Waldbrände in NordamerikaRauchschwaden erreichen New York City
Weiterhin wüten im Westen der USA riesige Waldbrände. Das hat Folgen auch an der Ostküste: Dort wird wegen der Luftverschmutzung in New York Gesundheitsalarm ausgerufen. Derweil spitzt sich die Lage in Kanada wegen der Feuer weiter zu.
Rauch der Waldbrände im Westen der USA und in Kanada hat die Ostküstenmetropole New York in grauen Dunst gehüllt. Die Umweltbehörde des Bundesstaates New York rief wegen erhöhter Feinstaubbelastung Gesundheitsalarm aus. Ein Vertreter der Behörde erklärte, es sei nicht ungewöhnlich, dass Rauch von Feuern im Westen des Landes bis in die Region vordringt, allerdings befinde er sich diesmal in einer niedrigeren Luftschicht. Der Wetterdienst sagte für Mittwoch eine Kaltfront voraus, die dem Phänomen ein Ende setzen sollte.
Im Westen der USA wüten derzeit erneut riesige Waldbrände. Allein im Bundesstaat Oregon zerstörte ein Feuer bislang mehr als 137.000 Hektar Wald. Auch in anderen Bundesstaaten entlang der US-Westküste und in Kanada lodern unzählige Brände. In der westkanadischen Provinz British Columbia wurden am Montag mehr als 2500 Evakuierungen angeordnet. Insgesamt gibt es in der Provinz inzwischen rund 300 Waldbrände. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern verstärkt der Klimawandel die Trockenheit in der Region und schafft damit die Bedingungen für Brände, sich auszubreiten.
"Haben einen kritischen Punkt erreicht"
Im Westen Kanadas riefen die Behörden nun den Notstand aus. "Wir haben einen kritischen Punkt erreicht", sagte der Minister für öffentliche Sicherheit der Provinz British Columbia, Mike Farnworth. Unter Notstandsbedingungen können die Behörden Massenevakuierungen anordnen und Schutzeinrichtungen für die in Sicherheit gebrachten Menschen einrichten.
Am Dienstag forderten die Behörden 5700 weitere Menschen auf, ihre Häuser wegen der Gefahr durch die Waldbrände zu verlassen. Zehntausende weitere wurden aufgerufen, sich auf mögliche ähnliche Anordnungen einzustellen. "Bitte bereiten Sie einen Evakuierungsplan für Ihre Familie vor", appellierte der Feuerwehr-Einsatzleiter Cliff Chapman an die Menschen. Die Behörden rechnen mit einer weiteren Verschärfung der Lage in den kommenden Tagen - den Wetterprognosen zufolge soll es heiß und trocken bleiben. Laut Chapman sind bereits rund 3000 Quadratkilometer Land verbrannt - eine etwa dreimal so große Fläche wie zu dieser Jahreszeit üblich.
In den USA gibt es derzeit mehr als 80 große Waldbrände. Am schlimmsten betroffen ist der Bundesstaat Oregon, wo die Einsatzkräfte gegen das riesige "Bootleg"-Feuer kämpfen. Der Feuerwehr-Einsatzleiter Rob Allen bezeichnete den Großbrand am Dienstag als "Monster". Diesen Brand zu bekämpfen sei "ein Marathon, kein Sprint".
