Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:52 Britische Geheimdienste: Wagner-Gruppe in Ostukraine entsandt +++
Russland hat nach Informationen britischer Geheimdienste die Wagner-Söldnergruppe in den Osten der Ukraine geschickt. Es werde damit gerechnet, dass mehr als 1000 Söldner im Kampf eingesetzt werden sollen, erklärt das Verteidigungsministerium in London. Kämpfer des rechtsextremen privaten Sicherheitsunternehmens waren Berichten zufolge auch in Syrien eingesetzt, wo sie durch besondere Brutalität aufgefallen sein sollen. Die Europäische Union hat Sanktionen gegen die Wagner-Gruppe erlassen. Präsident Wladimir Putin hatte erklärt, sie und ähnliche Organisationen würden weder vom russischen Staat bezahlt noch würden sie Russland vertreten.
+++ 23:22 Keine Güterzüge mehr zwischen Russland und Finnland +++
Der Güterbahnverkehr zwischen Russland und Finnland ist eingestellt. Das teilt die russische Bahn mit. Man reagiere damit auf die Ankündigung der finnischen Bahngesellschaft VR Group, wegen der Sanktionen keine Güterzüge aus Russland mehr einfahren zu lassen. Russland ist nun nach Angaben der Bahn im Gespräch mit China, um zusätzliche Güterzüge dorthin fahren zu lassen.
+++ 22:50 Halbe Million Ukrainer seit Kriegsbeginn zurückgekehrt +++
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind nach Angaben der ukrainischen Grenzpolizei rund 510.000 Ukrainerinnen und Ukrainer aus dem Ausland zurückgekehrt. Allein in der vergangenen Woche seien es 110.000 Menschen gewesen, sagte der Sprecher der ukrainischen Grenzpolizei, Andrij Demtschenko, der "Welt". Acht von zehn Einreisenden seien Männer. Die meisten kämen aus Polen. Rund 352.000 Ukrainer sind laut polnischem Grenzschutz seit Kriegsbeginn in ihr Heimatland ausgereist. Vor Beginn des Krieges am 24. Februar lebten rund 44 Millionen Menschen in der Ukraine. Rund 3,9 Millionen Menschen sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR ins Ausland geflüchtet.
+++ 22:08 "Nehme nichts zurück": Biden beharrt auf Putin-Statement +++
US-Präsident Joe Biden verteidigt seine umstrittene Äußerung, wonach der russische Staatschef Wladimir Putin wegen des Ukraine-Kriegs "nicht an der Macht bleiben" könne. Er nehme seinen Satz "nicht zurück", sagt Biden. Er habe bei seiner Rede am Wochenende in der polnischen Hauptstadt Warschau "moralische Empörung" zum Ausdruck gebracht und nicht eine neue US-Politik verkündet. "Ich entschuldige mich nicht für meine persönlichen Gefühle", sagt der US-Präsident. Biden bestreitet außerdem auf Nachfrage von Journalisten, dass seine Äußerung den Ukraine-Krieg eskalieren lassen oder die diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Kriegs erschweren könnten.
+++ 21:46 Russland zerstört weiteres Treibstofflager +++
Russland hat in der Nordwestukraine nach Anhaben dortiger Behörden ein weiteres Treibstofflager mit Raketen angegriffen. Der Angriff sei im Gebiet Riwne erfolgt, teilt der Gouverneur der Region, Witalij Kowal, auf Telegram mit. Der Zivilschutz sei bereits vor Ort. Aufgrund des weiter geltenden Luftalarms sollen die Bürger jedoch in den Schutzkellern bleiben. Damit sind nach Dubno, Luzk, Lwiw, Mykolajiw und mehreren Lagern bei der Hauptstadt Kiew rund ein Dutzend Kraftstofflager zumindest schwer beschädigt worden. Beobachter befürchten, dass es dem wichtigen Agrarexporteur Ukraine zu Beginn der Aussaat an Sprit mangeln könnte.
+++ 21:23 USA verlegen sechs Boeing-Kampfjets nach Deutschland +++
Die US-Streitkräfte verlegen angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sechs Flugzeuge zur elektronischen Kampfführung nach Deutschland. Die sechs Boeing-Kampfflugzeuge der US-Marine vom Typ "EA-18 Growler" würden mit rund 240 Soldaten aus den Vereinigten Staaten kommend auf den Stützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz verlegt, erklärt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby. Die Kampfflugzeuge sind Kirby zufolge zum Beispiel von Nutzen, um die Luftabwehr eines feindlichen Staats auszuschalten. Kirby betont, die Maschinen sollten nicht gegen russische Truppen in der Ukraine eingesetzt werden, sondern der Stärkung der NATO-Ostflanke und der Abschreckung gegenüber Russland dienen. Die Verlegung sei mit der deutschen Bundesregierung abgestimmt.
+++ 21:03 Tschernobyl: Russische Soldaten ungeschützt in radioaktiv verseuchtem Wald +++
Bei der Einnahme des Unglücksreaktors von Tschernobyl haben russische Soldaten nach Angaben von zwei ukrainischen Kraftwerksmitarbeitern ihre Fahrzeuge ohne Schutzausrüstung durch besonders stark verseuchtes Gebiet gelenkt. Die Ukrainer waren nach eigenen Angaben am 24. Februar vor Ort im Dienst, als russische Truppen die Kontrolle über die AKW-Ruine übernahmen. Dabei seien diese mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen durch den sogenannten Roten Wald gefahren und hätten Wolken von radioaktivem Staub aufgewirbelt, sagen die Männer, die namentlich nicht genannt werden wollten, der Nachrichtenagentur Reuters. Einer von ihnen spricht von einem "selbstmörderischen" Vorgehen, da die Soldaten den Staub eingeatmet haben dürften. Den Angaben zufolge erreichten speziell geschulte russische Soldaten erst eine Woche später das Kernkraftwerk.
+++ 20:42 Ukrainer erobern Ortschaft vor Charkiw zurück +++
Ukrainische Streitkräfte erobern eine Ortschaft nahe der ostukrainischen Großstadt Charkiw zurück. Ein AFP-Journalist berichtet von toten russischen Soldaten und zerstörten Militärfahrzeugen in Mala Rohan, das bis vor einigen Tagen noch unter russischer Kontrolle gestanden habe. Nach Angaben des Bürgermeisters von Charkiw hatten die russischen Truppen von dem Dorf aus die Stadt mit Artillerie beschossen. "Unsere Truppen befreien Mala Rohan, und das ist von großer Bedeutung, weil sie von dort aus ständig Wohngebiete der Stadt beschießen", sagt Ihor Terechow. Die Ortschaft liegt etwa vier Kilometer östlich von Charkiw.
+++ 20:12 Selenskyj telefoniert mit Scholz +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben Bundeskanzler Olaf Scholz über den Verlauf der Verhandlungen im Krieg mit Russland informiert. Am morgigen Dienstag sollen die Gespräche für ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs auf Ebene der Delegationsleiter in der türkischen Stadt Istanbul fortgesetzt werden. Er habe Scholz auch über den Fortschritt bei der Abwehr der Aggression und Verbrechen Russlands informiert, teilt Selenskyj am Abend auf Twitter mit. Zugleich habe er Scholz gedankt für die von Deutschland geleistete Hilfe. Selenskyj verlangt, den Druck auf Russland fortzusetzen und die Sanktionen gegen das Land zu verschärfen.
+++ 19:43 Ukrainer dementieren Vergiftungs-Gerüchte +++
In der Ukraine haben Teilnehmer an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges mit Russland Berichte zurückgewiesen, sie seien vergiftet worden. Alle Mitglieder der Verhandlungsgruppen würden normal arbeiten, sagt der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak örtlichen Medien zufolge. "Im Informationsbereich gibt es gerade viele Spekulationen, unterschiedliche Verschwörungsversionen und Elemente des einen oder anderen Informationsspiels." Die US-Zeitung "Wall Street Journal" berichtete zuvor, Mitglieder der Delegationen, darunter der russische Oligarch Roman Abramowitsch, seien Anfang März vergiftet worden. Der in dem Bericht ebenfalls als Opfer erwähnte Rustem Umjerow schreibt bei Facebook, dass mit ihm alles in Ordnung sei. "Mir geht es gut. Dies ist meine Antwort auf all die Klatschnachrichten, die sich verbreiten. Bitte vertrauen Sie keiner nicht verifizierten Information. Auch bei uns läuft ein Informationskrieg." Von Abramowitsch sind ebenfalls keine öffentlichen Äußerungen zu einem möglichen Giftanschlag bekannt.
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+++ 19:25 Behörden zählen mindestens 5000 Tote in Mariupol +++
Durch den russischen Angriffskrieg sind nach Angaben der ukrainischen Regierung allein in der seit Wochen belagerten Hafenstadt Mariupol mehr als 5000 Menschen getötet worden. In Mariupol "wurden 5000 Todesopfer beerdigt", sagt die ukrainische Verantwortliche für Flüchtlingskorridore, Tetjana Lomakina. Allerdings würden seit ungefähr zehn Tagen wegen der anhaltenden Bombardements durch die russischen Truppen keine Bestattungen mehr vorgenommen - mittlerweile könnte die Zahl der Toten also bedeutend höher liegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, die Straßen von Mariupol seien mit Leichen übersät, die nicht begraben werden könnten.
+++ 19:05 Ukrainischer Geheimdienst leakt Liste mit 620 russischen FSB-Agenten +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlicht Namen und Kontaktdaten von 620 Menschen, die nach seinen Angaben als Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB an kriminellen Aktivitäten in Europa beteiligt gewesen sein sollen. Die Liste wird auf der offiziellen Seite des ukrainischen Dienstes auf Russisch veröffentlicht. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt nicht vor. Die Nachrichtenagentur Reuters kann die Angaben nicht überprüfen.
+++ 18:37 Kiew wartet auf Lambrecht: Waffenbestellung seit einem Monat ohne Antwort +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, bemängelt die fehlende Freigabe für sofort lieferbare Panzer- und Luftabwehrsysteme durch die Bundesregierung. Eine Liste der deutschen Rüstungsindustrie liege dem Verteidigungsministerium von Christine Lambrecht seit einem Monat vor, sagt Melnyk dem TV-Kanal "Welt". "Und wir versuchen zu verstehen, wieso das so lange dauert." Dem Sender zufolge umfasst die Liste 60 Seiten mit Produkten, die von deutschen Rüstungsfirmen geliefert werden könnten. Der Konzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hatte demnach schon am 26. Februar mitgeteilt, 50 Gepard-Panzer für die Ukraine auf Lager zu haben. Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall erklärte demnach, verschiedene Waffen liefern zu können, darunter Luftabwehrsysteme. Warum die Waffen nicht geliefert würden, sei unklar: "Es gibt keine Antwort. Und zwar weder uns gegenüber noch der Rüstungsindustrie. Es heißt: Es wird geprüft."
+++ 18:15 "An der Grenze zur Witzfigur": Lauterbach ist Altkanzler Schröder peinlich +++
Gesundheitsminister Karl Lauterbach schämt sich für die Moskau-Reise von Altkanzler Gerhard Schröder. In der ARD-Sendung "Konfrontation", die am Abend ausgestrahlt wird, sagt Lauterbach: "Mir hat Gerhard Schröder offen gesagt leidgetan, weil er hier eine Naivität an den Tag gelegt hat. Der Auftritt grenzte ans Peinliche." Laut einem auf Twitter verbreiteten Vorabausschnitt sagt Lauterbach über Schröder weiter: "Er hat jetzt alles verloren. Er hat es geschafft, als Altkanzler an der Grenze zur Witzfigur unterwegs zu sein."
+++ 17:55 Kiew meldet vollständige Befreiung Irpins +++
Die Stadt Irpin bei Kiew ist ihrem Bürgermeister zufolge wieder komplett in ukrainischer Hand. "Es gibt heute gute Nachrichten", erklärt Alexander Markuschyn in einem Video auf Telegram. "Irpin ist befreit worden." Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
+++ 17:40 "Wall Street Journal": Abramowitsch und ukrainische Friedensdelegation vergiftet? +++
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch und ukrainische Friedensunterhändler sollen nach einem Treffen in Kiew Anfang März mutmaßlich unter Vergiftungssymptomen leiden. Das sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen dem "Wall Street Journal". Nach dem Treffen in der ukrainischen Hauptstadt hätten Abramowitsch sowie mindestens zwei hochrangige Mitglieder des ukrainischen Teams Symptome entwickelt: Die Insider sprachen von roten und schmerzhaft tränenden Augen und Hautablösungen auf Gesicht und Händen. Die Kreise äußerten die Vermutung, dass Moskau die Gespräche habe sabotieren wollen. Der Zustand der Betroffenen habe sich inzwischen gebessert, heißt es weiter. Westliche Experten sagten dem Blatt zufolge, es sei schwer festzustellen, ob die mutmaßlichen Symptome durch einen chemischen, biologischen oder einen Strahlenangriff verursacht worden sein könnten. Das investigative Recherchenetzwerk Bellingcat bestätigt den Bericht.
+++ 17:20 Gasrechnung in Rubel: Drohung aus Moskau mit Lieferstopp +++
Eine Weigerung der G7-Staaten, russisches Gas mit Rubel zu bezahlen, würde nach den Worten des Abgeordneten Iwan Abramow zu einem Stopp der Lieferungen führen, wie die Nachrichtenagentur RIA berichtet. Abramow ist Abgeordneter im Oberhaus und dort Mitglied des Wirtschaftsausschusses.
+++ 17:05 Studenten aus Odessa zeigen Molotow-Cocktail-Produktion +++
+++ 16:50 Schweden will nur begrenzt Flüchtlinge aufnehmen +++
Schweden will nach der Flüchtlingskrise ab 2015 nun nicht erneut eines der wichtigsten Aufnahmeländer für Kriegsflüchtlinge werden. "Wir haben damals zwölf Prozent der Flüchtlinge in der EU übernommen", sagt Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Anderson nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. "Das können wir in diesem Ausmaß nicht noch einmal tun", fügt sie mit Blick auf die Ukraine-Flüchtlinge hinzu. Schweden werde bei der Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine "natürlich Teil der Lösung" sein, verspricht Anderson. "Wir werden unseren Teil beitragen." Aber "die Situation von 2015 kann sich nicht noch einmal wiederholen". Auch Scholz pocht auf mehr "Solidarität" innerhalb der EU.
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+++ 16:30 Muss jetzt selber saugen: Oligarch kann Putzfrau nicht mehr zahlen +++
Der russische Oligarch Pjotr Awen, der auf Sanktionslisten in Großbritannien und der EU steht, berichtet über Geldengpässe. Da sein Vermögen eingefroren wurde, kämpfe er damit, seine Rechnungen zu bezahlen und sei sich nicht sicher, ob er sich weiter eine Putzfrau oder einen Fahrer leisten könne, sagt Awen der Zeitung "Financial Times". "Darf ich noch eine Reinigungskraft oder einen Fahrer haben?", fragt Awen in dem Interview. "Ich fahre gar nicht selbst…vielleicht fährt meine Stieftochter mich. Wir wissen nicht, wie wir überleben sollen." Auch auf die von ihm mitgegründete Investmentfirma hätten die Sanktionen Auswirkungen. Mitarbeiter des Unternehmens hätten Angst, ihn nach seinem Rücktritt von der Unternehmensspitze zu treffen, berichtet er. "Sie haben sogar Angst davor, mich persönlich zu treffen. Der 67-jährige Awen war Anfang März nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine von der in London ansässigen 22-Milliarden-Dollar-Investmentfirma LetterOne zurückgetreten, die er gemeinsam mit Michail Fridman, einem weiteren sanktionierten russischen Oligarchen, gegründet hat.
+++ 16:10 Merz und Esken für Kauf einer Raketenabwehr +++
CDU-Chef Friedrich Merz stützt die Pläne der Bundesregierung für den Aufbau einer Raketenabwehr für Deutschland. "Das ist eine erwägenswerte strategische Antwort auf die Bedrohung, die wir latent durch Russland auch für unser eigenes Land sehen", sagt Merz nach hybriden Beratungen der CDU-Spitze in Berlin. Auch SPD-Chefin Saskia Esken unterstützt die Pläne. Das sei eine Reaktion darauf, dass "ein Diktator" mit militärischer Gewalt versuche, Interessen durchzusetzen, sagt sie. "Demgegenüber müssen wir uns wappnen."
+++ 15:55 Kreml plant Einreiseverbot für westliche Staaten +++
Russland will Einreisebeschränkungen für Staatsangehörige "unfreundlicher" Staaten verhängen. Dabei handele es sich um "Vergeltungsmaßnahmen in Antwort auf unfreundliche Aktionen einer Reihe anderer Staaten", erklärt Außenminister Sergej Lawrow. Ein entsprechendes Präsidentendekret sei in Arbeit. Betroffen wären demnach Bürger aus den USA, der EU, Großbritannien, Kanada, Japan oder Australien.
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+++ 15:30 Kiew sieht keine Hinweise auf russischen Rückzug +++
Die Ukraine sieht keine Anzeichen, dass sich die russischen Truppen von Kiew zurückziehen. Die russische Föderation habe ihre Pläne nicht aufgegeben, Kiew - wenn es nicht gelänge, die Hauptstadt einzunehmen - einzukesseln, sagt der Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Olexander Motusjanyk. "Derzeit sehen wir keine Bewegungen der feindlichen Truppen weg von Kiew."
+++ 15:10 Russische Zeitung "Nowaja Gaseta" macht dicht +++
Die wichtigste unabhängige Zeitung in Russland, die "Nowaja Gaseta", setzt ihr Erscheinen vorerst aus. Diese Entscheidung gelte bis zum Ende der russischen Militäraktion in der Ukraine, teilt die Zeitung in einer im Internet veröffentlichten Erklärung mit. Betroffen seien die gedruckte Zeitung, die Website und alle Aktivitäten in Online-Netzwerken. Die "Nowaja Gaseta" gilt als wichtigste unabhängige Zeitung in Russland. Ihr Chefredakteur Dmitri Muratow wurde wegen seiner Verdienste um die Meinungsfreiheit im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Redaktion verweist in ihrer Erklärung darauf, dass sie erneut von der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor verwarnt worden sei.
+++ 14:50 Lawrow kontert Gerüchte über Verschwinden Schoigus: "Alle sind gesund" +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow weist Spekulationen über ein angebliches Verschwinden von Verteidigungsminister Sergej Schoigu und einen womöglich geplanten Umsturz in Moskau zurück. "Ich möchte diesen Blödsinn nicht kommentieren, weil es eben Blödsinn ist, der auch von den Geheimdiensten der Ukraine verbreitet wird", sagt Lawrow in einem von dem Ministerium veröffentlichten Interview mit serbischen Journalisten. Lawrow wirft "neoliberalen Russen", die sich ins Ausland abgesetzt hätten, vor, solche Gerüchte zu verbreiten. Um das angebliche Verschwinden von Minister Schoigu, der tagelang nicht in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen ist, gab es Spekulationen. "Das ist alles eine offenkundige Lüge, alle sind am Leben, alle sind gesund, alle arbeiten", sagt Lawrow in dem Interview. Das Verteidigungsministerium zeigte Schoigu am Samstag auch bei einer Sitzung.
+++ 14:35 G7 lehnen Rubel-Zahlung für Gas ab +++
Die größten Industriestaaten der Erde lehnen die geforderte Zahlung von russischer Energie in Rubel laut Wirtschaftsminister Robert Habeck ab. Alle Minister der sieben größten Staaten seien sich einig gewesen, dass die geforderte Rubel-Zahlung ein Bruch der Verträge sei, sagte der Grünen-Politiker nach einer von ihm einberufenen Konferenz der G7 am Montag in Berlin. Man fordere die Unternehmen daher auf, den Forderungen von Putin nicht Folge zu leisten. "Das heißt also, dass eine Zahlung in Rubel nicht akzeptabel ist", sagte er. Der Versuch von Russlands Präsident Wladimir Putin, die Staatengemeinschaft zu spalten, sei offenkundig. "Wir lassen uns nicht spalten, die Antwort der G7-Staaten ist eindeutig. Die Verträge werden eingehalten." Auf die Frage nach einem möglichen Liefer-Boykott, ergänzte er: "Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet."
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+++ 14:17 Putin lässt Macron auf Evakuierungsroute warten +++
Die von Frankreich mit der Türkei und Griechenland geplante Evakuierungsmission für die belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol ist weiter nicht abschließend vereinbart. Nach der Ankündigung der humanitären Aktion durch Präsident Emmanuel Macron am Freitagabend stehe die dafür nötige Abstimmung mit Russlands Präsident Wladimir Putin noch aus, heißt es am Nachmittag aus dem Élyséepalast in Paris. Noch gebe es keinen Termin für ein Telefonat der beiden Präsidenten.
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+++ 13:55 Keine großen Brände mehr in Zone um Tschernobyl +++
In der ukrainischen Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl sind ukrainischen Angaben zufolge keine größeren Brände mehr festgestellt worden. Aufnahmen von Satelliten würden derzeit keine derartigen Wärmequellen feststellen, teilt der ukrainische Zivilschutzdienst mit. Anderslautende Informationen seien falsch. Vergangene Woche hatte das Parlament unter Berufung auf europäische Satellitendaten über mehrere große Feuer in dem weitgehend von russischen Truppen kontrollierten Sperrgebiet informiert. Auslöser der Feuer sei Beschuss gewesen.
+++ 13:49 EU prüft "Goldene Pässe" sanktionierter Russen +++
Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine fordert die EU-Kommission Konsequenzen für die umstrittene Praxis einiger EU-Staaten, Staatsbürgerschaften an Nicht-EU-Bürger zu verkaufen. Es solle überprüft werden, ob Russen und Belarussen, an die "goldene Pässe" vergeben worden seien, auf der EU-Sanktionsliste sind. Diese Pässe sollten gegebenenfalls zurückgezogen werden. Die EU-Kommission bekräftigt zudem, dass die Vergabe "goldener Pässe" grundsätzlich ein Ende haben müsse. Derzeit vergibt nach Angaben eines Sprechers der EU-Kommission nur noch Malta Staatsbürgerschaften gegen Investitionen in dem Land.
+++ 13:25 Russland stuft Deutsche Welle als "ausländischen Agenten" ein +++
Das russische Justizministerium stuft die Deutsche Welle als "ausländischen Agenten" ein. Es setzt den deutschen Auslandssender auf eine entsprechende Liste von Medienorganisationen, die in Russland so bezeichnet werden und all ihre Veröffentlichungen mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Kennzeichnung versehen müssen. Die Website der Deutschen Welle war bereits Anfang März von der staatlichen Medienaufsicht Roskomnadsor blockiert worden wegen des Vorwurfs der Verbreitung von Falschnachrichten über die russische Invasion der Ukraine.
+++ 13:05 Kreml: Russland ersetzt Öl-Export nach Europa durch Asien +++
Russland will sinkende Erdöl-Lieferungen in europäische Länder durch Exporte nach Asien ersetzen. Es gebe auch einen Markt "in Südostasien, im Osten", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax. Der Weltmarkt sei vielseitiger als nur der europäische Markt. "Obwohl natürlich der europäische Markt Premium ist", räumt der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin ein. Peskow reagiert damit auf die Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz, nach der es "ziemlich schnell gehen" werde, die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten zu beseitigen.
+++ 12:48 Lawrow lobt tolle Beziehungen zu China +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht die Beziehungen zu China trotz der westlichen Bemühungen um eine Isolation seines Landes als deutlich gestärkt an. Die Beziehungen Russlands zu China seien so gut wie nie zuvor, sagt Lawrow. Die Führung in Peking hat sich wiederholt gegen die Sanktionen ausgesprochen und darauf beharrt, den normalen Wirtschafts- und Handelsaustausch mit Russland aufrechtzuerhalten. Sie hat sich auch geweigert, das russische Vorgehen in der Ukraine zu verurteilen. Die Regierung befürchtet allerdings, dass chinesische Unternehmen mit den Sanktionen in Konflikt geraten könnten und hat wiederholt betont, das der Russland-Ukraine-Konflikt diplomatisch gelöst werden müsse.
+++ 12:30 Ukraine beziffert Kriegsschäden auf bislang 564,9 Milliarden Dollar +++
Der Krieg hat nach Angaben des ukrainischen Wirtschaftsministeriums bislang Schäden im Volumen von 564,9 Milliarden Dollar verursacht. Mit eingerechnet würden unter anderem Schäden an der Infrastruktur, Verluste bei der Wirtschaftsleistung und andere Faktoren, sagt Wirtschaftsministerin Julia Svyrydenko. 8000 Kilometer Straßen und 10 Millionen Quadratmeter Wohnfläche seien beschädigt oder zerstört.
+++ 12:11 Kreml: Gespräche mit der Ukraine wohl erst Dienstag +++
Neue persönliche Friedensverhandlungen zwischen zwei Delegationen aus der Ukraine und aus Russland könnten Angaben des Kreml zufolge am Dienstag in Istanbul beginnen. "Heute werden sie wahrscheinlich nicht dort fortgesetzt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge. "Wir erwarten, dass das theoretisch morgen passieren könnte." Zuvor hatte bereits der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski mitgeteilt, dass nach rund zweiwöchigen Online-Verhandlungen ein persönliches Aufeinandertreffen ab Dienstag geplant sei. Die ukrainische Seite sprach zunächst von einem Verhandlungsbeginn bereits am Montag.
+++ 11:52 Kreml prüft Video über angebliche Misshandlung russischer Soldaten +++
Russland hat eine Untersuchung zu einem in sozialen Medien verbreiteten Video angekündigt, das angeblich eine Misshandlung gefangengenommener russischer Soldaten durch ukrainische Streitkräfte zeigen soll. Das Video enthalte "monströse Bilder" und müsse rechtlich bewertet werden, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Diejenigen, die an Folter beteiligt seien, müssten zur Verantwortung gezogen werden.
+++ 11:44 Heusgen: Russland braucht einen anderen Präsidenten +++
Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, verteidigt US-Präsident Joe Biden für dessen Satz, dass Russland Präsident Wladimir Putin nicht im Amt bleiben könne. "Die Staatengemeinschaft hat ein Interesse daran, dass das wichtige Land Russland von einer Person regiert wird, auf die sich die Menschen verlassen können", sagt der frühere deutsche Top-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters. "Der Satz Bidens spiegelt nur die Tatsache wider, dass Russland unter Putin jegliche Glaubwürdigkeit verspielt hat, nachdem dieser die wichtigsten völkerrechtlichen Grundlagendokumente verletzt hat."
+++ 11:23 Kiew: Einrichtung von Fluchtkorridoren für Montag unmöglich +++
Aufgrund der Bedrohung durch russische Truppen können an diesem Montag Angaben aus Kiew zufolge keine Fluchtkorridore zur Evakuierung von Zivilisten eingerichtet werden. Es gebe Geheimdienstinformationen über mögliche "Provokationen" auf den Routen, sagt die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. Die Ukraine und Russland werfen sich seit Wochen gegenseitig vor, die Evakuierung von Zivilisten aus besonders umkämpften Gebieten zu sabotieren.
+++ 11:09 Wiegold: "Ukraine-Teilung für Russland realistische Überlegung" +++
Für die russischen Streitkräfte scheint der Krieg in der Ukraine derzeit festgefahren. Von Anfang an gibt es Meldungen über logistische Mängel, die Hauptstadt Kiew ist noch immer nicht gefallen. Nun soll Russland planen, die Ukraine zu teilen. Militärexperte Thomas Wiegold schätzt die Überlegungen ein.
+++ 10:51 Gespräche zwischen Russland und Ukraine im späteren Tagesverlauf +++
Die neue Gesprächsrunde der Unterhändler der Ukraine und Russlands in Istanbul soll im späteren Tagesverlauf beginnen. Dies teilt ein türkischer Regierungsvertreter mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der russische Staatschef Wladimir Putin hatten sich in einem Telefonat am Sonntag darauf verständigt, dass die neue Runde der Verhandlungen, die zuletzt per Videokonferenz geführt wurden, in Istanbul stattfinden soll. Die Regierung in Ankara hatte bereits ein Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine in Antalya ausgerichtet und sich wiederholt als Vermittler für eine Waffenruhe angeboten.
+++ 10:33 Presseteam gerät bei Tschernihiw unter Beschuss +++
+++ 10:30 Bundespolizei zählt 272.338 Ukraine-Flüchtlinge +++
Die Bundespolizei hat bislang 272.338 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine festgestellt. Das teilte das Bundesinnenministerium am Montag in Berlin mit. Da es keine festen Grenzkontrollen gibt, dürfte die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland deutlich höher liegen.
