Technik

Zuverlässige Festnetz-Anbieter Für die Telekom wird's enger

Knapp einen Monat lang wird gemessen, analysiert und ausgewertet. Nun steht das Ranking der besten Festnetz-Provider in Deutschland: An der Spitze hält sich die Telekom, doch ein Kabelnetzbetreiber könnte ihr bald den ersten Platz streitig machen.

Sprache und Datenübertragung wurden im Test gleich gewichtet.

Sprache und Datenübertragung wurden im Test gleich gewichtet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutschen Internetanbieter haben die Qualität ihrer Anschlüsse deutlich verbessert. Zu diesem Schluss kommt die Zeitschrift "Connec t" nach einem umfassenden Festnetz-Test. Es ist die vierte Studie, die das Magazin zu den sogenannten NGN-Anschlüssen durchgeführt hat. NGN steht für "Next Generation Network", das sind DSL- oder Kabelanschlüsse, die schnellen Datenverkehr mit IP-Telefonie verbinden.

Dass NGN die klassischen Analog- und ISDN-Leitungen immer weiter verdrängen wird, steht außer Zweifel. Fraglich ist allerdings, wie gut die einzelnen Anbieter den Anforderungen des zunehmenden Datenverkehrs gerecht werden. Sind die Leitungen stabil, auch wenn gleichzeitig telefoniert und gesurft wird? Sind die Bandbreiten für Up- und Downloads so hoch wie angegeben? Müssen Nutzer gar mit Totalausfällen rechnen?

Das Gesamtergebnis lässt hoffen: "Es ist klar sichtbar, dass die Provider an der Qualität ihrer Netze arbeiten", so das Fazit von "Connect". Die meisten der sieben Anbieter im Test schlossen bei der Untersuchung mit einem "gut" oder "sehr gut" ab, einzig bei "Kabel Deutschland" reichte es nur für ein "befriedigend". Zu oft lagen hier die Ladegeschwindigkeiten unter der versprochenen Datenrate.

Kabel auf dem Vormarsch

Die Deutsche Telekom konnte mit ihren DSL-Anschlüssen den Spitzenplatz der vergangenen Jahre verteidigen. Lob gab es die "hohe und stabile Rundum-Performance". Die Messwerte ließen "kaum Wünsche offen", fanden die Tester. Dicht auf den Fersen ist dem Branchenprimus der Kabelnetzbetreiber Unitymedia, der vor allem in Hessen und Nordrhein-Westfalen aktiv ist und ebenfalls kaum Schwächen zeigte. "Gerade die großen DSL-Provider sollten auf die Konkurrenz durch gut ausgebaute Kabelnetze aufpassen", warnt "Connect". Nicht umsonst wolle sich der Drittplatzierte Vodafone das Netz von Kabel Deutschland einverleiben.

Im "guten" Mittelfeld landeten 1&1, Kabel BW und Telefonica/O2. Letztere mit deutlich besserem Ergebnis als im Vorjahr – offenbar hat der Provider viel in die Qualität des Netzes investiert, in dem zwischenzeitlich auch die Anschlüsse von Alice und Hansenet aufgegangen sind. Pech dagegen für Kabel BW: Der schwäbische Kabelanbieter büßte nach einigen Großausfällen der für Sprachtelefonate wichtigen Voice-Switches seine vormalige Top-Platzierung ein.

Insgesamt, so "Connect"-Chefredakteur Dirk Waasen, bestünden "im Bereich High-Speed-Internet und Sprache noch deutliche Qualitätsunterschiede". Rundum Verlass sei nur auf die "sehr gut" getesteten Kandidaten.

Für den Test wurden insgesamt 1,6 Millionen Messungen an insgesamt 26 Standorten durchgeführt. Analysiert wurden unter anderem die Sprachqualität und die übertragenen Datenraten.

Quelle: ntv.de, ino

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