Wird der Juli zum Rekordmonat? Unwetter sind noch nicht überstanden
18.07.2015, 17:33 Uhr
Bei Steinkimmen in Niedersachsen wird die Ernte eingefahren. Aber die dunklen Wolken drohen vom Himmel.
(Foto: dpa)
Hitze, aber auch Blitz, Regen und Hagel sind ständige Begleiter in diesem Sommer. In den kommenden Tagen zeigt sich Deutschland dabei zweigeteilt. Örtlich muss auch weiterhin mit Unwettern gerechnet werden - und mit einem Hitzerekord.
Weitere kräftige Gewitter sollen in den nächsten Tagen über Deutschland fegen. Ursache ist die Kaltfront von Tief "Xaver", die quer über Deutschland liegt und die kühlere Luft im Nordwesten von der schwül-warmen Luftmasse im Süden trennt.
In vielen Regionen Deutschlands wüteten Blitze, Schauer und Hagel. Ein Unwetter zog über das Musikfestival "Melt!" mit 20.000 Menschen in Sachsen-Anhalt. Das Fest habe aber weiter stattfinden können, berichtete die Polizei. In Sachsen fielen Hagelkörner, die teils mehrere Zentimeter dick waren.
Bereits in der Nacht zu Samstag richteten Blitz, Regen und Hagel in Baden-Württemberg einige Schäden an. Dort musste die Feuerwehr Dachstühle nach Blitzeinschlägen löschen. Starker Regen auf der Autobahn 5 bei Rust zwang Autofahrer teilweise zum Anhalten.
Nahe dem mecklenburgischen Bad Kleinen wurde ein Baum entwurzelt, stürzte auf die Oberleitung einer Bahnstrecke und ging in Flammen auf. Die rund 40 Reisenden in einem Regionalexpress mussten eine Stunde ausharren, bevor ihr Zug vorbeigeleitet werden konnte. Im französischen Straßburg wurde ein Zeltlager mit 15.000 Pfadfindern wegen eines Gewitters geräumt. In Griechenland drohen starke Winde die Waldbrände erneut anzufachen.
Weitere Unwetter möglich
In der Nacht auf Sonntag müsse mit weiteren Unwettern gerechnet werden, erklärt n-tv Meteoreloge Björn Alexander. Dies gelte vor allem für das südliche Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen. Dort könne es zu Starkregen, Hagel und Sturmböen kommen.
Am Sonntag wird es laut Alexander im Süden und Osten schwülwarm und gewittrig bei 25 bis 30 Grad. Örtlich bestehe Unwettergefahr durch Hagel, Sturmböen und starken Regen. Im Norden und Westen werden immer wieder Regenschauer erwartet, bei nur 18 bis 24 Grad. Zum Wochenbeginn wird es bei konstanten Temperaturen im Norden und Osten oft freundlich. Im Südwesten kann es dagegen weitere, teils kräftige Schauer und Gewitter geben.
Rekord-Juli im Süden?
Ab Dienstag verschärfen sich die Gegensätze zwischen dem Norden sowie Nordwesten und dem Rest des Landes noch: In der Südhälfte kommt die Hitze mit 30 bis 35 Grad zurück - und geht teilweise darüber hinaus. Der Hitzeschwerpunkt bleibt der Oberrhein. Ganz im Norden bleibt es bei 20 bis 23 Grad dagegen recht angenehm. Strahlender Sonnenschein ist allerdings an keinem Tag zu erwarten. Die Luft ist feucht und vor allem in der Mitte und im Süden des Landes sehr gewitteranfällig - inklusive der Möglichkeit von Unwetter.
Eine Besonderheit für den Juli lässt sich aber jetzt schon feststellen: Am Ober- und Hochrhein, am Bodensee sowie in Alpennähe könnte der Monat mit etwa fünf bis sechs Grad wärmer als normal ausfallen und sogar den Juli 2006 übertreffen. Ganz im Norden sieht es dagegen eher nach einem normal temperierten Juli aus.
Quelle: ntv.de, mli/dpa