+++ 10:20 Ukraine mit wenig Hoffnung vor Verhandlungen +++
Die Ukraine dämpft Erwartungen an die neue Verhandlungsrunde mit Russland in der Türkei. "Ich glaube nicht, dass es einen Durchbruch in den wichtigsten Fragen geben wird", sagte der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Vadym Denysenko.
+++ 10:05 Bürgermeister von Mariupol fordert komplette Evakuierung der Stadt +++
Der Bürgermeister von Mariupol ruft zur vollständigen Evakuierung der ukrainischen Hafenstadt auf. Es drohe eine humanitäre Katastrophe, sagt Wadym Boitschenko. Unter anderem seien 160.000 Einwohner ohne Strom. Es seien zwar Busse für eine Evakuierung bereitgestellt. Russland habe aber keine freie Passage zugesagt.
+++ 09:36 Ukraine: Russen wollen Verteidigung bei Kiew durchbrechen +++
Russische Truppen wollen ukrainischen Angaben zufolge Verteidigungsanlagen im Umkreis von Kiew durchbrechen und weiter in Richtung der Hauptstadt vorstoßen. Im Nordwesten und im Osten wehre die ukrainische Armee Versuche russischer Soldaten ab, die Kontrolle über wichtige Straßen und Siedlungen zu übernehmen, teilt der ukrainische Generalstab mit. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlicht unterdessen Aufnahmen von gepanzerten Fahrzeugen, die rund 40 Kilometer von Kiew entfernt den Ort Salissja verlassen haben und auf der Fernstraße E95 unterwegs sein sollen. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der ukrainische Generalstab berichtet zudem von andauernden Kämpfen auch in anderen Landesteilen - darunter in den Regionen Mykolajiw und Saporischschja im Süden.
+++ 09:26 VAE: Russisches Öl nicht zu ersetzen +++
Russisches Öl ist nach Einschätzung der Vereinten Arabischen Emirate für den Energiemarkt unverzichtbar. Kein Ölförderland könne es ersetzen, es werde gebraucht, sagt Energieminister Suhail al-Masruei. Sein Land werde zusammen mit den anderen Öl-Staaten im Opec+-Verbund daran arbeiten, den Markt stabil zu halten. Russland sei ein wichtiges Mitglied der Gruppe. Politische Fragen müssten außen vor gelassen werden. Die Ukraine-Krise müsse so schnell wie möglich auf diplomatischem Weg gelöst werden und nicht durch den Zufluss von immer mehr Waffen. Die geopolitische Lage sei aber angespannt. Man müsse ehrlich sein und den Verbrauchern sagen, dass sich die Rechnungen in Zukunft verdoppeln oder sogar verdreifachen werden, wenn nichts getan werde.
+++ 09:07 Ukraine: Angriff auf Öldepot kam aus Belarus +++
Der Marschflugkörper auf das Öldepot in Lutsk soll aus der Richtung Belarus abgefeuert worden sein. Das berichtet die ukrainische Regionalverwaltung Wolyn. Die Rakete sei in geringer Höhe geflogen, sodass die Radargeräte sie nicht erkennen konnten. Verletzte gebe es nicht.
+++ 08:49 Experte Jäger: Bidens Putin-Aussage diplomatisch unklug +++
+++ 08:23 Scholz: Ende russischer Kohleimporte schon 2022 möglich +++
Der Import russischer Kohle nach Deutschland könnte nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz schon in diesem Jahr enden. Die Verringerung der Energieimporte aus Russland werde schnell gehen, sagt Scholz in der ARD. "Das kann schon in diesem Jahr gelingen." Auch bei Öl könne es sehr schnell gehen.
+++ 07:55 Großbritannien: Kaum Bewegung bei russischen Stellungen +++
Die Positionen der russischen Streitkräfte in der Ukraine haben sich nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes in den vergangenen 24 Stunden nicht wesentlich verändert. Allerdings hätten sie im Südosten in der Nähe der eingekesselten Hafenstadt Mariupol mehr Geländegewinne verzeichnet, erklärte das Verteidigungsministerium in London. Dort würden die russischen Truppen vor allem versuchen, den Hafen einzunehmen.
+++ 07:30 Kiew befürchtet Zuspitzung der Lage rund um Mariupol +++
Nach der Ankündigung Russlands, sich im Ukraine-Krieg künftig auf die "Befreiung des Donbass" konzentrieren zu wollen, befürchtet die Regierung in Kiew eine Zuspitzung der Lage in Mariupol und im Osten des Landes. "Dies bedeutet eine potenzielle oder starke Verschlechterung rund um Mariupol", sagt der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch in einer auf dem Telegram-Konto des Präsidenten veröffentlichten Videobotschaft.
+++ 06:52 Ukraine: Russland verlegt weitere Militäreinheiten an Landesgrenze +++
Russland verlegt weiterhin zusätzliche Militäreinheiten an die ukrainische Grenze. Dies teilt das ukrainische Militär in der Nacht zum Montag mit. Russland setze seine Raketen- und Luftangriffe auf ukrainische Truppen und militärische Infrastrukturen unter anderem in der Stadt Charkiw fort.
+++ 06:32 Biden rudert nach Regierungswechsel-Aussage zurück +++
US-Präsident Joe Biden bekräftigt auf Anfrage eines Journalisten, er fordere keinen "regime change" oder Regierungswechsel in Russland. Biden hatte in seiner Rede in Polen am Samstag gesagt, der russische Präsident Wladimir Putin könne nicht an der Macht bleiben.
+++ 05:55 Russische Truppen aus Tschernobyl abgezogen +++
Die russischen Truppen, die die Stadt Slawutytsch in der Nähe des Kernkraftwerks Tschernobyl am Wochenende übernommen hatten, sind abgezogen. Dies berichtet der Bürgermeister der Stadt in einer Videobotschaft. Die russischen Truppen hätten "ihre Arbeit beendet" und hätten den Ort nun verlassen.

Die Internationale Atomenergiebehörde empfängt seit knapp drei Wochen allerdings keine Live-Daten mehr von den Überwachungsgeräten aus Tschernobyl.
(Foto: AP)
+++ 05:15 Ukraine meldet neue Brände bei Tschernobyl +++
In der von russischen Streitkräften besetzten Zone um die Atomruine Tschernobyl sind nach Angaben der ukrainischen Behörden neue Brände ausgebrochen. "In der Sperrzone haben große Brände begonnen, die sehr ernste Folgen haben können", schreibt die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. Allerdings sei es wegen der russischen Truppen im Moment "unmöglich, die Brände vollständig zu kontrollieren und zu löschen". Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte am Sonntag mit, dass die Sicherheitslage in den ukrainischen Kernkraftwerken unverändert sei. Sie hatte vergangene Woche festgestellt, dass die Waldbrände in der Umgebung von Tschernobyl kein größeres radiologisches Risiko darstellten.
+++ 04:30 Selenskyj warnt Ukrainer vor Kollaboration mit Russen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt seine Landsleute vor den Gefahren einer Kollaboration mit den russischen Besatzern. In einer Videoansprache wendet er sich "an diese phänomenalen Dummköpfe", die mit den russischen Militärs zusammenarbeiten wollten. "Ich möchte darauf hinweisen, dass sie (die Russen) selbst die eigenen Leute abstoßen. Was machen sie dann mit fremden Verrätern?" Er fordert die möglichen Verräter auf, nachzudenken. "Aber ich weiß, dass solche Leute über nichts nachdenken", sagt Selenskyj. "Sonst wären sie nicht zu Verrätern geworden."
+++ 03:55 Ukraine: Russland bringt neue Raketen nach Belarus +++
Zur Vorbereitung neuer Raketenangriffe auf die Ukraine versorgen die russischen Militärs ihre Abschussrampen in Belarus mit neuen Projektilen. Das berichtet der ukrainische Generalstab, basierend auf Erkenntnissen der militärischen Aufklärung. Die Raketen seien für die bei Kalinkawitschy aufgestellten Einheiten mit dem "Iskander"-Waffensystem gedacht, heißt es. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Ukrainische Städte sind am Wochenende wiederholt von russischen Raketen getroffen worden. Das "Iskander"-System (NATO-Code SS-26 Stone) ist eine mobile Abschussbasis, das sowohl ballistische Kurzstreckenraketen als auch Marschflugkörper abfeuern kann. Zuletzt stellten Experten fest, dass die Projektile auf ihrem Flug auch sogenannte Täuschkörper freisetzen, um Radar oder Abfangraketen zu verwirren.
+++ 03:20 Selenskyj zu Situation in Mariupol: "Der Hafen ist vermint" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Situation in Mariupol als eindeutige humanitäre Katastrophe. Die östliche Hafenstadt wird seit Wochen von Russland bombardiert. "Alle Ein- und Ausgänge der Stadt Mariupol sind blockiert", sagt Selenskyj in einer Videoansprache. "Der Hafen ist vermint." Es sei unmöglich, Lebensmittel, Medikamente und Wasser dorthin zu bringen. Selbst die Zerstörungen durch die russische Armee in Tschetschenien seien mit der Situation in Mariupol nicht vergleichbar. Russland bestreitet Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld dafür, dass die humanitären Korridore aus Mariupol nicht geöffnet wurden.
+++ 02:45 BKA zählt mehr als 200 antirussische und -ukrainische Straftaten +++
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs erfasst das Bundeskriminalamt (BKA) in Deutschland Hunderte antirussische oder antiukrainische Straftaten. "Es gibt Straftaten sowohl gegen russischstämmige als auch gegen ukrainischstämmige Mitglieder unserer Gesellschaft", sagt BKA-Präsident Holger Münch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wir zählen momentan gut 200 solcher Straftaten in der Woche - davon ist die Mehrzahl anti-russisch motiviert." Diese Straftaten reichten von Beleidigungen, Bedrohungen bis hin zu körperlichen Übergriffen. "Es kommt auch zu Sachbeschädigungen, etwa zu Farbschmierereien mit entsprechendem Inhalt."
+++ 02:10 London: Russland blockiert weiterhin ukrainische Schwarzmeerküste +++
Russland hält aus Sicht der britischen Regierung weiterhin seine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerküste aufrecht und isoliert die Ukraine damit effektiv vom internationalen Seehandel. Zudem gebe es weiter sporadische Raketenangriffe der russischen Seestreitkräfte auf Ziele in der Ukraine, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Die Zerstörung des russischen Landungsschiffs "Saratow" im Hafen von Berdjansk dürfte die russische Marine indes wohl zögern lassen, künftig Einsätze in nächster Nähe der ukrainischen Küste durchzuführen.
+++ 00:59 Aus umkämpften Gebieten werden 1100 Menschen evakuiert +++
Am Sonntag sind nach Angaben der ukrainischen stellvertretenden Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk 1100 Menschen aus umkämpften Gebieten evakuiert worden.
+++ 00:35 Ukraine fordert von UN Schutzzone für Tschernobyl +++
Die Ukraine fordert vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Einrichtung einer spezielle Schutzzone für das Atomkraftwerk Tschernobyl. Nach den Worten der stellvertretenden Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sollte dort eine Sondermission der UN die Kontrolle übernehmen. "Im Sinne der nuklearen Sicherheit stellen die verantwortungslosen und unprofessionellen Aktionen der russischen Militärs eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Hunderte Millionen Europäer dar", sagt sie nach Angaben der "Ukrajinska Prawda".
