Deutschland kommt voranZahl der Neuinfektionen sinkt erneut

Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zeigen Wirkung: Die Zahl der Neuinfektionen sinkt bereits den fünften Tag in Folge. Während ab heute in fast allen Bundesländern eine Maskenpflicht im Einzelhandel gilt, halten die Diskussionen um weitere Lockerungen an.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland nach Berechnungen von ntv.de gesunken. Innerhalb von 24 Stunden wurden 733 neue Fälle erfasst, 160 weniger als am Vortag. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts und der Bundesländer hervor. Die Zahl der gemeldeten Infektionen insgesamt steigt auf 156.232. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist um 103 auf 5839 gestiegen. Am Vortag lag diese Zahl bei 69. Die Zahl der Genesenen wird mit 109.601 angegeben und ist damit deutlich höher als die der aktiven Infektionen (40.792).
Während die Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus andauern, gilt heute in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Berlin, eine Maskenpflicht im Einzelhandel. Darüber hinaus gilt die umstrittene Obergrenze von 800 Quadratmetern für die Öffnung von Läden. Das oberste Verwaltungsgericht in Bayern hat diese Regelung für das Bundesland nun gekippt. Die Regelung bleibt aber dennoch "ausnahmsweise" in Kraft. Auch in mehreren anderen Bundesländern werden diese Woche Urteile zu dieser Regelung erwartet.
In einer Einstweiligen Anordnung gab der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) einem Antrag der KaDeWe Group statt, die in München mit dem Luxus-Warenhaus Oberpollinger vertreten ist. Die Regelung in der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie verstoße in diesem Punkt gegen den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz, erklärte der VGH. Das Gericht sah allerdings "ausnahmsweise aufgrund der herrschenden Pandemie-Notlage" davon ab, die Verordnung außer Vollzug zu setzen, die derzeit ohnehin nur bis zum 3. Mai gelte. Für die Zeit danach muss die Landesregierung aber wohl nachbessern.
Unterdessen laufen die Vorbereitungen für eine bundesweite Wiederaufnahme von Gottesdiensten. "Wir sind einen großen Schritt weitergekommen", sagte ein Specher von Bundesinnenminister Horst Seehofer nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts. Mit den Vertretern der Religionsgemeinschaften sei ein Maßnahmenpaket geschnürt worden, das sich die Bundesregierung im Corona-Kabinett zu eigen gemacht habe. Entscheidend für die Ausgestaltung der Maßnahmen werden die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag sein, wie Regierungssprecher Steffen Seibert sagte. Die Zuständigkeit dafür, inwiefern Gottesdienste stattfinden dürfen, ist Sache der Länder. In einzelnen Ländern gibt es dazu bereits Regelungen, der Bund strebt aber eine weitgehend einheitliche Regelung an.