Mit Messer zugestochenGerichtsvollzieher getötet: Ermittler nehmen Verdächtigen fest

Im Saarland wird ein Gerichtsvollzieher bei seiner Arbeit in einer fremden Wohnung getötet. Die Polizei ist wohl schnell zur Stelle. Sie stellt einen Tatverdächtigen und nimmt ihn sofort fest. Der 42-Jährige soll nach dem Willen der Ermittler in U-Haft kommen.
Nach dem Tod eines Gerichtsvollziehers im saarländischen Bexbach ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Er soll den Mann bei einer Zwangsvollstreckung mit einem Messer getötet haben, teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken am Abend mit.
Der Verdächtige wurde demnach unmittelbar nach dem Angriff am Morgen vorläufig festgenommen. Es handelt sich nach Angaben von Oberstaatsanwalt Thomas Schardt um einen 42-Jährigen aus dem Saar-Pfalz-Kreis. Gegen ihn werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt.
Der 58 Jahre alte Gerichtsvollzieher soll nach aktuellem Ermittlungsstand "anlässlich einer Räumung im Wege der Zwangsvollstreckung" in der Wohnung des Tatverdächtigen gewesen sein, so die Staatsanwaltschaft. Dort soll der Beschuldigte ihn mit einem Messer getötet haben. Der 42-Jährige soll im Laufe des morgigen Mittwochs einem Haftrichter vorgeführt werden.
Näheres geben die Ermittler derzeit nicht bekannt. Im morgigen Tagesverlauf wollen das saarländische Justizministerium, die Staatsanwaltschaft Saarbrücken sowie die Landespolizeidirektion Saarland über die neuesten Entwicklungen informieren.
Die Tat passierte im Bexbacher Stadtteil Oberbexbach. Der Tatort liegt im ersten Stock eines Reihenhauses, der Zugang zum Treppenhaus befindet sich seitlich in einem Durchgang zum Hinterhof. Nach der Tat waren die Rollläden der Fenster teils heruntergelassen. Die Kleinstadt Bexbach mit rund 18.000 Einwohnern liegt im Osten des Saarlandes in der Nähe zur Grenze von Rheinland-Pfalz.
Obergerichtsvollzieher war neu im Amt
Der Getötete soll nach Informationen von RTL/ntv erst drei Monate im Amt des Obergerichtsvollziehers gewesen sein, als er am Morgen niedergestochen wurde. Er sei bereits 20 Jahre lang Gerichtsvollzieher gewesen. Den Tatverdächtigen beschreiben seine Nachbarn als "tickende Zeitbombe". Der 42-Jährige habe in der Vergangenheit anderen Personen nachgestellt, sodass diese verängstigt waren.
Mit Trauer und Fassungslosigkeit reagierte der Landesverband der Gerichtsvollzieher im Saarland auf die Nachricht, dass ein Kollege im Dienst getötet wurde. "Wir sind alle total geschockt", sagte der erste Vorsitzende Gerd Luckas. "Jetzt wird uns die Gefahr unseres Berufs wieder sehr bewusst." Sicherheit sei immer schon ein großes Thema gewesen, "aber es wird ein immer größeres Thema werden". Denn die Verrohung gegenüber der Staatsgewalt nehme immer weiter zu - davon seien auch die Gerichtsvollzieher betroffen.
Die Tat ist der zweite tödliche Angriff auf Staatsbedienstete in den vergangenen Monaten im Saarland. Am 21. August war in Völklingen ein 34 Jahre alter Polizist im Dienst erschossen worden, als er versuchte, einen mutmaßlichen Tankstellenräuber zu fassen. Dieser soll die Schüsse aus einer Dienstwaffe abgefeuert haben, die er zuvor einem anderen Polizisten entrissen haben soll. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat mittlerweile Anklage gegen den 18-Jährigen erhoben, unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes.