Betreiber machtlos gegen Störer Polizei räumt Freibad in Berlin
09.07.2023, 20:46 Uhr Artikel anhören
Wieder kam es zu Rangeleien im Columbiabad in Berlin-Neukölln, die Polizei musste eingreifen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Rangeleien, Übergriffe und gar Massenschlägereien gehören mittlerweile zum Alltag in deutschen Freibädern. Einmal mehr muss die Polizei eine Anlage in Berlin-Neukölln wegen aggressiver Besucher räumen. Die Randalierer sind oft bekannt, die Freibäder sehen aber keine Handhabe gegen sie.
Zum wiederholten Male ist ein Berliner Freibad wegen Rangeleien und renitenter Besucher frühzeitig geschlossen und geräumt worden. Am Abend gegen 17.45 Uhr habe sich der Sicherheitsdienst des Columbiabads in Neukölln entschlossen, das Bad zu räumen, teilte die Polizei mit. Normalerweise schließt das Bad um 20.30 Uhr. Trotz mehrfacher Aufforderungen durch Lautsprecher verließen einige Jugendliche und junge Männer das Wasser lange nicht und sprangen immer wieder rein. Letztlich halfen Beamte der Berliner Polizei bei der Räumung des Bades.
Im Laufe des Sommers kam es bereits zu mehreren Vorfällen, bei denen die Polizei in Freibädern eingreifen musste. Viele Randalierer sind bekannt, aber das erteilte Hausverbot lässt sich am Eingang kaum kontrollieren. Erst vor zwei Wochen hatte die Polizei das Columbiabad räumen müssen. An der Rutsche hätten sich einige Jugendliche nicht benommen, es habe eine Schlägerei gegeben, hieß es damals von der Polizei. Wenige Tage zuvor kam es auch im Sommerbad Pankow zu einer Schlägerei, an der rund 30 Menschen beteiligt waren.
Zu gewalttätigen Übergriffen kommt es immer wieder auch in anderen Städten. So sorgte Ende Juni eine Massenschlägerei mit bis zu 40 Beteiligten in einem Mannheimer Strandbad für Aufsehen. Ebenfalls Ende Juni wurde ein Bademeister des Malscher Freibades bei Karlsruhe in Baden-Württemberg von Besuchern krankenhausreif geschlagen.
Wegen der Probleme sollen vor ausgewählten Freibädern im Laufe des Sommers immer mal wieder die bekannten sogenannten mobilen Wachen der Polizei stehen. Dabei handelt es sich um eine Art kleiner Polizeiwache auf Rädern, also etwa Polizeibusse, die im Innenraum mit Stühlen, Schreibtisch und Laptops ausgestattet sind. Diese mobilen Wachen werden seit einigen Jahren in Parks, vor Bahnhöfen oder an problematischen Orten mit viel Kriminalität positioniert, "um Präsenz zu zeigen und ansprechbar zu sein", wie die Polizei es formuliert.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa