Bei 170 Euro geht's los Beliebte Camcorder im Preisvergleich
02.12.2013, 11:19 UhrHandyfilme sind zwar nett, auf dem großen Bildschirm aber meistens eine Zumutung. Wer die Sache etwas professioneller angehen möchte, braucht einen Camcorder. Aber welchen?
Die ersten Gehversuche des Nachwuchses, der Auftritt des Schulchors oder die Eindrücke der Asienreise – wer früher solche Ereignisse filmen wollte, musste mehrere tausend Mark in eine VHS-Videokamera investieren. Heute sind Bewegtbilder schon lange kein Luxus mehr, jed es gängige Smartphone hat eine Kamera mit Videofunktion, bei Digitalkameras ist der "Record"-Button Standard. Für viele Gelegenheitsnutzer reicht das. Wer höhere Ansprüche hat, braucht einen Camcorder. Denn hier ist die Technik für das Bewegtbild optimiert. Vierstellige Beträge kann man zwar immer noch investieren – muss man aber nicht. Hobbyfilmer finden auch für unter 500 Euro Angebote für verschiedene Anwendungsbereiche. Die Vergleichsexperten von guenstiger.de haben sich den Preisverlauf von zehn angesagten Modellen genauer angesehen.
Actionkameras ab 220 Euro
Kaum eine Kamera machte in diesem Jahr so sehr auf sich aufmerksam, wie die GoPro Hero 3. Der Mini-Camcorder zählt zu den weltweit begehrtesten Actionkameras und macht Tauchgänge bis zu 60 Meter ebenso mit wie Abfahrten auf der Skipiste oder Fahrrad-Stunts. Die Auflösung lässt mit 4.096 x 2.160 Pixeln (4K) und 60 Bildern pro Sekunde nichts zu wünschen übrig, der Ton schon eher, fand die Stiftung Warentest. Sie monierte auch den relativ schwachen Akku, der nur 90 Minuten durchhält. Befestigen lässt sich die GoPro Hero 3 beispielsweise am Helm oder am Lenker. Aktuell kostet der Camcorder in der Black Edition gut 300 Euro. Im September lag das günstigste Angebot noch bei rund 340 Euro. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte und auf eine Fernbedienung und hohe Auflösung verzichten kann, findet in der Silver Edition eine günstigere Alternative für rund 230 Euro.
Wenn Geld keine Rolle spielt, könnte auch die GoPro Hero 3+ Black Edition in Frage kommen. Sie ist kaum zwei Monate auf dem Markt, doch schon jetzt zählt die Action-Kamera zu den Top-Modellen ihrer Klasse. Zum Lieferumfang gehört ein Unterwassergehäuse, Befestigungen und eine Fernbedienung. Der Hersteller hat seine 3er-Modelle überarbeitet und als 3+-Serie tituliert. Die neuen Geräte sind lichtempfindlicher und deutlich schneller als ihre Vorgänger. Filme werden in Ultra-HD abgespeichert und mittels eines Super-View-Modus wird der Blickwinkel erhöht. Die überarbeitete GoPro Hero 3+ Black Edition kostet aktuell rund 380 Euro und damit 80 Euro mehr als der Vorgänger.
Panasonic ist gut im Rennen
Mit 675 Euro ist der Panasonic HC-X929 nicht gerade ein Schnäppchen. Dafür kann er auch Filme in 3D aufzeichnen und verfügt nicht nur über einen Monitor, sondern auch über einen Sucher. An Bord sind WiFi, NFC und GPS. Die Auflösung des HC-X929 liegt bei maximal 1.920 x 1.080 Pixeln (Full-HD), pro Sekunde werden 50 Bilder aufgezeichnet. Der große Pluspunkt des Modells die Bildqualität, für das Filmen aus der Ferne gibt es einen 12fachen optischen und 25fachen digitalen Zoom. Ein Bildstabilisator sorgt für saubere Aufnahmen. Die Anzeige erfolgt über ein 3,5 Zoll großes Touchdisplay zum Aufklappen.
Ebenfalls aus dem Hause Panasonic stammt der HC-V727. Das Modell ist mit 379 Euro nicht ganz so teuer wie der HC-X929, doch der Funktionsumfang und die integrierte Technik können sich dennoch sehen lassen. Zahlreiche Einstellungen lassen sich manuell vornehmen, so dass man nicht nur auf vorjustierte Modi angewiesen ist. Aufnahmen gelingen in Full-HD-Qualität und mit 50 Bildern in der Sekunde. Zu den weiteren Eigenschaften zählen WLAN, GPS, NFC, ein Bildstabilisator und ein Drei-Zoll-Display mit Touchfunktion. Insgesamt ist der Panasonic HC-V727 ein attraktiver Allrounder mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei der Stiftung Warentest schnitt das Gerät kaum schlechter ab als das Premium-Modell, ist allerdings etwas weniger vielseitig.
