Panorama

Vater unter Missbrauchsverdacht Festnahme auf Campingplatz bei Köln

Die Ermittler des BKA sind dem Mann aus Solingen seit Oktober auf der Spur.

Die Ermittler des BKA sind dem Mann aus Solingen seit Oktober auf der Spur.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auf einem Campingplatz bei Köln nimmt die Polizei einen Familienvater aus Solingen fest. Er soll seine Tochter missbraucht haben. Die Vorgeschichte: Im Oktober stießen Ermittler des Bundeskriminalamtes im Internet auf ein Foto, das sie auf die Spur des Mannes brachte.

Weiterer Missbrauchsverdacht in Nordrhein-Westfalen: Ein 38-jähriger Familienvater aus Solingen ist im Urlaub auf einem Campingplatz bei Köln festgenommen worden, weil er seine Tochter missbraucht haben soll. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft in Wuppertal mitgeteilt. Bereits im Oktober 2019 hätten Ermittler des Bundeskriminalamts ein kinderpornografisches Bild im Internet entdeckt - und die Ermittlungen aufgenommen. Eine Identifizierung des abgebildeten Kindes sei nicht möglich gewesen, die Spuren hätten aber zu einer Adresse in Solingen geführt.

Im Dezember 2019 sei die Wohnung des 38-Jährigen durchsucht worden. Bei der Auswertung der sichergestellten Datenträger sei am Dienstag ein Foto aufgefallen, das den Verdacht ergab, der 38-Jährige könnte sich an seiner inzwischen zwölf Jahre alten Tochter vergangen haben. Weil sich der Beschuldigte mit Ehefrau und Kindern auf einem Campingplatz in Rösrath aufhielt, wurden die Kinder - die Tochter und ein neunjähriger Sohn - vom Jugendamt in Obhut genommen. Anschließend sei der Campingplatz aufwendig nach Spuren abgesucht worden. Auto und Wohnwagen der Familie wurden sichergestellt.

Parallel wurde laut Polizei erneut die Wohnung der Familie in Solingen durchsucht. Wieder seien verschiedene Datenträger sichergestellt worden. Die ebenfalls beschuldigte Ehefrau sei nach ihrer Vernehmung entlassen worden. Der 38-Jährige sollte einem Haftrichter vorgeführt werden.

Fall Münster: SPD hat Fragen an Innenminister Reul

Im Missbrauchsfall Münster fordert die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag von Innenminister Herbert Reul die Klärung offener Fragen. So äußerten der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Hartmut Ganzke, bei einer Pressekonferenz Unverständnis, warum in dem Fall ein Jahr vergangen sei seit einem ersten Hinweis auf den Missbrauch und der Festnahme des Hauptbeschuldigten im Mai 2020.

"Was ist mit den Speichermedien in dem Jahr passiert? Wer hat versucht, sie zu entschlüsseln? Falls es keine externen Firmen waren, warum nicht?", sagte Ganzke. Auch müsse die Rolle der Ermittler kritisch hinterfragt werden. "Sind alle Behörden nach der ersten Durchsuchung im Mai 2019 informiert worden?", fragte der SPD-Politiker. Nach der Meinung des Landtagsabgeordneten und Rechtsanwalts hätte spätestens zu diesem Zeitpunkt das Jugendamt in Münster ein betroffenes Opfer aus seinem Umfeld holen müssen. Die genauen Abläufe nach der ersten Durchsuchung im Mai 2019 müssten auf den Prüfstand. Für Klarheit sollen Antworten auf einen Fragenkatalog mit 15 Fragen an den Innenminister sorgen.

Bislang gab es in dem Fall Festnahmen von elf Tatverdächtigen aus mehreren Bundesländern. Sieben von ihnen sitzen in Untersuchungshaft. Sie kommen aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Niedersachsen und zwei aus Hessen. Dem Hauptverdächtigen werfen die Ermittler 15 Fälle schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern vor. Unter den Opfern ist auch der Zehn-jährige Sohn seiner Lebensgefährtin. Als einer von zwei Tatorten steht bislang ein Kleingartenverein in Münster fest.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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