Technik

Vom Auto überrollt Google führte Frau ins Verderben

Die Frau wurde auf dem "Deer Valley Drive" angefahren.

Die Frau wurde auf dem "Deer Valley Drive" angefahren.

(Foto: Google Maps)

In den USA musste eine Frau für ihr blindes Vertrauen in Googles Kartendienst Maps schmerzhaft bezahlen. Sie ließ sich für einen Spaziergang in Park City (US-Bundesstaat Utah) von Maps eine Route berechnen und auf ihrem Blackberry anzeigen. Der Dienst, der sich im Fußgänger-Modus noch in der Betaphase befindet, machte allerdings einen Fehler: Der Weg der Frau führte eine halbe Meile entlang einer vierspurigen Straße. An dem Highway gibt es allerdings keine Fußwege. Trotzdem folgte die Frau der Route und wurde prompt von einem Auto erfasst und schwer verletzt.

Auf einem deutschen iPhone ist die Warnung kaum zu übersehen.

Auf einem deutschen iPhone ist die Warnung kaum zu übersehen.

Dumm gelaufen, könnte man jetzt sagen. Weil sich der Unfall aber in den USA ereignete, hat die lädierte Fußgängerin Google auf 100.000 Schadenersatz und Schmerzensgeld verklagt. Und sie hat sogar eine kleine Chance, damit durchzukommen. Fehlende Warnhinweise auf Produkten aller Art haben in den Staaten nämlich bereits zu aberwitzigen Ersatzzahlungen geführt. Deshalb wird in den USA inzwischen auf Produkten vor allen erdenklichen Gefahren gewarnt. Manch einer könnte beispielsweise überrascht sein, dass frisch gebrühter Kaffee sehr heiß ist.

Keine Warnung auf Blackberry?

So sieht die Route aus, die Google Maps für die überfahrene Frau ermittelt hat.

So sieht die Route aus, die Google Maps für die überfahrene Frau ermittelt hat.

(Foto: Google Maps)

Auch Google will sich vor Schadensersatz- oder Schmerzensgeldklagen schützen und weist in Maps ausdrücklich darauf hin, dass sich der Dienst noch in der Betaphase befindet und deshalb möglicherweise keine fehlenden Fußwege anzeigt.

Die Frau behauptet aber, dass der Warnhinweis auf ihrem Blackberry nicht zu sehen gewesen sei. In Deutschland warnen auch die Google-Apps für Android-Telefone und iPhones mit dem Hinweis "Routen für Fußgänger (Beta): Seien Sie vorsichtig." vor möglichen Fehlern des Dienstes. Kaum anzunehmen, dass dies in der US-Blackberry-App nicht so ist. Aber man kann es auch nicht ausschließen. Und so könnte die Klägerin tatsächlich die geforderten 100.000 Dollar bekommen.

Quelle: ntv.de, kwe

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