Gefällt mir immer noch 500.000 wollen Guttenberg zurück
03.03.2011, 10:40 UhrDie Zahl der Guttenberg-Unterstützer bei Facebook wächst weiter. Inzwischen sind es schon über 500.000. Am Wochenende wollen sie auf Demonstrationen auch in den Städten sichtbar werden.
Nützen wird es nichts, aber die Anhänger des zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg machen weiter mobil - vor allem bei Facebook. Die nach Guttenbergs Rücktritt am Dienstag eingerichtete Facebook-Seite "Wir wollen Guttenberg zurück" konnte am Donnerstagmorgen die Marke von 500.000 Unterstützern reißen. Auf der Seite finden sich Einträge wie "Wenn nicht Guttenberg, wer dann?", "Karl Theodor zu Guttenberg soll bleiben", "Klasse Kerl, hat sich für uns Soldaten eingesetzt wo er nur konnte" und "Guttenberg muss Kanzler werden". Zudem rufen Guttenberg-Anhänger am Wochenende zur Teilnahme an Sympathie-Kundgebungen für den CSU-Politiker auf.
Auf der Facebook-Seite bezeichnen es die Initiatoren der Gruppe als ihr Ziel, Solidarität mit Guttenberg zu zeigen. "Er ist und bleibt der beliebteste Politiker in Deutschland." Die Gruppe sei als spontane Reaktion auf Guttenbergs Rücktritt entstanden und wolle "ein Zeichen setzen, dass er trotz seines Fehlers in der Politik bleiben muss/soll/kann".
Auch Guttenberg-Gegner schlossen sich nach der Demission des Ministers bei Facebook zusammen: Sie richteten eine Seite "Wir wollen Guttenberg nicht zurück" ein - mit allerdings bis zum Donnerstagmorgen nur 27.000 Unterstützern.
Alles geht mit rechten Dingen zu
Schon auf dem Höhepunkt der Plagiatsvorwürfe gegen den damals noch nicht zurückgetretenen Verteidigungsminister hatten sich seine Fans bei Facebook gruppiert. Die Gruppe "Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg" kam trotz des etwas sperrigen Namens bisher auf rund 400.000 Mitglieder.
Als vergangene Woche erste Zweifel an dem rasanten Wachstum der Fan-Zahlen laut wurden, bestätigte Facebook, dass dabei alles mit rechten Dingen zuging. Die Zahlen sind allerdings nicht außergewöhnlich: Das weltgrößte Online-Netzwerk hat in Deutschland rund 16 Millionen Nutzer - und Guttenberg war bis zuletzt der populärste Politiker im Land. Einige Nutzer betonten zudem, dass sie den "Gefällt mir"-Knopf nur anklicken, um an der Debatte teilnehmen zu können.
Die Pro-Guttenberg-Bewegung im Netz hat einen gewissen symbolischen Wert - schließlich wurde der Verteidigungsminister entscheidend von Internet-Nutzern zu Fall gebracht, die seine Doktorarbeit auf mutmaßliche Plagiate durchforsteten und ihre Erkenntnisse in einem Wiki online stellten.
Quelle: ntv.de, tar/hvo/dpa