Basketball mit anfänglichem Frustfaktor NBA 2K14 begeistert - nur nicht sofort
29.10.2013, 16:12 Uhr
Einmal wie Europameister Tony Parker durch die NBA dribbeln - leider ist das selbst mit einem Gamepad in der Hand nicht so leicht.
Das beste Basketballspiel für PC und Konsole ist, na klar, NBA 2K14. Aber auch die neueste Ausgabe bleibt ein schweres Spiel, sie ist nichts für Gelegenheitszocker. Und: Ein besonderes Schmankerl für deutschen Spieler endet als peinliche Panne.
NBA Jam für den Game Boy war ein fantastisches Spiel. Basketball-Stars wie Patrick Ewing, Hakeem Olajuwon und Detlef Schrempf traten im Duell 2 gegen 2 an. Fouls wurden nicht abgepfiffen, fast alle Basketball-Regeln waren außer Kraft gesetzt - wie die Gesetze der Physik. Die Spieler sprangen bis kurz unter die Hallendecke. Zwei Knöpfe und das Steuerkreuz reichten aus für diesen Meilenstein in der Geschichte der Sportsimulationen. Genau 20 Jahre alt ist NBA Jam nun. Seine Nachfolger übertreffen sich längst in Sachen Realismus und grafischer Klasse. Auch NBA 2K14 von 2K Sports setzt wieder Maßstäbe. Aber es hat ein Problem: Zwei Knöpfe und ein Steuerkreuz reichen nicht mehr aus.
Wer die letzten 20 Jahre übersprungen hat und von NBA Jam direkt zu NBA 2K14 wechselt, muss sich vorkommen, als steige er aus seinem Auto und solle nun mal eben einen Düsenjet fliegen. Wer die letzten 20 Jahre nicht übersprungen hat, ächzt trotzdem. Die Entwickler haben sich eine neue Steuerung für die Kontrolle des Balls ausgedacht. Mit dem rechten Analogstick dribbeln und werfen die Spieler – was nicht gerade intuitiv funktioniert, zumal es sehr viele verschiedene Möglichkeiten gibt. Einmal den Stick zu weit gedreht, und schon marschiert der Spieler ins Aus. Auch das Timing für den Wurf stellt Anfänger vor eine schwere Aufgabe. Schnell ist klar: Gelegenheitszocker, die nur schnell ein wenig Spaß haben wollen, sollten sich nach anderen Spielen umsehen.
Ab ins Trainingslager
Die Entwickler von 2KSports stecken in einem Dilemma. Basketball-Nerds wollen ein Spiel, das sich echt anfühlt, die anderen ein Spiel, das schick aussieht - und sie wollen spektakulär dunken. Schön anzusehen ist NBA 2K14 definitiv. Nicht nur wegen der realistischen Grafik, auch wegen der Spielphysik. Die Spieler purzeln übereinander und stolpern in die Schiedsrichter und alles wirkt echt. Wenn sich das Staunen gelegt hat, nimmt aber schnell wieder der Frust überhand.
Die einzige Lösung: Zeit investieren, ins Trainingslager gehen. Das Tutorial unterweist den Spieler in den Feinheiten des Dribblings und der Verteidigung. Es empfiehlt sich jedoch, das Trainingslager regelmäßig aufzusuchen - oder die Spielanleitung zur Hand zu haben. Wie ging nochmal der Eurostep? Wie täusche ich einen Pass an? Wer dann nach vielen, vielen Spielstunden auch noch verstanden hat, wie man Spielzüge ansagt und seinen computergesteuerten Mitspielern befiehlt, sich freizulaufen - der wird für seine Geduld mit einer unglaublich realistischen Simulation belohnt, die fantastisch aussieht.
Die Mannschaft, die es nicht mehr gibt

In NBA2K14 kann der Spieler auch mit dem FC Barcelona spielen - und mit Alba Berlin, auch wenn DaShaun Wood nicht mehr für Berlin, sondern für Le Mans Sarthe aufläuft. Und auch wenn Alba gar nicht in der Euroleague spielt.
Nur ein Detail stört. Für den europäischen Markt haben sich die Mac her von NBA 2K14 etwas Besonderes einfallen lassen: Erstmals lassen sich auch 14 Teams aus der Euroleague - der europäischen Champions League des Basketballs - wählen. Auch ein deutscher Vertreter findet sich neben Spitzenklubs wie Real Madrid, dem FC Barcelona und ZSKA Moskau: Alba Berlin. Eine Entscheidung, die 2K Sports bestimmt lieber rückgängig machen würde.
Denn Alba Berlin spielt in dieser Saison gar nicht in der Euroleague. Als Meister vertreten die Brose Baskets Bamberg die Basketball-Bundesliga, außerdem hat Bayern München eine Wildcard erhalten - eben auf diesem Umweg hatte es Alba Berlin in der vergangenen Saison noch in die Euroleague geschafft. Als wäre das nicht schon schlimm genug, trägt bis auf Sven Schultze kein einziger Spieler des virtuellen Alba-Teams auch im wirklichen Leben noch das Trikot von Alba Berlin. Elf Spieler haben den Verein gewechselt. Eines aber erleichtert den Entwicklern vielleicht das Update: Vier Albatrosse sind zum FC Bayern abgewandert.
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Quelle: ntv.de