Panorama

Terrortat in Mulhouse Polizei nimmt Personen aus Umfeld des Messerangreifers fest

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Auf diesem Marktplatz in Mulhouse kam es zur tödlichen Messerattacke.

Auf diesem Marktplatz in Mulhouse kam es zur tödlichen Messerattacke.

(Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP)

Mit einem Messer und einem Schraubendreher bewaffnet zieht ein Algerier in Mulhouse los und sticht auf städtische Bedienstete und Polizisten ein. Einen Einschreitenden tötet der 37-Jährige, bevor er festgenommen wird. Jetzt sind auch drei andere Menschen im Gewahrsam der Polizei.

Drei weitere Menschen sind nach dem tödlichen Angriff im elsässischen Mulhouse in Polizeigewahrsam gekommen. Das teilte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft einen Tag nach der Attacke mit. Zwei von ihnen sind den Ermittlern zufolge aus dem familiären Umfeld des Täters. Bei der dritten Person soll der Verdächtige untergekommen sein. Auch der Täter ist weiterhin in Gewahrsam.

Nachdem der Angreifer - bewaffnet mit einem Messer und einem Schraubenzieher - am Samstagnachmittag in Mulhouse bei einem Markt auf mehrere Menschen losgegangen war, ermittelt die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zu Tötung und versuchter Tötung mit Terrorbezug. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte den Vorfall als islamistische Terrortat bezeichnet.

Bei dem Angriff kam ein 69-jähriger Portugiese ums Leben. Mittlerweile sprechen die Ermittler zudem von sieben Verletzten. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft teilte mit, bei der Attacke seien fünf Polizisten und zwei städtische Angestellte der Parkraumüberwachung verletzt worden. Einer der Angestellten sei schwer verletzt worden. In Lebensgefahr schwebe die Person aber nicht. Zunächst war nur von drei Verletzten die Rede gewesen.

Frankreich wollte Terroristen vor Tat loswerden

Die Ermittler stellten nun klar, dass der Mann als erstes gegen 15.40 Uhr die Stadtmitarbeiter angriff. Auf dem Marktplatz hatte er dann den Passanten attackiert und tödlich verletzt, bevor er von dort floh und Polizeibeamte angriff. Diese überwältigten ihn letztlich. Am Rande des Marktes fand eine Solidaritäts-Demonstration für die Demokratische Republik Kongo statt.

Mehrfach rief der Täter während seines Angriffs laut Anti-Terror-Staatsanwaltschaft "Allahu akbar" (etwa "Gott ist am größten" auf Arabisch). Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 37-jährigen Algerier, wie Innenminister Retailleau sagte. Der Mann sei bereits wegen Terrorverherrlichung verurteilt worden und habe psychische Probleme. Er sei in einer Kartei zur Terrorismusprävention gelistet gewesen.

Mulhouse ist eine 100.000 Einwohner zählende Stadt nahe der Grenze zu Baden-Württemberg. Der Täter sei irregulär nach Frankreich gekommen und ausreisepflichtig. Algerien habe den Mann jedoch trotz mehrfacher Anfragen aus Frankreich nicht zurückgenommen.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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