Panorama

Reaktion auf Corona-Krise Stadt Halle schließt alle Schulen und Kitas

4aa7ce6358c0ad6c5ecac70122b3be6e.jpg

Als erste größere Stadt in Deutschland entschließt sich Halle in Sachsen-Anhalt dazu, Schulen und Kindertagesstätten für zwei Wochen zu schließen. Die Verwaltung hofft, auf diese Weise die Ausbreitung des grassierenden Coronavirus zu verlangsamen.

Die Stadt Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt schließt von diesem Freitag an alle Kindertagesstätten, Schulen und Hortgebäude. Das gelte vorerst bis zum 27. März, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Der parteilose Politiker geht damit voran.

Bislang hat sich noch keine größere Stadt in Deutschland zu einem solchen Schritt durchgerungen. Des Weiteren sind alle öffentlichen Veranstaltungen unabhängig von der Teilnehmerzahl bis zum 27. März abgesagt worden. Der Lehrbetrieb an der Universität ist in derselben Zeitspanne eingestellt. Gebäude der Theater, Oper, Orchester GmbH bleiben ebenfalls geschlossen.

Nach Angaben der Stadt gibt es aktuell sieben Infektionsfälle. "Da die Ermittlung der Kontaktwege nicht mehr sicher und vollumfänglich gewährleistet werden kann", habe man sich für die Maßnahmen entschieden, heißt es auf der Internetseite der Stadtverwaltung.

Die Schritte seien weitreichend, "dienen aber der Prävention und dem Schutz der Bevölkerung, um die Ausbreitung des Virus weitgehend einzudämmen",  heißt es weiter. Die Bürger werden gebeten, sich weiter besonnen zu verhalten.

"Mit der Einhaltung der angeordneten Maßnahmen zeigen Bürgerinnen und Bürger eine hohe Verantwortung für sich, ihre Familien und die Gesundheit der Allgemeinheit", erklärte der Lokalpolitiker.

Möglicherweise würden die Maßnahmen verlängert, das werde auf Grundlage der aktuellen Lage entschieden, so Wiegand. Die Maßnahmen sind laut der Stadt Halle mit dem Bildungsministerium und der Universitätsleitung abgestimmt. Ministerpräsident Reiner Haseloff sei unterrichtet worden.

 

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat dagegen Vorbehalte gegen flächendeckende Schulschließungen geäußert. Am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin sagte der Potsdamer Regierungschef, es sei selbstverständlich, einzelne Schulen zu schließen, wenn dort ein Sars-CoV-2-Fall nachgewiesen werde - er sei aber skeptisch, allgemeine Maßnahmen auszusprechen.

"Da muss man das Gesamtgeschehen in Deutschland im Blick behalten", sagte Woidke. Generelle Schulschließungen sind ab heute auch ein Thema beim zweitägigen Treffen der Kultusministerkonferenz.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen