Technik

Top-5-App in iTunesWas kann Codecheck?

29.05.2015, 15:07 Uhr
Codecheck
Mit Codecheck werden Inhaltsangaben schnell enträtselt. (Foto: kwe)

In iTunes feiert eine App namens Codecheck Erfolge, ist in den Top-Charts sogar vorübergehend vor Whatsapp beliebteste Gratis-Anwendung. Was kann Codecheck, warum installieren so viele Menschen die App?

Bei den kostenlosen Apps, die die Spitzenplätze der iTunes Charts belegen, gibt es eigentlich wenig Bewegung. Whatsapp ist das Bayern München der Gratis-Anwendungen; Youtube, Instagram oder Facebook und dessen Messenger gehören ebenfalls zu den Dauergästen in den Top 10. Hin und wieder kämpfen sich aber auch Newcomer und relativ unbekannte Apps nach oben und dürfen sich so einer breiten Aufmerksamkeit gewiss sein. Eine dieser Gipfelstürmer im App Store ist die Schweizer App Codecheck. Die Anwendung setzte sich für kurze Zeit sogar vor Whatsapp auf Platz 1, aktuell belegt sie in iTunes den vierten Rang und wird auch in Googles Play Store sehr gut bewertet. Grund genug, sie einmal näher zu betrachten.

Im Prinzip macht Codecheck das, was eigentlich die Hersteller von Lebensmitteln und Kosmetikartikeln tun sollten: Die App zeigt unter anderem an, welche Inhaltsstoffe tatsächlich in deren Produkten sind und welche Zutaten bedenklich sind. Dazu müssen Codecheck-Nutzer lediglich mit der Smartphone-Kamera den Strich- oder QR-Code auf den Verpackungen scannen.

Im Gegensatz zu den verschlüsselten und teils in nur in Englisch verfassten Herstellerangaben sind die Infos in Codecheck sehr nutzerfreundlich aufbereitet. Kritische Inhaltsstoffe werden rot angezeigt, unbedenkliche oder eingeschränkt empfehlenswerte in grünen Farbtönen. Bei Lebensmitteln warnt eine Nährwertampel vor hohen Fett-, Zucker- oder Salzanteilen.

Nutzer können mithelfen

Als "kritisch" stuft Codecheck aber nicht nur potenziell gesundheitsschädliche Zutaten ein. Auch konventionell gewonnenes Palmöl ist dunkelrot gekennzeichnet, da für den Anbau in Asien große Regenwald- und Torfgebiete zerstört werden. Ebenso warnt die App bei Lebensmitteln aus bedrohten Fischarten. Ein Tipper auf eine Zutat führt zu detaillierteren Informationen, für die Beurteilungen nutzt der Dienst Einschätzungen von unabhängigen Organisationen wie Greenpeace, Öko-Test, BUND oder WWF. Zur Erfassung von neuen Produkten können Nutzer auch selbst in der App Informationen eintragen, ohne sich dafür anmelden zu müssen. Codecheck finanziert sich unter anderem über Werbung, informiert darüber aber sehr offen. Vorbildlich sind auch die Nutzungsbedingungen formuliert.

Praktisch: Nutzer, die Gluten oder Laktose nicht vertragen, können sich Warnungen anzeigen lassen. Außerdem stellt Codecheck Interessierten informative Artikel zu einem Thema zur Verfügung und hilft bei der Suche nach gesunden Alternativen. Hinweise auf fair gehandelte Produkte finden Nutzer in der App allerdings nicht und noch hat die Codecheck-Datenbank einige Lücken. Schön wären auch weitere Warnungen vor umweltschädlich produzierten Zutaten.

Der große Erfolg von Codecheck im App Store ist ein Zeichen dafür, dass immer mehr Menschen bewusster darauf achten, was sie essen und womit sie sich pflegen. So lange die Herstellerangaben auf Verpackungen eher verwirren als informieren, ist die App eine sehr praktische App für Nutzer, die beim Einkauf auf ihre Gesundheit und auch ein wenig auf ihre Umwelt achten.

Quelle: ntv.de, kwe

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