Mehr Tote und Verletzte Zahl der Eisenbahnunfälle deutlich gestiegen
03.10.2023, 13:45 Uhr Artikel anhören
Allein beim Entgleisen einer Regionalbahn starben im Juni 2022 bei Garmisch-Partenkirchen fünf Menschen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Zugreisen gelten als sehr sicher, der aktuelle Sicherheitsbericht des Eisenbahn-Bundesamts zeigt aber deutlich gestiegene Unfallzahlen auf der Schiene. Dabei verloren 151 Menschen ihr Leben.
Im Eisenbahnverkehr in Deutschland ist es im vergangenen Jahr zu deutlich mehr schweren Unfällen gekommen. Die Zahl der signifikanten Eisenbahnunfälle erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 41 Prozent auf 337, berichtete die Journalistico-Redaktion unter Berufung auf den aktuellen Sicherheitsbericht des Eisenbahn-Bundesamts. Auch die Zahl der Getöteten und Verletzten habe sich deutlich erhöht. Dies betraf hauptsächlich Menschen, die sich unbefugt auf Eisenbahnanlagen aufhielten.
Als signifikant gilt ein Unfall nach der Definition des Eisenbahn-Bundesamts, wenn mindestens ein Mensch schwer verletzt oder getötet wird, wenn ein Sachschaden von mehr als 150.000 Euro entsteht oder wenn auf einer Haupteisenbahnstrecke für mindestens sechs Stunden der Verkehr unterbrochen wird. Seit der Beginn der Erfassung im Jahr 2007 war die Zahl der signifikanten Unfälle nur einmal höher als im vergangenen Jahr.
Auch im Verhältnis zu den gefahrenen Schienenkilometern sei der Wert deutlich angestiegen, heißt es demnach in dem Bericht weiter. Statistisch gesehen kam es alle drei Millionen Zugkilometer zu einem signifikanten Unfall.
Ohne Suizide im Bahnverkehr wurden dem Bericht des Eisenbahn-Bundesamts zufolge 151 Menschen 2022 im Eisenbahnverkehr getötet, 19 wurden schwer verletzt. Das waren insgesamt 39 mehr als im vorangegangenen Jahr. 90 Todesfälle entfielen auf Menschen, die sich unbefugt auf Eisenbahnanlagen aufgehalten haben. 40 Todesfälle gab es an Bahnübergängen.
In Bayern gab es 2022 zwei gravierende Unfälle mit Toten: Beim Zusammenstoß zweier S-Bahnen im Februar starb ein Mensch, beim Entgleisen einer Regionalbahn im Juni bei Garmisch-Partenkirchen starben fünf Menschen. Zuletzt war auf einem Bahnübergang in der Nähe von Konstanz ein Lasterfahrer gestorben, dessen LKW von einem Regionalzug erfasst worden war.
Quelle: ntv.de, sba/AFP