bei jungen, aufstrebenden Firmen in Deutschland hellt sich dank nachlassender Rezessionsängste auf. Der Geschäftsklima-Index für die Startup-Branche stieg im Vergleich zum Sommer 2022 um 8,2 Punkte auf 50,4 Zähler, wie sich aus einer veröffentlichten Umfrage des Startup-Verbands und der Beratungsfirma Accenture ergab.
Ihre Geschäftsaussichten beurteilten 67 Prozent der Befragten optimistisch. Bei der vorangegangenen Befragung habe die Quote bei 54,2 Prozent gelegen. Die aktuelle Lage beurteilten knapp die Hälfte der Teilnehmer positiv. "Startups und die gesamte Tech-Branche leiden unter der angespannten Lage", sagte Accenture-Manager Sebastian Günther. "Aber Gründerinnen und Gründer geben nicht auf, sehen Licht am Ende des Tunnels und blicken nun wieder positiver in die Zukunft."
Einbruch bei Neugründungen
Wegen der schwächelnden Konjunktur brach die Zahl der Startup-Neugründungen in der zweiten Jahreshälfte 2022 so stark ein wie noch nie. "Gegen die schwierige konjunkturelle Lage ist auch das Start-up-Ökosystem nicht immun", sagte die stellvertretende Verbandsvorsitzende Magdalena Oehl Anfang des Jahres laut einer Mitteilung.
In München wurden demnach 14,5 Neugründungen pro 100.000 Einwohner gezählt - die bayerische Landeshauptstadt überholte damit erstmals Berlin (13,6) als gründungsstärkste Stadt. Im Bereich E-Commerce war der Einbruch mit einem Minus von 39 Prozent dem Verband zufolge besonders deutlich. In der Kategorie Umwelttechnologien gab es dagegen 14 Prozent mehr Gründungen.
"Während der Rückgang in den gründungsstarken Bundesländern Hamburg (minus 31 Prozent), Baden-Württemberg (minus 29 Prozent) und Berlin (minus 29 Prozent) besonders stark ist, steigt die Zahl der Neugründungen in Hessen sogar leicht (plus 2 Prozent)", teilte der Verband mit. Insgesamt dominierten die fünf bevölkerungsreichsten Städte mit einem Anteil von 39 Prozent aller Neugründungen.
Quelle: ntv.de, jki/rts