Panorama

Rekord seit Aufzeichnungsbeginn Brände zerstörten bereits eine Million Hektar Wald in der EU

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In der spanischen Region Galicien kämpfen Feuerwehrleute noch immer gegen die Flammen an.

In der spanischen Region Galicien kämpfen Feuerwehrleute noch immer gegen die Flammen an.

(Foto: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS/Carlos Castro)

Das Waldbrandjahr 2025 ist kein gutes für die EU, es werden so viele Brände gezählt wie noch nie. Die abgebrannte Fläche ist folglich enorm. Auch für Deutschland allein wird ein Rekordwert ausgewiesen.

Durch die vielen Waldbrände sind in der Europäischen Union in diesem Jahr bereits mehr als eine Million Hektar oder auch 10.000 Quadratkilometer Land zerstört worden. Dies ergab eine Auswertung der Daten des Europäischen Waldbrandinformationssystems (Effis). Bis zum Mittag wurden dem System demnach 1,015 Millionen Hektar gemeldet, die den Flammen zum Opfer fielen - eine Fläche, die größer ist als die französische Mittelmeerinsel Korsika oder die Insel Zypern.

Es handelt sich um die größte verbrannte Fläche seit Einführung der Statistik im Jahr 2006. Der bisherige Rekordwert betrug 988.524 Hektar an zerstörter Gesamtfläche im Jahr 2017. Die Hälfte der Brände hatte damals in Portugal gewütet, 119 Menschen waren gestorben.

Für vier Länder der Europäischen Union - Spanien, Zypern, Deutschland und die Slowakei - stellt 2025 bereits jetzt das schlimmste Brandjahr seit Aufzeichnungsbeginn dar.

Im am stärksten von den Bränden betroffenen Land Spanien kämpft die Feuerwehr aktuell weiter gegen die Flammen. Seit Anfang des Jahres verbrannten nach Angaben von Effis mehr als 400.000 Hektar Land - so viel wie nie zuvor innerhalb eines ganzen Jahres. Vier Menschen starben durch die Brände. Die Ausbreitung der Feuer wurde in den vergangenen Wochen durch eine ungewöhnliche Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 45 Grad begünstigt.

Seit Montag gehen die Temperaturen zurück. Die spanische Zivilschutzchefin Virginia Barcones hoffte auf "einen deutlichen Fortschritt bei der günstigen Entwicklung zahlreicher" Brände.

Rekordausstoß an CO2 befürchtet

Auch in Portugal, dem am zweitstärksten betroffenen EU-Land, dauern die Waldbrände weiter an. Bis zum 21. August verbrannte eine Fläche von 274.000 Hektar. Portugal hält den unrühmlichen Rekord des EU-Landes mit dem größten bislang in einem Jahr von Waldbränden zerstörten Gebiet: 563.530 Hektar Land fielen 2017 den Flammen zum Opfer.

In der diesjährigen Statistik folgt Rumänien mit 126.000 Hektar, während in Frankreich 35.600 Hektar Wald in Schutt und Asche gelegt wurden. In Deutschland sorgten bisher 31 gemeldete Waldbrände für 5184 Hektar zerstörte Landfläche. Der bisherige Höchstwert von 4293 Hektar wurde für das Jahr 2022 ausgewiesen.

Außerhalb der EU erlebte zudem Großbritannien einen neuen Rekord an Waldbränden: Bereits im April war es durch eine Hitzewelle zu Bränden gekommen. Insgesamt 46.078 Hektar loderten in diesem Jahr.

2025 wurden bis zum 19. August durch Waldbrände in 22 der 27 EU-Mitgliedsstaaten bereits 35 Megatonnen CO2 ausgestoßen - eine laut Effis beispiellose Menge zu diesem Jahreszeitpunkt. Der bisherige Negativrekord aus dem Jahr 2017 betrug 41 Megatonnen und könnte angesichts der besorgniserregenden Daten 2025 sogar noch übertroffen werden.

Quelle: ntv.de, mpa/AFP

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