Panorama

Mehr als 150 Todesopfer Seouls Polizeichef nach Massenpanik angeklagt

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2022 herrschte im Ausgehviertel Itaewon absolutes Chaos.

2022 herrschte im Ausgehviertel Itaewon absolutes Chaos.

(Foto: AP)

Im Oktober 2022 bricht in Seouls Ausgehviertel eine tödliche Massenpanik aus. Im folgenden Frühjahr werden zahlreiche Polizeibeamte wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Der Polizeichef der Hauptstadt bleibt jedoch unbehelligt - bis jetzt.

Nach einer verheerenden Massenpanik bei Halloween-Feiern im Jahr 2022 mit mehr als 150 Todesopfern ist der Polizeichef der südkoreanischen Hauptstadt Seoul angeklagt worden. Kim Kwang Ho werde berufliche Fahrlässigkeit vorgeworfen, die zu Verletzungen oder zum Tod geführt habe, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Am Abend des 29. Oktober 2022 hatten sich rund 100.000 vorwiegend junge Menschen in den engen Gassen des Ausgehviertels Itaewon in Seoul gedrängt, ohne dass die Polizei eingeschritten war. Infolge der Massenpanik starben mehr als 150 Menschen.

Kim habe an dem Tag "nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen", wie etwa den Einsatz ausreichender Polizeikräfte, obwohl er in der Lage gewesen sei, "die möglichen Gefahren vorherzusehen", erklärte die Staatsanwaltschaft nun. Kim ist der höchste Polizeibeamte, der sich wegen der Tragödie vor Gericht verantworten muss.

Während die Staatsanwaltschaft bereits andere Beamte angeklagt hatte, hatte sie bislang keine Entscheidung bezüglich Kim getroffen. Familien der Opfer hatten sich enttäuscht darüber gezeigt. Kim müsse "sofort sein Amt niederlegen" und vor Gericht gestellt werden, erklärten sie.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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