UNESCO entblößt Hunderttausende Bewerber findet Datenleck
28.04.2011, 18:47 UhrBequem im Internet bewerben? Sehr bequem, aber offenbar nicht immer sicher. Die Datensätze Hunderttausender Interessierter an einem Job bei der UNESCO standen offenbar jahrelang ungesichert im Netz. Erst nach Wochen reagiert die Organisation auf Hinweise Betroffener.
Die UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur hat hunderttausende Bewerbungsunterlagen für jeden einsehbar ins Netz gestellt. Die Dokumente enthalten Namen, Kontaktdetails, Informationen über Sprachkenntnisse, bisherige Arbeitgeber und zum Teil auch über Jahresgehälter. Betroffen seien zwei Datenbanken, eine mit Bewerbungen um Praktikumsplätze, die andere für reguläre Posten innerhalb der UNESCO, meldete der "Spiegel".
Den Angaben zufolge enthalten die Datensätze neben den Namen der Bewerber auch Telefonnummern, Anschriften, E-Mail-Adressen und detaillierte Informationen des Lebenslaufs – etwa bisherige Jobs und Ausbildungsstationen. Betroffen sind Bewerber aus den Jahren 2006 bis 2011. Jeder, der sich bei der UNESCO bewarb, konnte durch einen einfachen Trick - das Ändern einer Ziffer in der Adresszeile des Browsers - die Daten anderer Bewerber einsehen, heißt es.
"Ja, es gab ein Problem"
Schon am 21. März soll ein Bewerber die UNESCO-Pressestelle und die zuständigen Abteilungen über das Datenleck mit E-Mails informiert haben. Die UNESCO reagierte zunächst nicht. Inzwischen sind die betroffenen Datenbanken nicht mehr öffentlich zugänglich. "Ja, es gab ein echtes Problem", bestätigte eine UNESCO-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Die Sicherheitslücken seien nach ihren Informationen aber mittlerweile geschlossen.
Die 1945 in London gegründete Unesco ist in der breiten Öffentlichkeit vor allem für ihre Welterbeliste bekannt. Die mehr als 2000 Mitarbeiter in der Pariser Zentrale und den 65 Außenbüros kümmern sich aber auch um Bildungsprojekte in Entwicklungsländern, den Schutz von Ökosystemen oder Wissenschaftsprogramme. Deutschland ist seit 1951 Mitglied und nach den USA und Japan drittgrößter Beitragszahler.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa