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Ursprung allerdings unbekannt Virus-Variante in Garmisch doch nicht neu

Die Abweichung wurde bei 66 Personen im Klinikum Garmisch-Partenkirchen festgestellt.

Die Abweichung wurde bei 66 Personen im Klinikum Garmisch-Partenkirchen festgestellt.

(Foto: picture alliance/dpa)

An einem Klinikum in Bayern infizieren sich Dutzende Patienten und Mitarbeiter mit dem Coronavirus. Bei einigen Proben stellen Wissenschaftler Unregelmäßigkeiten fest. Der Verdacht einer neuen Virus-Variante kommt auf. Doch die Charité gibt nun Entwarnung.

Die nach einem Corona-Ausbruch im Klinikum Garmisch-Partenkirchen gefundene Virus-Variante ist keine gänzlich neue, wie zunächst vermutet. Vielmehr handele es sich um eine bereits zuvor identifizierte Mutation, teilte das Klinikum mit. Das habe eine Untersuchung der Charité in Berlin ergeben.

Die Variante sei bereits zuvor in 102 Patientenproben weltweit festgestellt worden - erstmals Ende März 2020. Den letzten Nachweis vor dem Fund im Klinikum Garmisch-Partenkirchen habe es Mitte September vergangenen Jahres gegeben. Zur klinischen Relevanz der Variante könnten aufgrund der geringen Datenlage keine Angaben gemacht werden.

Dem Bericht der Charité zufolge gibt es bisher keinen Hinweis auf einen veränderten Phänotyp, es seien also keine Auswirkungen der Mutation auf Eigenschaften des Virus bekannt. Chefvirologe Christian Drosten gab bereits Anfang der Woche Entwarnung: "Wir haben keinerlei Hinweis auf eine besondere Mutation", schrieb er auf Twitter. Es bestehe "kein Grund zur Sorge". Es handle sich nicht um eine der ansteckenderen britischen, südafrikanischen oder brasilianischen Varianten. Ihr Ursprung ist der Charité zufolge allerdings noch nicht bekannt.

Von dem Ausbruchsgeschehen an der Covid-19-Schwerpunktklinik in Bayern sind gegenwärtig 53 Patienten und 45 Mitarbeiter betroffen. Die Abweichung wurde bei 66 Personen festgestellt.

Mutationen aus Großbritannien und Südafrika

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Die derzeit meist verbreitete Variante des Coronavirus wurde im September 2020 in Proben aus Südengland und London nachgewiesen. Sie weist nicht nur einzelne, sondern gleich mehrere Mutationen auf. Forschern der University of Edinburgh zufolge unterscheidet sich die Variante namens B.1.1.7 - auch VOC-202012/01 genannt - durch 14 ausgetauschte Aminosäuren und drei komplett weggefallene Proteinbausteine von der ursprünglichen Virusform. Die Variante wurde im Dezember 2020 auch in Deutschland entdeckt.

Ende vergangenen Jahres berichteten Forscher zudem über eine neue Virusvariante aus Südafrika. Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) führt sie unter der Bezeichnung 501.V2 auf.

Quelle: ntv.de, hny/rts

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