Neue Variante ansteckender Wieler: Weihnachten darf kein Kickstart für Omikron werden
16.12.2021, 15:53 Uhr
Während Gesundheitsminister Lauterbach die Booster-Kampagne vorantreibt, mahnt RKI-Chef Wieler davor, die anderen Instrumente zur Eindämmung von Infektionen schleifen zu lassen. Kontaktbeschränkungen seien auch an Weihnachten nötig, da sich die Omikron-Variante sonst explosionsartig ausbreiten könnte.
Der Vorsitzende des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat trotz sinkender Fallzahlen vor einer Ausbreitung der Omikron-Variante gewarnt. Man müsse verhindern, dass sich Omikron explosionsartig ausbreitet. Auch wenn die Zahlen rückläufig sind, sei dieser Rückgang noch nicht in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen angekommen. Entsprechend rief Wieler dazu auf, durch Kontaktbeschränkungen und Infektionsschutzmaßnahmen diese Zahlen weiter zu verringern und sie klein halten.
Daher solle Weihnachten nur im kleinsten Kreis zu gefeiert werden."Wir alle möchten ja die Feiertage mit Familie und Freunden verbringen, aber wir alle müssen auch gemeinsam dafür sorgen, dass Weihnachten nicht zu einem Kickstart für Omikron wird", sagte Wieler auf einer Pressekonferenz in Berlin. Er bat die Bürger "eindringlich", die Feiertage so zu verbringen, dass sie "nicht für das Virus ein Fest" würden.
"Im Moment dominiert in Deutschland die Delta-Variante, es ist aber nur eine Frage der Zeit bis Omikron übernimmt", so Wieler. "Omikron ist noch ansteckender als Delta und wird zu mehr Fällen führen. Aber darauf können wir uns vorbereiten." Man müsse nun Kontaktbeschränkungen und andere Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen intensivieren und gleichzeitig noch schneller impfen. So könne man verhindern, dass sich Omikron explosionsartig ausbreitet, und Kliniken einen Puffer verschaffen, um durch die nächsten Monate zu kommen. Die Situation auf den Intensivstationen sei auch ohne Omikron schon angespannt.
Laut Wieler wiesen erste Studien darauf hin, dass eine zweifache Impfung nicht so gut vor einer symptomatischen Infektion durch Omikron schützt, genauer gesagt drei bis vier Monate nach der Impfung ließe der Schutz schon nach - teilweise schon nach zwei Monaten. "Die gute Nachricht ist aber, dass dieser Schutz mit einer Auffrischungsimpfung wahrscheinlich wieder deutlich erhöht werden kann."
Daher betonte auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach, dass eine schnelle Booster-Kampagne das "Hauptwerkzeug" werden soll. Für eine solche Strategie brauche man viel Impfstoff und das schnell, sagte der SPD-Politiker. Daher arbeite die Bundesregierung an der Beschaffung von mehr Impfdosen. Der Minister bestätigte, dass Lieferungen von 35 Millionen Dosen von Moderna vorgezogen werden sollen. Es gebe zudem Verhandlungen mit anderen EU-Staaten über die Übernahme zusätzlicher Dosen. Der Januar werde dabei der entscheidende Monat für die Booster-Impfung, um die Omikron-Welle möglichst flach zu halten.
Quelle: ntv.de, mba