Deutschland macht sich lockerer Diese Corona-Regeln gelten ab heute
08.03.2021, 07:35 Uhr
Shoppen ist vielerorts wieder in den Geschäften und nicht mehr nur online möglich.
(Foto: dpa)
Deutschland tritt in die nächste Lockerungsphase ein. Regional differenziert vollziehen die Länder den dritten Öffnungsschritt. Ab heute sind wieder mehr Kontakte erlaubt. Etwas mehr Leben kommt auch in Läden, Museen, Kosmetikstudios und Schulen.
Die Corona-Regeln werden in vielen Bundesländern gelockert: Mehr Kontakte sind erlaubt, und auch zum Shoppen oder ins Museum darf man vielerorts wieder gehen. Die Neuregelungen gehen auf die Beschlüsse von Bund und Ländern vom vergangenen Mittwoch zurück. Auch die Schulen gleiten so langsam wieder in den Präsenzunterricht - jedoch regional sehr unterschiedlich. Die wichtigsten Änderungen:
- Kontakte: Fünf Menschen aus zwei Haushalten sollen sich den Bund-Länder-Beschlüssen zufolge wieder treffen dürfen. Die Länder setzen diese Regelung auch um, mancherorts gelten die Lockerungen bereits. Sachsen-Anhalt geht sogar über die Vereinbarungen hinaus: Hier dürfen sich die Mitglieder eines Haushalts mit maximal fünf Menschen eines zweiten Hausstands treffen; Kinder unter 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt.
- Einkaufen: Der Einzelhandel darf bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner Termine fürs Shoppen vergeben, bei einer Inzidenz unter 50 dürfen die Läden für eine begrenzte Kundenzahl geöffnet werden. Die Länder setzen diese Vorgabe entweder landesweit oder nach Regionen ausdifferenziert um. In Berlin (hier ist Montag noch ein Feiertag), Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt darf ab Montag mit Termin eingekauft werden, im Saarland flächenabhängig mit mehr Kunden als bisher. Auch in Nordrhein-Westfalen wird Termin-Shopping möglich - offen war dort zuletzt noch, wie mit Regionen mit niedriger Inzidenz verfahren wird. In Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein entscheiden die regionalen Zahlen, ob der Handel in einigen Regionen auf die Terminvergabe verzichten kann. In Thüringen ist die Öffnung des Einzelhandels wegen einer Inzidenz von über 100 vorerst vertagt, ab dem 15. März dürfen aber Baumärkte Termin-Shopping anbieten.
- Kultur: Ähnliche Regelungen wie beim Einkaufen gelten auch für die Öffnung von Museen oder Galerien. Sie dürfen in den meisten Bundesländern ab Montag unter Auflagen öffnen oder zumindest Termine vergeben, in einigen Ländern bleibt die regionale Inzidenz der Maßstab. Faktisch könnte es aber eine Woche länger dauern, bis die Häuser die Öffnungen organisatorisch umsetzen können, wie aus einigen Bundesländern zu hören ist. In Sachsen soll dieser Öffnungsschritt erst ab dem 15. März erfolgen. In Thüringen ist von einer Öffnung von Museen oder Galerien vorerst keine Rede.
- Kosmetik und Co.: Friseure sind schon seit dem 1. März geöffnet. Weitere sogenannte körpernahe Dienstleistungen wie etwa Massagen sollen ab Montag wieder unter strengen Auflagen erlaubt werden. Was genau gemeint ist, kann sich von Land zu Land unterscheiden - meist sind damit Kosmetik, Nagelpflege, Massage oder auch Tattoostudios gemeint. Kann nicht durchgehend eine Maske getragen werden, soll vorher getestet werden. In Thüringen soll dieser Schritt erst am 15. März erfolgen.
- Sport: Zehn Menschen dürfen laut Bund-Länder-Beschluss an der frischen Luft kontaktfrei Sport treiben, wenn die Inzidenz unter 50 liegt - bei einem Wert bis zu 100 können immerhin fünf Menschen aus zwei Haushalten draußen Sport machen. Kinder bis 14 Jahren dürfen draußen in Gruppen bis zu 20 Sport machen. Auch hier folgen die meisten Länder weitgehend den Beschlüssen. In Hessen können auch Einzeltermine für Fitnessstudios gebucht werden. Berlin senkt die Altersgrenze für Kindergruppen auf 12 herab. In Thüringen ist die nötige Inzidenz für diesen Öffnungsschritt noch nicht erreicht.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Montag laut RKI bundesweit bei 68 - und damit höher als am Vortag (66,1). Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.
Quelle: ntv.de, jog/dpa