Panorama

Täter stand auf Terrorliste Ein Toter bei Messerattacke auf Markt im Elsass

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Polizisten und Rettungskräfte sind am Tatort im Einsatz.

Polizisten und Rettungskräfte sind am Tatort im Einsatz.

(Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP)

Im Osten Frankreichs kommt es auf einem Markt zu einem Messerangriff. Ein Mensch stirbt, zwei weitere werden verletzt. Kurzzeitig gelingt dem Täter die Flucht, doch dann fasst ihn die Polizei. Dabei werden zwei Beamte schwer verletzt.

Ein Mann hat mehrere Menschen auf einem Marktplatz im Elsass angegriffen. Ein 69-jähriger Portugiese, der einschritt, wurde von dem Mann ebenfalls angegriffen und tödlich verletzt. Zwei weitere Personen seien bei dem Angriff in Mulhouse verletzt worden, einer von ihnen schwer, sagte ein Polizeisprecher. Der mutmaßliche Täter wurde kurz nach der Attacke in der Innenstadt festgenommen. Vermutlich habe er die Menschen am Nachmittag mit einem Messer angegriffen, hieß es von der Polizei.

Der Täter habe am Rande einer Solidaritäts-Demonstration für die Demokratische Republik Kongo auf dem Markt gegen 15.40 Uhr mehrere Polizisten angegriffen und dabei "Allahu Akbar" (etwa "Gott ist am größten" auf Arabisch) gerufen. Drei Beamte seien bei der Festnahme verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Den Angaben eines Staatsanwalts gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP zufolge wurde ein Polizist "an der Halsschlagader", der andere "im Brustkorb" verwundet, berichtete die Lokalzeitung "L'Alsace". Beide Männer befinden sich in ärztlicher Behandlung.

Ein Polizist und ein Soldat sichern den Tatort in Mulhouse.

Ein Polizist und ein Soldat sichern den Tatort in Mulhouse.

(Foto: picture alliance/dpa/AFP)

Der Staatsanwalt sagte zudem, dass der 37 Jahre alte Täter in einer Kartei zur Terrorismusprävention gelistet sei. Eine spezielle Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Tötung und versuchter Tötung mit Terrorbezug. Aus Gewerkschaftskreisen hieß es, der gebürtige Algerier sei ausreisepflichtig gewesen und habe unter behördlicher Kontrolle gestanden. Nähere Angaben zum Messerangreifer machte der Sprecher bisher nicht.

Macron: "Islamistischer Terrorakt"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Vorfall "zweifellos" als "einen Akt des islamistischen Terrorismus" und bekundete "die Solidarität der gesamten Nation". "Ich möchte (...) die Entschlossenheit meiner Regierung zum Ausdruck bringen, die Arbeit, die wir seit acht Jahren leisten, fortzusetzen und alles zu tun, um den Terrorismus auf unserem Boden auszurotten."

Michèle Lutz, Bürgermeisterin von Mulhouse, sprach auf Facebook vom "Horror", der "unsere Stadt gerade erfasst". "Derzeit scheint ein terroristischer Hintergrund wahrscheinlich zu sein", schrieb sie weiter. Sie verfolge die weiteren Vorgänge vor Ort und sprach Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

Der französische Innenminister Bruno Retailleau will am Abend in die Stadt nahe der Grenze zu Baden-Württemberg reisen und sich ein Bild von der Lage machen. Im Anschluss ist eine Pressekonferenz geplant.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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