Abwanderung in USA verhindern EU-Staaten wollen fast vier Milliarden in Startups stecken
13.02.2023, 19:44 Uhr
Innovative Ideen und die Startups, die sie entwickeln, sollen nicht mehr so oft Europa den Rücken kehren.
(Foto: picture alliance/dpa)
Startups sind mittlerweile ein wesentlicher Treiber von Innovation. Um die Ideen und die Unternehmen nicht an andere Länder zu verlieren, schmieden Deutschland und vier weitere EU-Staaten ein Bündnis. Ein Fonds mit 3,75 Milliarden Euro soll junge Unternehmen fördern - und in Europa halten.
Deutschland legt mit vier weiteren EU-Ländern einen neuen Fonds für vielversprechende europäische Startups auf. Die Bundesregierung wolle "junge, innovative Hightech-Unternehmen in Europa in der späten Wachstumsphase" unterstützen, erklärten das Bundesfinanz- und das Bundeswirtschaftsministerium. Dies diene langfristig dazu, die "technologische Souveränität Europas" zu stärken. Die Initiative soll speziell die Abwanderung von Firmen, etwa in die USA verhindern.
Bundesfinanzminister Christian Lindner sowie die Startup-Beauftragte im Bundeswirtschaftsministerium, Anna Christmann, unterzeichneten nach Angaben der Ministerien in Brüssel die Mandatsvereinbarung für die sogenannte European Tech Champions Initiative (ETCI). Ebenfalls daran beteiligt sind Frankreich, Spanien, Italien und Belgien sowie die Europäische Investitionsbank (EIB). Sie stellen demnach zunächst 3,75 Milliarden Euro zur Verfügung, eine Milliarde davon kommt aus Deutschland.
Nach Angaben aus dem Bundesfinanzministerium zielt die Initiative speziell darauf ab, erfolgreiche Unternehmen in Europa zu halten. "Bislang gibt es für die größten und vielversprechendsten europäischen Wachstumsunternehmen überwiegend nur ausländisches Kapital für sehr späte Finanzierungsrunden", hieß es aus Ministeriumskreisen. Dies führe häufig dazu, dass die Unternehmen anschließend an ausländischen Börsen gelistet oder gleich ihren Hauptsitz verlegen würden.
Weitere EU-Staaten können sich beteiligen
Die ETCI geht nach Angaben der Bundesregierung auf eine deutsch-französische Vereinbarung zurück. Die Idee ist demnach, öffentliche Mittel von beteiligten EU-Ländern und der EIB zu bündeln und in große Risikokapitalfonds zu investieren, die ihrerseits Wachstumskapital an europäische Technologieunternehmen vergeben. "Nur gemeinsam können wir Europa zu einem starken und wettbewerbsfähigen Startup-Standort machen", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Andere EU-Staaten können sich in den kommenden 18 Monaten noch anschließen.
"Junge Unternehmen werden künftig besseren Zugang zu Kapital in einer entscheidenden Phase des Wachstums haben", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Förderbank KfW, Stefan Wintels. "Mit diesem Schritt stärken wir insofern den Technologiestandort Deutschland beziehungsweise Europa." Die deutschen Mittel für die ETCI kommen aus von der Förderbank KfW verwalteten Töpfen.
Quelle: ntv.de, als/AFP