95 Tote, 221 Verletzte Anschlag auf Moschee in Pakistan war wohl Racheakt
31.01.2023, 15:20 Uhr
Trotz laufender Rettungsarbeiten haben die Einsatzkräfte wenig Hoffnung, weitere Überlebende zu finden.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Bei einem Anschlag auf die Moschee eines pakistanischen Polizeipräsidiums sterben mindestens 95 Menschen. Die Polizei geht nun von einem "gezielten Racheakt" gegen Sicherheitskräfte aus. Sie stünden im Kampf gegen Extremisten an vorderster Front.
Der Selbstmordanschlag auf eine Moschee im Nordwesten Pakistans ist nach Angaben der Polizei ein "gezielter Racheakt" gegen die Sicherheitskräfte gewesen. Bei dem Anschlag in der Moschee auf dem Gelände des Polizeipräsidiums von Peshawar wurden nach jüngsten Angaben mindestens 95 Menschen getötet. 221 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Regionalminister Muhammad Azam Khan.
Rettungskräfte wollen den letzten Teil des eingestürzten Dachs der Moschee abtragen, hatten jedoch wenig Hoffnung, auf weitere Überlebende zu stoßen. In der Moschee hatten 300 bis 400 Polizisten nachmittags gebetet, als sich ein Selbstmordattentäter in die Luft sprengte. Nach Angaben der Polizei kam der Attentäter als Gast in die Moschee und hatte zehn bis zwölf Kilogramm Sprengstoff dabei. "Das Ziel war es, uns als Sicherheitskräfte zu demoralisieren", sagte der Polizeichef von Peshawar, Muhammad Ijaz Khan. "Wir sind in vorderster Linie im Kampf gegen Extremisten und deshalb wurden wir zum Ziel."
Verantwortliche Gruppierung noch unbekannt
Das Polizeipräsidium in der nahe der afghanischen Grenze gelegenen Stadt ist einer der am stärksten gesicherten Orte der Millionenstadt. In dem Gebäude sind Büros des Geheimdienstes und der Anti-Terror-Einsatzkräfte untergebracht. In den vergangenen Monaten hatte es in Peshawar wiederholt Angriffe, insbesondere auf Sicherheitskräfte, gegeben.
Bisher bekannte sich keine Gruppierung zu dem Anschlag. Sowohl die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) als auch der pakistanische Zweig der radikalislamischen Taliban, der unter dem Namen Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) firmiert, sind in der Region aktiv. Die TTP hat die Verantwortung für den Anschlag in einer Stellungnahme zurückgewiesen. Nach Angaben der Behörden könnte eine Gruppierung, die zeitweise mit der TTP zusammenarbeitet, hinter dem Anschlag stecken.
Quelle: ntv.de, lar/AFP