Panorama

21 Menschen tot Schütze richtet Massaker an US-Grundschule an

Einsatzkräfte in der Nähe des Tatorts. Uvalde liegt etwa 100 Kilometer nördlich der mexikanischen Grenze.

Einsatzkräfte in der Nähe des Tatorts. Uvalde liegt etwa 100 Kilometer nördlich der mexikanischen Grenze.

(Foto: dpa)

Ein 18-Jähriger schießt in einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas um sich. Er tötet mindestens 19 Kinder und einen Lehrer, vorher soll er auf seine Großmutter geschossen haben. Der Schütze stirbt mutmaßlich durch eine Polizeikugel. Präsident Biden macht die US-Waffenlobby für die Bluttat mitverantwortlich.

Wieder sind in den USA Kinder bei einem Schulmassaker gestorben. Bei einem Schusswaffenangriff an einer Grundschule im Bundesstaat Texas wurden nach neuesten Angaben 19 Kinder und zwei Erwachsene getötet. Der mit einer Handfeuerwaffe und womöglich einem Gewehr bewaffnete Angreifer ist tot, er wurde nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott vermutlich von der Polizei erschossen. Die Angaben zu den Toten wurden im Laufe der letzten Stunden mehrmals erhöht, zunächst war von zwei erschossenen Kindern und einem getöteten Lehrer die Rede.

Der Angriff ereignete sich an einer Grundschule der 135 Kilometer westlich von San Antonio gelegenen Kleinstadt Uvalde. Erick Estrada vom Ministerium für öffentliche Sicherheit in Texas schilderte dem US-Sender CNN die Ereignisse vor dem Massaker. Der Verdächtige habe zunächst auf seine Großmutter geschossen, sagte Estrada. Der Vorfall habe sich in der Wohnung der Großmutter ereignet - diese sei in ein Krankenhaus geflogen worden. Über ihren Zustand war zunächst nichts bekannt, unklar ist, ob es sich bei ihr um die zweite getötete erwachsene Person handelt.

Danach sei der Schütze mit einem Auto zur Schule gefahren und habe dort einen Unfall gebaut, sagte Estrada weiter. Er habe dann das Auto verlassen und sei mit einer Schutzweste bekleidet, einem Rucksack und einem Gewehr in die Schule eingedrungen. Dort habe er das Feuer eröffnet. Der 18-Jährige sei dann vom Sicherheitspersonal der Schule gestellt worden. Estrada betonte, dass die Ermittlungen noch liefen und diese Informationen noch vorläufig seien.

Die Grundschule hat rund 500 Schüler, die meisten von ihnen haben hispanische Wurzeln, so wie auch der Schütze selbst. Uvalde liegt knapp hundert Kilometer von der Grenze zu Mexiko entfernt. Die getöteten Schüler sollen die Klassen zwei bis vier besucht haben.

Die Motive des 18-jährigen Angreifers liegen noch im Dunkeln. Einige Tage vor der Attacke soll er einem ehemaligen Klassenkameraden Fotos einer Schusswaffe und von Munition geschickt haben. Auf seinem Instagram-Account hatte er drei Tage vor der Tat ein Bild zweier Sturmgewehre veröffentlicht.

Biden: Müssen Waffenlobby die Stirn bieten

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US-Präsident Biden, der sich zum Zeitpunkt des Massakers auf der Rückreise von seinem Asienbesuch befand, ordnete an, die US-Flaggen auf halbmast zu setzen. "Er betet für die Familien, die von diesem furchtbaren Ereignis betroffen sind", hieß es zunächst aus dem Weißen Haus. Zurück in Washington erneuerte Biden seine Forderung nach strengeren Waffengesetzen. "Als Nation müssen wir uns fragen, wann in Gottes Namen wir der Waffenlobby die Stirn bieten werden", sagte Biden. "Die Vorstellung, dass ein 18-jähriger Junge in ein Waffengeschäft gehen und zwei Sturmgewehre kaufen kann, ist einfach falsch."

Vorstöße für ein schärferes Waffenrecht scheitern aber immer wieder am Widerstand der mächtigen Waffenlobby und der konservativen Republikaner. Biden hat zwar seit seinem Amtsantritt im Januar 2021 mit mehreren Dekreten versucht, die Waffengewalt einzudämmen. Für weitergehende Maßnahmen bräuchte er aber die Unterstützung des Kongresses, wo die Republikaner Gesetzesverschärfungen blockieren können.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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