Technik

Google und Microsoft folgen Apple Selbstzerstörungsknopf macht Schule

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(Foto: n-tv.de)

Weil die Funktion bei iPhones bereits Wirkung zeigt, wollen auch Google und Microsoft Smartphone-Eigentümern ermöglichen, ihre Geräte aus der Ferne unbrauchbar zu machen. Völlig wehrlos sind die Nutzer aber schon jetzt nicht.

Die von Apple mit iOS 7 eingeführte Aktivierungssperre, mit der Daten von gestohlenen iPhones gelöscht und die Geräte unbrauchbar gemacht werden können, hat offenbar die Zahl der Diebstähle deutlich reduziert. In New York City gingen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres Raub und Diebstahl in Zusammenhang mit Apple-Produkten im Vergleich zum Vorjahr um 19 beziehungsweise 29 Prozent zurück. In San Francisco gab es einen Rückgang bei iPhone-Raubüberfällen von 38 Prozent, in London gingen Apple-Diebstähle um 24 Prozent zurück. Die Statistiken wurden vom New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman zusammengetragen.

Galaxy S5 hat schon einen roten Knopf

Während die iPhone-Diebstähle rückläufig sind, gibt es einen Anstieg bei Samsung-Geräten in New York, San Francisco und London. Das könnte dafür sprechen, dass "Kriminelle sich jetzt auf Smartphones ohne diese Sicherheitsfunktion konzentrieren", schreibt Schneiderman in seinem Bericht. Zwar hat Samsung erst kürzlich mit dem Galaxy S5 ebenfalls ein entsprechendes Feature eingeführt. Doch es sei noch zu früh, um die Auswirkungen richtig einschätzen zu können, so Schneider.

Auch wenn der Erfolg der "Kill Switch" genannten Funktion noch nicht durch weitere Statistiken und Forschungen belegt ist, wollen auch Google und Microsoft ihre mobilen Betriebssysteme mit Antidiebstahl-Funktionen ausrüsten beziehungsweise vorhandene Funktionen ausbauen. Eine Google-Sprecherin sagte, die Technologie sei im nächsten Android-Update verbaut. Microsoft schrieb in einem Blog-Eintrag, man werde entsprechende Funktionen für Windows Phone 8.0 oder jünger noch vor dem in einer freiwilligen Vereinbarung verabredeten Juli 2015 ermöglichen.

Aktivierungssperre muss aktiviert werden

Auch wenn er angeboten wird, ist der Kill Switch aber noch lange nicht bei jedem iPhone aktiviert. Um die Aktivierungssperre einzuschalten, muss man sich in den Einstellungen zunächst mit seiner Apple ID für die iCloud anmelden. Dann stellt man den Schieberegler bei "Mein iPhone suchen" auf Grün.

Kommt das Gerät abhanden, kann man es am Rechner unter www.icloud.com auf einer Karte sehen, einen Suchton abspielen lassen, im Verloren-Modus einen neuen Sperr-Code eingeben oder das gesamte iPhone löschen. Wichtiger aber ist, dass niemand das iPhone ohne die richtige Apple-ID erneut aktivieren und verwenden kann. Auch eine Wiederherstellung des Geräts via iTunes hilft Langfingern nicht weiter. Wichtig: Kauft man ein gebrauchtes Gerät, muss der Vorbesitzer das iPhone löschen und aus seinem Account entfernen.

Smartphone löschen unter Android und Windows Phone

Beim Galaxy S5 funktioniert der Schutz mit "Find my mobile" im Prinzip genauso. Samsung hat dafür eine ausführliche Anleitung veröffentlicht. Nutzer benötigen ein Samsung-Konto und können dann in den Einstellungen unter "Sicherheit" den "Fernzugriff" aktivieren, nachdem sie bei "Drahtlosnetze verwenden" ein Häkchen gesetzt haben.

Andere Android-Nutzer können zwar ihr Gerät noch nicht unbrauchbar machen, aber immerhin ist es ihnen möglich, alle Inhalte auf dem Smartphone zu löschen und so einem Missbrauch vorzubeugen. Die Funktion aktiviert man in den Google-Einstellungen im Android Geräte-Manager.

Wer ein Smartphone mit Windows Phone 8 hat, meldet sich mit seinem Microsoft-Konto unter www.windowsphone.com an und kann dann sein Handy rechts oben über ein Ausklappmenü klingeln lassen, suchen, sperren oder löschen. Auf dem Smartphone aktiviert man die Funktion in den Einstellungen unter "Mein Handy finden".

Quelle: ntv.de, kwe/DJ

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