+++ 00:17 Kiew wirft Russland "unmenschliche Taktik" bei Luftangriffen vor +++
Mehrere ukrainische Städte sind am Sonntagabend erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Nach ukrainischen Medienberichten wurden unter anderem die Hauptstadt Kiew sowie Luzk, Riwne und Charkiw von mehreren schweren Explosionen erschüttert. In Luzk im Nordwesten der Ukraine wurde am Abend ein Treibstoffdepot getroffen. Zuvor war in allen Regionen des Landes Luftalarm ausgelöst worden. Die ukrainische Führung wirft dem russischen Militär unterdessen eine "unmenschliche Taktik" vor. Dazu gehörten etwa die "partielle oder totale Blockade von humanitären Korridoren, Blockade der belagerten Städte", schreibt Präsident Wolodymyr Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak am Abend auf Twitter.
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+++ 00:17 Ukraine besteht bei Verhandlungen auf ihre territoriale Souveränität +++
Die Ukraine will bei der nächsten Runde der Friedensverhandlungen mit Russland auf ihrer territorialen Integrität und Souveränität bestehen. Das sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Die Gespräche sind für die kommende Woche in der Türkei geplant. Wirksame Sicherheitsgarantien seien ein Muss. Das Ziel der Ukraine sei Frieden und die Rückkehr zu einem normalen Leben im eigenen Land so schnell wie möglich.
+++ 23:55 Scholz lehnt Steuererhöhungen wegen Krieges ab +++
Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt Steuererhöhungen zur Finanzierung der Folgen des Ukraine-Kriegs ab und hält zugleich an der Schuldenbremse fest. Er verweist dazu auf die Vereinbarungen der Ampel-Parteien in ihrem Koalitionsvertrag. "Wir haben eine Verständigung gefunden in der Koalition zwischen den drei Parteien über die Fragen sowohl der Schuldenbremse als auch die Frage der Steuererhöhungen. Und an die werden sich alle drei im Ergebnis halten."
+++ 23:34 Scholz warnt Putin vor Angriff auf NATO-Staaten: "Wage es nicht" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt eine deutliche Aufrüstung der NATO-Staaten und Deutschlands angekündigt, um sich gegen mögliche Angriffe Russlands zu schützen. "Wir machen uns so stark, dass niemand es wagen kann, uns anzugreifen", sagt er am Abend in der ARD-Sendung "Anne Will". Das sei auch die Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Wage es nicht". Scholz betont, dass sich alle NATO-Partner in Osteuropa auf die Beistandsverpflichtung verlassen könnten und dass die USA und Deutschland dabei eine besondere Rolle spielten. "Ein Angriff ... wäre ein Angriff auf uns selbst", sagte er zu einer möglichen Bedrohung Polens oder der baltischen Staaten durch Russland.
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+++ 23:22 Scholz erwägt Kauf eines neuen Raketenschutzschirms für Deutschland +++
Die Bundesregierung denkt nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz über den Kauf eines Raketenabwehrsystems nach. "Das gehört ganz sicher zu den Dingen, die wir beraten, und das aus gutem Grund", sagt Scholz in der ARD. Zuvor hatten Politiker der Ampel-Koalition den Kauf eines israelischen Raketenabwehrsystems für Deutschland ins Spiel gebracht. Der SPD-Politiker bekennt sich zudem zum Zwei-Prozent der Nato-Staaten.
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+++ 23:10 Scholz zu Waffenlieferungen: "Wir tun alles, was in unserer Macht steht" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz weist Vorwürfe zurück, Deutschland sei bei Waffenlieferungen an die Ukraine zu zögerlich gewesen. "Wir tun alles, was in unserer Macht steht", sagt Scholz am Abend in der ARD-Sendung "Anne Will". Lieferungen von Panzer- und Flugabwehrwaffen durch Deutschland und seine Partner hätten bereits dazu geführt, dass die Ukraine "erhebliche Erfolge" erzielt habe. Scholz verwies darauf, dass die EU-Staaten vereinbart haben, eine Milliarden Euro für Waffenkäufe durch die Ukraine zur Verfügung zu stellen. "So wird daraus eine ganz massive Unterstützung der militärischen Aktivitäten der Ukraine", sagt der Kanzler.
+++ 23:00 Scholz: Weder NATO noch Biden beabsichtigen Putins Sturz +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat betont, dass weder die NATO noch US-Präsident Joe Biden einen Regierungswechsel anstreben. "Das ist nicht das Ziel", sagt er in der ARD. "Wir sind beide völlig einig, dass 'regime change' kein Gegenstand und Ziel von Politik ist, die wir miteinander verfolgen", fügt der SPD-Politiker zu einer entsprechenden Bemerkung Bidens hinzu. US-Außenminister Antony Blinken habe klargestellt, dass Biden keinen Sturz von Putin gemeint habe, sagt Scholz.
+++ 22:46 Scholz: Bei Importstopp von russischem Gas droht Wirtschaftskrise +++
Ein sofortiges Ende der russischen Gasimporten würde nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz "unglaublich viele Arbeitsplätze" in Deutschland gefährden. "Wir würden eine erhebliche Wirtschaftskrise auslösen, wenn wir das machen würden." Länder wie Italien oder in Osteuropa könnten so schnell keine Alternative finden, sagt er in der ARD zur Forderung nach einem Energieembargo. Dennoch versuche man so schnell wie möglich von russischen Gasimporten unabhängig zu werden, sagt er..
+++ 22:22 Selenskyj wirft Putin Verzögerung der Friedensverhandlungen vor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Kremlchef Wladimir Putin eine Verzögerung der Friedensverhandlungen vor. In einem Interview mit russischen Journalisten fordert er einmal mehr einen Abzug russischer Truppen von ukrainischem Territorium. Erst dann könne es Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben, die wiederum Grundlage für den von Moskau geforderten NATO-Verzicht der Ukraine seien. Selenskyj erneuert außerdem seine Ankündigung, dass über einen möglichen neutralen Status der Ukraine letztlich nur die ukrainischen Bürger per Referendum entscheiden könnten.
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Quelle: ntv.de, mau/mba/dpa/rts/AFP