Drama bei Halloween-Feier Mindestens 151 Tote bei Massenpanik in Seoul
29.10.2022, 21:30 UhrStatt ausgelassener Freude herrscht Chaos: In Seoul kommt es bei einer Halloween-Feier zu einer Massenpanik. Die Behörden melden Hunderte Tote und Verletzte. Rettungskräfte aus dem ganzen Land sind im Einsatz. Der deutsche Kanzler Scholz bekundet sein Mitgefühl nach der Tragödie.
Bei einem Massengedränge während der Halloween-Feiern in Südkorea sind nach Behördenangaben mindestens 151 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 82 Besucher seien verletzt worden, mehr als ein Dutzend von ihnen schwer. Auch seien 19 Ausländer unter den Toten gewesen. Die Zahl der Todesopfer könne weiter steigen. Viele Opfer seien totgetrampelt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Zustand einiger Verletzter sei ernst. Die Zahl der Toten könne weiter steigen, hatten die Rettungskräfte früher am Abend mitgeteilt. Auch mehrere Ausländer seien in Krankenhäuser gebracht worden.
Die Agentur Yonhap zitierte einen Augenzeugen: "Die Menschen waren wie in einem Grab übereinander geschichtet. Einige verloren allmählich das Bewusstsein, während andere zu diesem Zeitpunkt schon tot aussahen."
Während der Feierlichkeiten sei eine größere Menschenanzahl in einer schmalen Gasse im Stadtzentrum gestürzt, erklärte die Feuerwehr weiter. Die Opfer wurden dann offenbar von einer großen Menschenmenge erdrückt, die während der Halloween-Feierlichkeiten im Stadtteil Itaewon auf einer engen Straße nach vorne drängte. Berichten zufolge wollten viele der Menschen einen Blick auf einen Promi werfen.
Auf Bildern und Videos in den sozialen Medien ist zu sehen, wie Opfer auf dem Bürgersteig liegen, während Umstehende versuchen, sie wiederzubeleben. Die Notrufzentrale erhielt nach eigenen Angaben mindestens 81 Anrufe von Menschen, die mit Atemnot zu kämpfen hatten. Choi Cheon-sik, ein Beamter der Nationalen Feuerwehrbehörde, hatte dem Sender Sky News zunächste gesagt, dass etwa 100 Personen als verletzt gemeldet worden seien, darunter 50 Personen mit Herzstillstand.
Die Menschenmenge habe sich in der Nähe des Hamilton Hotels aufgehalten, einem beliebten Partyort in der Stadt, sagte er weiter. Mehr als 400 Rettungskräfte aus dem ganzen Land seien im Einsatz, darunter fast alle, die in Seoul zur Verfügung stünden, fügte Choi Cheon-sik hinzu.
Der Bürgermeister von Seoul, Oh Se-hoon, befindet sich derzeit auf einer Europareise, hat aber laut Sky News nach der Nachricht beschlossen, nach Hause zurückzukehren. Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol sagte in einer Erklärung, dass die Behörden für eine rasche Behandlung der Verletzten sorgen und die Sicherheit der Festplätze überprüfen sollten. Außerdem wies er das Gesundheitsministerium an, rasch medizinische Hilfsteams für den Katastrophenfall zu entsenden und Betten in nahe gelegenen Krankenhäusern für die Behandlung der Verletzten zu sichern.
Kanzler Scholz drückt sein Mitgefühl aus
Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Hinterbliebenen und Opfern der Halloween-Tragödie in Südkorea sein Mitgefühl ausgedrückt. "Die tragischen Ereignisse in Seoul erschüttern uns zutiefst", teilte der SPD-Politiker am späten Samstagabend auf Twitter mit. "Unsere Gedanken sind bei den vielen Opfern und ihren Angehörigen. Das ist ein trauriger Tag für Südkorea. Deutschland steht an ihrer Seite."
Das aus den USA kommende Halloween-Fest wird eigentlich in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Es geht auf einen keltischen Brauch zurück, wonach zum Beginn der dunklen Jahreszeit böse Geister vertrieben werden sollen.
Quelle: ntv.de, als/jwu/mpe/dpa/AFP/rts