Panorama

Stark- und Dauerregen im Süden Zwei Menschen aus überfluteter Unterführung gerettet

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Am Abend und in der Nacht regnet es vor allem im Süden Deutschlands stark. In Nürnberg führt das gleich zu mehreren gefährlichen Situationen. Die Lage ist noch nicht ausgestanden. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor extremem Dauerregen im Südwesten.  

Im Süden und Westen Deutschlands hat starker Regen an mehreren Orten zu überfluteten Straßen und zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. So rettete die Feuerwehr in Nürnberg zwei Menschen, die mit ihrem Wagen in einer gefluteten Unterführung stecken geblieben waren. In ihrer Not waren sie auf das Autodach geklettert. Die beiden blieben unverletzt, sie wurden am Donnerstagabend von Rettungstauchern aus ihrer misslichen Lage geholt, wie die Feuerwehr berichtete.

Außerdem rettete die Feuerwehr kurz danach fünf eingeschlossene Menschen aus einer volllaufenden Aufzugskabine in einem U-Bahnhof in Nürnberg. Auch dabei sei niemand verletzt worden, hieß es.

Sintflutartige Regenfälle und Hagelschlag führen zu Problemen in Nürnberg. Menschen kommen aber nicht zu Schaden.

Sintflutartige Regenfälle und Hagelschlag führen zu Problemen in Nürnberg. Menschen kommen aber nicht zu Schaden.

(Foto: IMAGO/Bernd März)

Regen und starke Gewitter sorgten in Nürnberg am Abend dafür, dass die Einsatzkräfte pausenlos auf Trab waren. Mehrere Straßenunterführungen waren nicht passierbar. Zudem liefen zahlreiche Keller, Straßen und Tiefgaragen voll. In drei Stunden habe es etwa 300 Einsätze gegeben, erklärte die Feuerwehr. In Spitzenzeiten seien bis zu 550 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW tätig gewesen. Auch Kräfte aus Fürth sowie aus dem Landkreis Nürnberger Land wurden zur Unterstützung herangezogen.

Tiefgarage läuft voll

Im Einsatz war die Feuerwehr auch an der Technischen Hochschule, wo eine große Tiefgarage über zwei Geschosse bis zum Erdgeschoss überflutet wurde. Die Feuerwehr warnte nachdrücklich davor, vollgelaufene Straßenbereiche zu durchfahren. Unter der Wasseroberfläche könnten sich nicht erkennbare offene Schächte wegen aufgeschwemmter Gullydeckel befinden, dies sei lebensgefährlich. Auch aus anderen Teilen Bayerns wie etwa dem Landkreis Dillingen a.d. Donau wurden überflutete Straßen und vollgelaufene Keller gemeldet.

Auch Hagel kam runter: Hier im baden-württembergischen Söhnstetten waren die Straßen dadurch ganz weiß.

Auch Hagel kam runter: Hier im baden-württembergischen Söhnstetten waren die Straßen dadurch ganz weiß.

(Foto: dpa)

Unwetter zogen auch über den Südwesten Deutschlands. Es wurden vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen gemeldet. In Stuttgart musste die Feuerwehr Wasser aus dem überschwemmten Berger-Tunnel abpumpen. Auf überschwemmten Straßen in Heubach im Ostalbkreis hätten Autos aus dem Wasser geholt werden müssen, meldet der SWR. In Söhnstetten im Landkreis Heidenheim waren die Straßen nach einem Hagelschauer weiß gefärbt. Einsatzkräfte räumten die Wege per Radlader.

Aquaplaning führt zu Unfällen

Auch kam es zu wetterbedingten Unfällen: Bei einem Unfall auf der Autobahn 5 bei Bühl wurde ein Mann schwer verletzt, wie die Polizei Offenburg mitteilte. Der 29-Jährige verlor in der Nacht aufgrund des Starkregens und einer überhöhten Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Auto und kam von der Fahrbahn ab. Das Fahrzeug überschlug sich und blieb hinter der Leitplanke liegen. Der 29-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht. Starkregen verursachte seit Donnerstagabend insgesamt zahlreiche Einsätze im Südwesten Deutschlands. Nach Angaben der Polizei Offenburg etwa kam es auf der Autobahn 5 zu Aquaplaning, was mehrere Unfälle verursachte.

Auf der A5 bei Rastatt kam ein 69-Jähriger durch den Starkregen von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Betonwand neben der linken Spur. Das Auto schleuderte anschließend über alle Spuren und überschlug sich. Der 69-Jährige und sein Beifahrer kamen ins Krankenhaus.

Dauerregen hält an

Auch an diesem Freitag kommt erneut viel Regen runter. Im Saarland wurden am Freitagmorgen bereits mehrere überflutete Straßen gesperrt, auch Keller liefen voll. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor extremen Dauerregen im Saarland und in Teilen von Rheinland-Pfalz. Die Amtliche Unwetterwarnung gilt noch bis 18 Uhr. In Baden-Württemberg wird vor ergiebigem Dauerregen gewarnt.

Mehr zum Thema

Vom Nordschwarzwald über die Pfalz bis ins Saarland ist mit Dauerregen zu rechnen: An Bächen und kleinen Flüssen würden die Wasserstände stark ansteigen, sagt ntv-Meteorologe Björn Alexander. "In Bayern zieht Regen unter Abschwächung nach Franken und ab dem Nachmittag bilden sich aus den Alpen heraus wieder Schauer und Gewitter, ebenso von Eifel und Taunus bis zum Niederrhein." Sonnig und trocken, aber windig ist es dagegen von der Oder bis nach Schleswig-Holstein.

Amt im Saarland warnt vor Überflutungen

Wegen teils kräftiger Regenfälle und Dauerregen schwellen derzeit die Flüsse im Saarland an. Aufgrund der vorhergesagten Niederschlagsmengen für diesen Freitag werde davon ausgegangen, dass die Wasserstände an den Pegeln im Einzugsgebiet Saar sehr stark ansteigen, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz in Saarbrücken in einem Hochwasserlagebericht mit. Während an der Blies, Nied und Prims die Wasserstände laut Prognose in der Nacht zum Samstag teils wieder sinken sollen, werde an der Saar der Scheitel im Laufe des Samstagvormittags erwartet. Bis dahin könnte es mancherorts zur Überflutung von bebauten Grundstücken, Gebäuden und Kellern kommen, teilte das Landesamt weiter mit.

Quelle: ntv.de, hul/dpa

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