Panorama

Elternpaar in Haus eingemauert Doppelmord-Angeklagte verweigern Aussagen

In diesem Haus wurden die Leichen des Ehepaares eingemauert gefunden.

In diesem Haus wurden die Leichen des Ehepaares eingemauert gefunden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das angeklagte Paar im Doppelmord von Schnaittach macht zum Prozessbeginn keine Aussage. Den beiden wird vorgeworfen, ein Ehepaar getötet und in ihrem Haus eingemauert zu haben. Bei den Opfern handelt es sich um die Eltern eines Angeklagten. Eine besondere Rolle soll auch seine Frau gespielt haben.

Beim Prozessauftakt zum Doppelmord von Schnaittach haben die beiden Angeklagten die Aussage verweigert. Beide wollten keine Angaben zu den Tatvorwürfen machen, erklärten die Verteidiger des Ehepaars Ingo und Stephanie P. vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Dem vom Gericht geplanten Zeigen einer per Video aufgezeichneten Vernehmung von Stephanie P. widersprachen deren Verteidiger. Eine Entscheidung über diesen Widerspruch steht noch aus.

Der 26 Jahre alte Ingo P. und seine 23 Jahre alte Frau sollen im Dezember 2017 die Eltern des Ehemanns getötet und anschließend im elterlichen Anwesen eingemauert haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten neben Mord auch versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Die beiden sollen nach einem im Herbst 2017 gemeinsam ausgeheckten Plan laut Anklage vor dem Mord vergeblich versucht haben, die 66 Jahre alte Mutter und den 70 Jahre alten Vater zu vergiften. Treibende Kraft hinter den Taten soll die Ehefrau gewesen sein.

Die Mutter soll den Ermittlungen zufolge gegen die Beziehung ihres Sohnes zu der Kinderpflegerin gewesen sein. Außerdem soll diese eifersüchtig auf das enge Verhältnis ihres Freundes zu den Eltern gewesen sein. Die eigentliche Mordtat soll der Sohn allein verübt haben, er soll seine Eltern Mitte Dezember 2017 mit einer Vielzahl von Schlägen mit einem Zimmermannshammer getötet haben. Anschließend sollen beide Angeklagten zusammen die Spuren der Tat vernichtet haben.

Der Fall sorgte auch deshalb für großes öffentliches Interesse, weil die beiden die Eltern zwei Wochen nach der Tat als vermisst meldeten und später in einem Fernsehinterview um Spenden für eine Suchaktion baten. Kurze Zeit später wurden die in einem Anbau im elterlichen Anwesen eingemauerten Leichen entdeckt. Der Prozess begann unter einem sehr großen öffentlichen Interesse. Zahlreiche Bewohner von Schnaittach befanden sich unter den Zuschauern.

Quelle: ntv.de, sgu/AFP

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