Panorama

Sonne zeigt sich am dritten Advent Der Winter lässt weiter auf sich warten

Der Dezember ist bisher deutlich zu warm.

Der Dezember ist bisher deutlich zu warm.

(Foto: dpa)

Der dritte Advent steht vor der Tür, doch noch immer ist der Winter weit und breit nicht in Sicht. Vielmehr macht sich in unseren Gefilden nasskaltes Herbstwetter breit. Die Hoffnung auf weiße Weihnachten gibt n-tv Meteorologe Björn Alexander jedoch noch nicht auf.

n-tv.de: Es ist der 9. Dezember - Zeit also für den Winter. Was ist los mit Frau Holle und Väterchen Frost?

Björn Alexander: Die üben sich nach wie vor in Zurückhaltung. Der Dezember war bisher knapp sechs Grad zu warm - gemessen an den durchschnittlichen Temperaturen des Gesamtmonats. Jetzt ist zwar schon mal etwas kältere Luft zu uns gekommen und die extrem milden Zeiten sind vorerst vorbei. Schnee wird es aber nur auf den höheren Bergen geben.

Wohin müsste man reisen, wenn man in den Winter möchte?

Momentan in Europa eigentlich nur auf den Bergen der Alpen sowie im Norden Skandinaviens. In Lappland beispielsweise mit leichtem Dauerfrost und zeitweiligem Schneefall. Ansonsten Fehlanzeige.

Und auch aus den USA hört man in Sachen Winter wenig. Schließlich erlebten die Menschen dort in den letzten Jahren sehr heftige Winter.

Auch jenseits des Atlantiks tut sich der Winter schwer. An der Ostküste erreichen die Temperaturen tagsüber rund 15 Grad. Und auch an der Westküste gibt es Schnee nur auf den höchsten Bergen. Darunter regnet es teilweise kräftig mit Überflutungsgefahr. Rund um Seattle kommen bis Freitag stellenweise um 200 Liter pro Quadratmeter zusammen. Eigentlich ist dieses unwinterliche Wetter in den USA sogar eine günstige Voraussetzung für einen guten Winter bei uns. Aber irgendwie will es noch nicht so richtig passen.

Mit der Betonung auf "noch"?

Nun ja, einerseits haben wir es gerade erst Dezember und der Winter ist noch lang. Andererseits berechnen die Wettermodelle, die 10 Tage oder länger das Wetter im Voraus berechnen, immer wieder Tendenzen, dass es der Winter in diesem Jahr nochmals versuchen will. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass es dort immer wieder Sprünge zwischen "mild" und "kalt" gibt. Es lässt sich zurzeit im langfristigen Bereich einfach keine klare Aussage machen. Schwere Zeiten sowohl für Meteorologen als auch für Winterfreunde.

Und jetzt machen wir die Zeiten für Meteorologen nochmals schwerer: Wie sieht es aus mit Schnee zum Fest?

Da kann ich - auch gut zwei Wochen vorm Fest - leider nur mit den statistischen Wahrscheinlichkeiten aus der Vergangenheit antworten. Also: im Flachland mit fünf bis dreißig Prozent (von West nach Ost). Auf den Bergen müssen wir - aufgrund der aktuellen Schneearmut - die langfristigen Wahrscheinlichkeiten sogar etwas runter nehmen. In den Mittelgebirgen würde ich momentan - je nach Höhenlage - von dreißig bis sechzig Prozent ausgehen. Oberhalb von 1500 Metern vielleicht vierzig bis siebzig Prozent. Mehr lässt sich aus momentaner Sicht leider nicht sagen.

Wie sind denn die kurzfristigen Aussichten?

n-tv Meteorologe Björn Alexander.

n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Am Donnerstag überwiegt der Hochdruckeinfluss. Außerhalb vom Nebel wird es in der Mitte und im Süden sonnig. Richtung Norden bleibt es wechselhafter und windiger. Die Temperaturen: ausgangs der Nacht unterm klaren Himmel Werte um den Gefrierpunkt. Tagsüber dann im zähen Dauernebel um 0, auf den Bergen 3 bis 5, sonst 6 bis 10 Grad.

Klingt doch schon mal ganz vielversprechend fürs Wochenende.

Ja, klingt so. Die Realität wird aber zumindest am Freitag und Samstag ganz anders sein. Am Freitag hält das Hoch nämlich nur noch im Süden durch. Im übrigen Land ziehen bei einem teils kräftigen Wind Regenwolken durch, oberhalb von etwa 800 mischen sich in den Mittelgebirgen Flocken unter. Dazu 2 bis 11 Grad. Auch am Samstag bleibt’s eher nasskalt und wechselhaft bei Höchstwerten zwischen 2 und 10 Grad.

Und am Sonntag?

Der dritte Advent bringt uns wahrscheinlich nur noch über der Mitte einzelne Schauer. Ansonsten bleibt es überwiegend trocken und ab und zu wird sich auch die Sonne zeigen. Bei den Temperaturen bewegt sich nicht allzu viel bei meistens 2 bis 10 Grad. Und eine ähnliche Temperaturspanne wird uns auch der häufig trockene und zeitweise sonnige Montag bringen.

Nachts weiterhin Frost?

Wenn es über längere Zeit klar bleibt, dann müssen wir uns immer wieder mal auf Werte um den Gefrierpunkt einstellen. Aber den mäßigen oder gar strengen Frost unter minus 5 beziehungsweise minus 10 Grad sehe ich vorerst einmal nicht kommen. Dafür müsste es zuerst einmal schneien.

Dann bleiben wir gespannt.

Das kann man auch bleiben. Denken wir zum Beispiel ans letzte Jahr. Zum Heiligen Abend blieb es bis auf die Berge hinauf schneefrei (unterhalb von 2000 Metern quasi nix) und dann gab es den Wintereinbruch mit Schnee bis ins Flachland ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag.

Quelle: ntv.de

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