Panorama

Mehr Tests, mehr Corona-FälleIn Russland steigt Zahl der Infizierten rasant

03.05.2020, 14:13 Uhr
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Allein in Moskau, dem Brennpunkt der Corona-Epidemie in Russland, gibt es mehr als 5900 neue Fälle. (Foto: REUTERS)

Russland meldet innerhalb von 24 Stunden über 10.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Nach Angaben der Behörden steigt die Zahl der Infizierten auf über 134.600. Russland ist zurzeit das Land mit den meisten täglichen Neuinfektionen in Europa.

In Russland steigt die Zahl der neu mit dem Coronavirus Infizierten weiter rasant an. Mit 10.633 neuen Fällen innerhalb eines Tages sei nun ein neuer Höchststand erreicht worden, teilten die Behörden in Moskau mit. Damit gibt es nun landesweit mehr als 134.600 nachgewiesene Infektionen. Bisher starben 1280 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. 16.600 erholten sich aber bereits wieder.

Allein in Moskau, dem Brennpunkt der Corona-Epidemie in Russland, gibt es mehr als 5900 neue Fälle. Insgesamt haben sich damit in der Hauptstadt nach offizieller Zählung mehr als 68.600 Menschen seit Beginn des Ausbruchs angesteckt. Bürgermeister Sergej Sobjanin warnte, seine Stadt habe den Höhepunkt wohl noch nicht erreicht. Womöglich könnten sogar mehr als 250.000 Menschen infiziert sein. Präsident Wladimir Putin bezeichnete die Situation zuletzt als "sehr schwierig".

Zahlen steigen, Lockerungen denkbar

DatawrapperIm größten Land der Erde blieb die Zahl der Corona-Patienten lange niedrig. Seit Tagen nimmt sie aber so rasant zu wie in keinem anderen Land - obwohl Ausgangssperren gelten, mit denen eine weitere Ausbreitung des Erregers verhindert werden sollte. In den vergangenen Wochen wurden die Corona-Tests deutlich ausgeweitet. Experten zufolge sind deshalb deutlich mehr Fälle nachgewiesen worden. Trotz der steigenden Zahlen stellte der Kreml eine schrittweise Lockerung der Ausgangsbeschränkungen ab dem 12. Mai in Aussicht. Dies werde aber je nach Region unterschiedlich gehandhabt.

Der Gesundheitszustand des mit dem Coronavirus infizierten Regierungschefs Michail Mischustin hat sich derweil nicht verschlechtert. Er werde in einem Krankenhaus behandelt und stehe unter der Aufsicht von Spezialisten, sagte ein Regierungssprecher der Agentur Interfax zufolge. Sein Wohlbefinden sei normal. Seine Erkrankung war am Donnerstag bekannt geworden.

Das russische Verteidigungsministerium nannte das hochansteckende Virus eine "große Bedrohung". "Diese Infektion kennt keine Grenzen", sagte Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin in einem Fernsehinterview. In der russischen Armee gibt es dem Ministerium zufolge mittlerweile fast 3000 Infektionsfälle.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/AFP

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