16 Monate DauerkriseWie geht es nach der Pandemie weiter?
Von Verena Maria Dittrich
Seit über einem Jahr leben wir unter der Corona-Glocke. Am Horizont funkelt etwas Zuversicht. Doch was haben wir über uns gelernt in dieser Zeit? Wohin geht unsere gesellschaftliche Entwicklung nach der Pandemie? Und was können wir Positives daraus lernen?
Wir alle sind müde. Die vergangenen 16 Monate haben unsere mit so vielen Vorzügen ausgestattete Lebensweise auf ein Minimum dessen reduziert, was wir gewohnt waren. Und falls nicht noch aggressivere Corona-Mutanten unserer durchaus streitbaren Impfstrategie einen Strich durch die Rechnung machen, könnten wir im Laufe des nächsten Halb- oder gar Vierteljahres über den Berg sein. Ein schöner Gedanke. Endlich wieder Freunde und die Großeltern treffen. Ins Restaurant gehen, Kino, Theater, Tanzen - zurück ins normale Leben.
Doch wenn der Rausch wieder abebbt und wir ebenfalls müde geworden sind, uns gegenseitig Vorwürfe und Versagen an die Köpfe zu werfen: was dann? Was haben wir aus diesen dunklen Monaten, die wie ein Brennglas für unsere Gesellschaft sind, gelernt? Haben wir überhaupt etwas gelernt? Oder wollen wir einfach nur Sommer haben und schnell vergessen?
"Die Geschichte lehrt die Menschen, dass ..."
Damit unsere Gesellschaft in der Post-Pandemie-Zeit gesunden kann, sollten wir alle in den Spiegel schauen und aufhören, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wir sollten uns selbst fragen, was wir dazu beitragen können, um die gemeinschaftliche Solidarität zu stärken. Doch wie sagte einst der Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung Mahatma Gandhi: "Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt."
Damit unsere Gesellschaft nicht wieder und wieder die gleichen Fehler macht, müssen wir vielleicht umdenken. Etwas mehr zuhören als nur zu reden und recht haben zu wollen, etwas mehr geben als nur zu nehmen, etwas mehr die Hand reichen als sie zurückzuziehen. Veränderungen sind nie leicht, aber wenn uns 16 Monate Covid-19 eines gezeigt haben, dann, dass sie mehr als notwendig sind.
Warum Corona am Ende auch etwas Gutes haben muss, darüber reden Verena Dittrich und Ronny Rüsch in einer neuen Folge des ntv-Podcasts "Ditt & Datt & Dittrich".