Weiter geht es mit dem Sony HDR-CX320E, der bei der Stiftung Warentest ebenfalls noch "gut" abgeschnitten hat. Seine Brennweite beträgt 2,1 bis 57 Millimeter und im Inneren arbeitet ein Exmor R CMOS-Sensor. Das Objektiv verfügt über einen 30fachen optischen und 350fachen digitalen Zoom. Im Full-HD-Camcorder von Sony steckt außerdem ein Bildstabilisator, der ruckelfreies Filmen ermöglicht. Aufnahmen werden anschließend auf einem drei Zoll großen Bildschirm mit 230.000 Bildpunkten betrachtet. Kostenpunkt: knapp 260 Euro. Im Sommer verlangten preiswerte Händler noch über 300 Euro.
Am oberen Ende der Skala
Ein Modell aus der oberen Preisklasse ist der Canon Legria HF G30. Der Camcorder kostet stolze 1200 Euro und richtet sich an professionelle Filmemacher. Es ist das Flaggschiff der Legria-Serie und soll sich laut Hersteller insbesondere durch seine hochwertige Optik, Sensor-Technologie und die integrierte Bildstabilisierung auszeichnen. Darüber hinaus ermöglicht der Legria HF G30 das gleichzeitige Filmen im AVCHD- und MP4-Format. Das Gerät ist vollständig manuell steuerbar und somit nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Über WLAN werden die Filme auf andere Geräte übertragen. Zu seinen Anschlussmöglichkeiten zählen Audio, AV, Component, Mini-HDMI und Mini-USB. Die kompakte Kamera misst 115 x 84 x 231 Millimeter und wiegt 900 Gramm. Im Vergleich der Stiftung Warentest gehörte Canons Premium-Modell zu den Besten.
Ebenfalls nicht ganz billig und Testsieger bei der Stiftung Warentest: der Sony HDR-PJ780VE. Dieser Camcorder ist nicht nur eine Kamera zum Filmen, sondern gleichzeitig ein Projektor: Er verfügt über einen integrierten 25-Lumen-Beamer, der Inhalte auf eine Leinwand wirft. Mit der 24FPS-Funktionen erhalten Homevideos den gleichen Look und Flair wie Kinofilme. Insgesamt erreicht der HDR-PJ780VE 50 Bilder pro Sekunde mit 1.920 x 1.080 Pixeln (Full-HD). Der integrierte Bildstabilisator soll laut einigen Nutzern auf guenstiger.de besonders gute Arbeit verrichten. Obwohl der Camcorder mit knapp 1090 Euro nicht gerade günstig ist, gibt es in dieser Preisklasse kaum ein vergleichbares Modell.
Panasonic HC-X810 heißt das nächste heißbegehrte Gerät auf dem Camcorder-Markt. Das Gerät brilliert durch seine guten Weitwinkelaufnahmen von 29,8 Millimetern und den intelligenten 23fachen Zoom. Das verbaute F1.5 Leica Dicomar Objektiv ermöglicht saubere Aufnahmen ohne störende Geisterbilder und überzeugt auch bei hellem Umgebungslicht. Optional bietet der Hersteller eine Vorsatzlinse (VW-CLT2), die 3D-Aufnahmen unterstützt. Fotos werden mit 20,4 Megapixeln geschossen. Panasonics HC-X810 kostet beim preiswertesten Onlinehändler auf guenstiger.de aktuell knapp 550 Euro. Die UVP liegt bei 750 Euro.
Sony baut den Günstigsten
Sparfüchse sollten ein Auge auf den Sony HDR-CX220E werfen. Das 178 Gramm leichte Gerät arbeitet mit einem Exmor R CMOS-Sensor und verfügt über einen 27fachen optischen Zoom. Sein Weitwinkel beträgt im Kleinbildformat 26 Millimeter. Damit lassen sich gute Landschaftsaufnahmen erstellen. Gefilmt wird mit 50 Bildern pro Sekunde in Full-HD. Zwar ist die Bildqualität im Vergleich zu den teureren Modellen etwas schlechter, dafür muss man aber auch nur 170 Euro investieren. Für Hobbyfilmer, die Kurz- und Homevideos drehen, ist es ein immer noch guter Camcorder.
Einer der Kundenlieblinge bei Günstiger.de ist der Sony HDR-PJ650VE, der laut Nutzermeinungen eines der besten Modelle seiner Preisklasse ist. Auch im HDR-PJ650VE steckt ein Exmor R CMOS-Sensor. Aufnahmen werden in Full-HD erstellt und die Brennweite beträgt 2,9 bis 34,8 Millimeter. Das Display löst mit 921.000 Bildpunkten auf und misst drei Zoll. Wie beim HDR-PJ780VE, steckt auch im HDR-PJ650VE ein Beamer, der Videos und Bilder mit 20 Lumen projiziert. Inhalte von Smartphones und Tablets können ebenfalls über den Camcorder an die Wand geworfen werden. Um Verwackler zu vermeiden, setzt der Hersteller auf das sogenannte Steady Shot. Diese Technologie soll laut Sony 13-mal effektiver sein als herkömmliche Bildstabilisatoren. Beim günstigsten Onlinehändler auf guenstiger.de müssen Kaufwillige derzeit rund 700 Euro investieren. Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gut!
Quelle: ntv.de, ino