Tote bei Zugentgleisung Bahn plante Sanierung an Unglücksstelle in Burgrain
06.06.2022, 19:01 Uhr
Die Bundesstelle für Eisenbahnuntersuchung untersuchte auch die Gleise auf Gleislagefehler.
(Foto: dpa)
Auf einem Streckenabschnitt bei Garmisch-Partenkirchen entgleist vergangene Woche ein Regionalzug, fünf Menschen sterben. Die Ursache bleibt unklar. Die Deutsche Bahn soll einem Bericht zufolge bereits Schienenerneuerung für die Strecke vorgesehen haben.
Die Deutsche Bahn plante einem Zeitungsbericht zufolge zeitnahe Sanierungsarbeiten an dem Streckenabschnitt bei Garmisch-Partenkirchen, auf dem es am Freitag zu einem Zugunglück mit fünf Toten gekommen ist. Für den 25. Juni und damit gut drei Wochen nach dem Unglück sei eine "Gleislageberichtigung" zwischen Oberau und Farchant geplant gewesen, berichtete die "Welt" unter Berufung auf eine Liste der DB Netz AG mit anstehenden Baumaßnahmen.
Das für die Infrastruktur der Bahn verantwortliche Unternehmen wollte demnach eine Woche nach dieser Baumaßnahme zudem eine Schienenerneuerung auf der Strecke zwischen Oberau und Farchant vornehmen. Zudem sollten vom 5. bis 9. Juli nachts in Garmisch-Partenkirchen Schienen erneuert werden. An dem Abschnitt zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen liegt der Ort Burgrain, wo am Freitag eine Regionalbahn aus bislang ungeklärter Ursache entgleiste.
Dem Bericht zufolge wollte die Deutsche Bahn mit Blick auf die laufenden Ermittlungen keine Angaben zu den geplanten Arbeiten und einem möglichen Zusammenhang mit dem Unfall machen. Die unabhängig tätige Bundesstelle für Eisenbahnuntersuchung BEU beschlagnahmte den Unglückszug und untersucht auch die Gleise auf Gleislagefehler, schrieb die "Welt".
Mit dem Begriff Gleislagefehler werden demnach Abweichungen in der Höhe oder Lage des Schienenfahrwegs von den Sollmaßen beschrieben, vergleichbar mit einer Bodenwelle bei einer Straße. Dies könne das Entgleisen eines Zuges auslösen.
Quelle: ntv.de, mba/AFP