Kommt ein Leichenspürhund? Polizei geht bei Vermisstem in Bergwerk vom Schlimmsten aus
11.10.2024, 14:42 Uhr Artikel anhören
Der vermisste 34 Jahre alte Mann im Erzgebirge bleibt weiter spurlos verschwunden. Die Polizei vermutet, dass er im Bergwerksschacht steckt. Jetzt könnte ein Leichenspürhund zum Einsatz kommen.
Die Suche nach einem vermissten Mann im Erzgebirge wird zum Wettlauf gegen die Zeit. Aufgrund der Umstände liege der Verdacht nahe, dass der 34-Jährige tatsächlich in den Bergwerkstollen eingedrungen ist, sagte die Chemnitzer Polizeisprecherin Jana Ulbricht auf Anfrage. Man müsse sich nun mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass der Mann nicht mehr am Leben sei, wenn er unter Tage gefunden werde. Derzeit prüfe man, ob ein Leichenspürhund zum Einsatz kommt.
Am Mittwochmorgen hatte ein Mitarbeiter des Oberbergamtes die Polizei darüber informiert, dass sich offenbar jemand Zugang zu dem alten Stollen im Bereich des Stadtteils Frohnau verschafft hat. Vor dem Bergwerksstollen waren ein Rucksack und das Fahrrad des 34 Jahre alten Vermissten gefunden worden. Der Stollen selbst war geöffnet worden.
Spezialisten der Feuerwehr suchten ihn noch am Mittwoch ergebnislos ab. Am Donnerstag setzte das Technische Hilfswerk (THW) ebenso ohne Ergebnis ein Gerät zur Suche Verschütteter ein. "Man hat kein Lebenszeichen gefunden", sagte Ulbricht. Außerhalb des Bergwerks seien Suchhunde im Einsatz gewesen. "Auch das hat uns nicht weitergebracht."
Zudem hätten die Ermittlungen im Umfeld des Mannes keinen Hinweis auf seinen möglichen Aufenthaltsort gebracht. Das lasse die Vermutung zu, dass er in den Stollen eindrang. "Jetzt ist die Frage: Ist er noch drin, oder ist er an einer anderen Stelle wieder herausgekommen?" Der Stollen hat mehrere Ausgänge.
Bei der Suche nach dem Mann hatten Einsatzkräfte in dem Bergwerk einen Metallzylinder gefunden. Er enthielt einen Explosivstoff. Experten des Landeskriminalamtes machten ihn in einem nahegelegenen Steinbruch unschädlich. Angaben zur Art und Menge des Stoffes seien nicht möglich, hieß es. Unklar ist, ob der Gegenstand mit dem Vermissten im Zusammenhang steht.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa