Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:02 Kremlnaher Oligarch beklagt "ideologische Mobilisierung von allen Seiten" +++
27.03.2022, 22:02 UhrDer kremlnahe und vom Westen mit Sanktionen belegte russische Oligarch Oleg Deripaska beklagt rund um den Ukraine-Krieg eine "ideologische Mobilisierung von allen Seiten". "Ich persönlich hatte immer den Eindruck, dass dieser konkrete bewaffnete Konflikt, dieser Wahnsinn (für den wir uns noch lange vor unseren Nachfahren schämen werden) noch vor drei Wochen durch vernünftige Gespräche hätte beendet werden können", schreibt Deripaska auf seinem Telegram-Kanal. "Aber jetzt gibt es eine höllische ideologische Mobilisierung von allen Seiten." Deripaska kritisiert namentlich US-Präsident Joe Biden für dessen Rede am Vortag im polnischen Warschau. Diese impliziere, dass russische Oligarchen den Krieg im Nachbarland Ukraine mitgeplant hätten. Der für seinen guten Draht zu Putin bekannte Deripaska hatte bereits Anfang März zu einem Ende des Krieges in der Ukraine aufgerufen. Zugleich warnte der Unternehmer damals vor einer angeblichen atomaren Gefahr aus der Ukraine.
+++ 21:33 Russland und Ukraine wollen wieder verhandeln - aber wann? +++
Nach rund zweiwöchigen Friedensverhandlungen im Online-Format wollen die Delegationen aus der Ukraine und Russland nun wieder persönlich zusammenkommen. Doch es gibt Unklarheit über den genauen Termin. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski teilte auf Telegram mit, ein Zusammenkommen sei am Dienstag und Mittwoch geplant. Der ukrainische Unterhändler David Arachamija sprach auf Facebook vom Beginn am Montag. Das nächste Treffen finde in Istanbul statt, teilt dann am Abend das türkische Präsidialamt nach einem Telefonat von Kremlchef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit. Ein Zeitpunkt wird aber nicht genannt.
+++ 21:04 Selenskyj will ukrainische Neutralität "gründlich" prüfen +++
In den Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine will die Regierung in Kiew die Frage der von Russland geforderten Neutralität des Landes "gründlich" prüfen. Dies sagt der ukrainische Präsident Selenskyj in einem Interview mit mehreren unabhängigen russischen Medien (siehe Eintrag 20.24 Uhr). "Dieser Punkt der Verhandlungen ist für mich verständlich und er wird diskutiert, er wird gründlich geprüft." Eine Neutralität der Ukraine ist eine der russischen Hauptforderungen in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der Kreml hatte unlängst das Modell Schwedens oder Österreichs als mögliches Vorbild genannt. Die Ukraine würde bei einem solchen Neutralitätsmodell auf einen Beitritt zur NATO verzichten müssen, was Selenskyj aber bereits in Aussicht gestellt hat.
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+++ 20:48 Kiew befürchtet Zuspitzung der Lage in Mariupol +++
Nach der Ankündigung Russlands, sich im Ukraine-Krieg künftig auf die "Befreiung des Donbass" konzentrieren zu wollen, befürchtet die Regierung in Kiew eine Zuspitzung der Lage in Mariupol und im Osten des Landes. "Dies bedeutet eine potenzielle oder starke Verschlechterung rund um Mariupol", sagt der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch in einer auf dem Telegram-Konto des Präsidenten veröffentlichten Videobotschaft. Die Ukrainer könnten nun hoffen, dass der "Feind" aus den Regionen Kiew, Tschernihiw, Sumy und Charkiw "vertrieben" werden könne, sagt Arestowytsch mit Verweis auf die nördlichen und östlichen Regionen. Die ukrainischen Truppen hätten dort kleine, taktische Gegenangriffe gegen die russischen Truppen gestartet.
+++ 20:24 Selenskyj gibt russischen Journalisten Interview - Kreml will Veröffentlichung verhindern +++
Erstmals seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat der ukrainische Präsident Selenskyj russischen Journalisten ein Interview gegeben. Doch Russland versucht, die Veröffentlichung zu verhindern. "Roskomnadsor benachrichtigt russische Medien über die Notwendigkeit, von der Veröffentlichung des Interviews abzusehen", teilt die russische Medienaufsicht in Moskau mit. Roskomnadsor kündigt zudem eine Überprüfung aller Medien an, die das Selenskyj-Interview führten, um "das Ausmaß der Verantwortung und Reaktionsmaßnahmen" zu bestimmen. Russlands Generalstaatsanwaltschaft kündigt gar eine "rechtliche Bewertung des Inhalts der veröffentlichten Äußerungen" an.
Unter den russischen Journalisten, die kürzlich mit Selenskyj per Videoschalte sprachen, war auch ein Reporter der bekannten Moskauer Tageszeitung "Kommersant". Auch die Medien Meduza und Doschd, deren Seiten in Russland allerdings ohnehin bereits blockiert sind, waren vertreten. Meduza veröffentlichte das rund anderthalbstündige Interview trotz der Warnung der Medienaufsicht am Sonntagabend auf seiner Seite, die in Russland über alternative Internetverbindungen zu erreichen ist.
+++ 20:02 Ukrainische Botschafterin in USA nennt Russland "Terrorstaat" +++
Die ukrainische Botschafterin in den USA nennt Russland einen "Terrorstaat". "Es ist uns klar, dass Russland ein Terrorstaat ist, der von einem Kriegsverbrecher angeführt wird", sagt Oksana Markarowa im US-Sender CNN. Der russische Präsident Wladimir Putin müsse von internationalen Gerichten zur Rechenschaft gezogen werden. "Wladimir Putin und alle anderen Russen, die dafür verantwortlich sind, werden für diese Kriegsverbrechen ins Gefängnis kommen müssen." Die Botschafterin bittet "alle zivilisierten Länder", die Ukrainer mit den notwendigen Mitteln auszustatten, um ihr Land und Europa zu verteidigen und um Putin zu stoppen.
+++ 19:42 Umfrage: Hälfte der Ukrainer würde zu den Waffen greifen +++
Im Konflikt mit Russland sind einer Umfrage zufolge fast die Hälfte der Ukrainer zwischen 18 und 55 Jahren bereit, zu den Waffen zu greifen. Rund 70 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen erklärten ihre Kampfbereitschaft, wie aus der Umfrage des Friedensforschungsinstituts Prio in Oslo hervorgeht. Für die Umfrage wurden zwischen dem 9. und 12. März die Angaben von tausend Ukrainern ausgewertet. 49 Prozent bejahten demnach die Aussage, sie seien bei einem Andauern des Krieges zur "aktiven Teilnahme an offenen Kämpfen gegen die Russen oder pro-russischen Kräfte" bereit. 47 Prozent sagten, sie würden sich am "direkten militärischen Kampf in abgesicherten Verteidigungsstellen der ukrainischen Kräfte" beteiligen. 80 Prozent erklärten sich bereit, den Widerstand zu unterstützen, indem sie die ukrainischen Kräfte mit nicht-militärischen Mitteln unterstützten, etwa durch Nahrungslieferungen und Informationsübermittlung sowie die Lieferung von Munition. 75 Prozent sagten, sie wollten ukrainischen Kriegsopfern helfen, etwa durch Hilfe für verletzte Zivilisten und Soldaten.
+++ 19:15 Pro-russische Kundgebung in Bonn +++
Bei einer pro-russischen Kundgebung in Bonn legen Teilnehmer Blumen und Kränze an einem sowjetischen Ehrenmal nieder. Dabei seien auch Reden gehalten worden - offensichtlich auf Russisch, berichtet ein dpa-Fotoreporter. An der Kundgebung hätten mehrere Hundert Menschen teilgenommen, sagt ein Polizeisprecher. Die Anmelderin habe zur Wahrung der Friedhofsruhe auf Lautsprecheranlagen verzichtet. Bis zum Nachmittag verläuft demnach alles friedlich. Die Kundgebungsteilnehmer waren zuvor in einem Autokorso mit mehreren Hundert Autos von Köln aus nach Bonn gefahren. Dabei seien Autos mit russischen Fahnen, in einem Fall auch mit einer sowjetischen Fahne mit Hammer und Sichel ausstaffiert worden, so der Fotoreporter.

Es handele sich nach bisherigem Kenntnisstand offenbar um eine pro-russische Kundgebung, sagte ein Bonner Polizeisprecher. "Die Aktion steht in Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine", hieß es in einer Polizeimitteilung.
(Foto: dpa)
+++ 18:52 Deutschland behandelt schwer verletzte Kriegsopfer +++
Deutschland beginnt laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit der Behandlung schwer verletzter Kriegsopfer aus der Ukraine. "Das sind Leute, die eine sehr intensive Versorgung benötigen und die in intensivmedizinische Einrichtungen verteilt werden müssen", sagt der SPD-Politiker bei Bild TV. Lauterbach wollte nicht sagen, ob es sich um Zivilisten oder auch Soldaten handelt. Die Menschen seien über Polen nach Deutschland gebracht worden. Hier würden sie über das sogenannte Kleeblatt-System auf die Länder verteilt. Das System sei am Wochenende mit den ersten Flügen getestet worden, auch die Finanzierung stehe, so Lauterbach. Man helfe wo man könne, Deutschland liefere nicht nur Waffen.
+++ 18:30 Heizsaison in Kiew endet frühzeitig - bei Temperaturen um Gefrierpunkt +++
Wegen des Krieges in der Ukraine wird die Heizsaison in der Hauptstadt Kiew am Montag vorzeitig beendet. Das habe die örtliche Militärverwaltung angeordnet, teilt die Stadtverwaltung mit. Wohnungen und Geschäftsgebäude sollten nicht mehr beheizt werden. Für Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Kultureinrichtungen werde das Abschalten in Absprache mit deren Leitern geregelt. In Kiew werden in den kommenden Nächten Temperaturen von ein bis drei Grad erwartet. Üblicherweise endet die Heizsaison im Fernwärmenetz Mitte April. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Infrastruktur der Millionenstadt trotz des Krieges funktioniere.
+++ 18:07 Helene Fischer zum Krieg: "Mir bricht es das Herz" +++
Sängerin Helene Fischer hat sich auf ihrem ersten Konzert nach längerer Pause sichtlich bewegt zum Angriffskrieg auf die Ukraine geäußert. "Mir bricht es das Herz, das zu sehen", sagt die gebürtige Russin beim Festival "Snowpenair" in Grindelwald in der Schweiz. "Tagtäglich die Bilder von zerrissenen Familien, von Vätern, Brüdern, Soldaten, Ehemännern, die sterben müssen. Von Frauen, die flüchten müssen." An ihrem Oberteil trug die 37-Jährige eine kleine Schleife in den Nationalfarben der Ukraine - Blau und Gelb. Auch die Bühne wurde in den Farben beleuchtet, wie auf einem Video zu sehen war. Bei der Show sang Fischer auch das Lied "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen.
+++ 17:25 Neue russisch-ukrainische Verhandlungen ab Montag in der Türkei +++
Russland und die Ukraine werden nach Angaben der ukrainischen Regierung am Montag in der Türkei eine neue Verhandlungsrunde starten. "Bei den heutigen Gespräch per Videokonferenz wurde beschlossen, die nächste Runde in Präsenz in der Türkei vom 28. bis 30. März abzuhalten", teilt der ukrainische Unterhändler David Arachamia bei Facebook mit. Am 10. März hatten bereit Verhandlungen auf Ministerebene im türkischen Antalya stattgefunden, die keine konkreten Fortschritte im Bemühen um eine Waffenruhe in der Ukraine gebracht hatten.
+++ 17:07 UN: Mindestens 1119 tote Zivilisten im Krieg - aber hohe Dunkelziffer +++
Die Vereinten Nationen beziffern die Zahl der im Ukraine-Krieg umgekommenen Zivilisten auf mindestens 1119. Vom Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar an bis zum 26. März seien außerdem 1790 Zivilisten verletzt worden. Unter den Toten seien 32 Jungen, 15 Mädchen und 52 weitere Kinder, deren Geschlecht nicht festgestellt worden sei. Aufgrund der schwierigen Erfassung seien die tatsächlichen Opferzahlen wahrscheinlich beträchtlich höher. Zu Tode gekommen seien die meisten durch Explosivwaffen mit weiträumiger Wirkung wie Artilleriebeschuss sowie Raketen- und anderen Luftangriffen.
+++ 16:48 Unions-Verteidigungsexperte fordert neues Raketenabwehrsystem +++
Der Verteidigungsexperte der Unionsfraktion im Bundestag, Florian Hahn, fordert angesichts der "akuten Bedrohungslage" den schnellen Aufbau eines neuen Raketenabwehrsystems in Deutschland. Was "dringend notwendig" sei, "sind zum einen eine verbesserte Radartechnik gegen moderne Angriffsraketen, aber auch deutliche Investitionen in Abwehrraketen, die etwa Waffen vom Typ Iskander ausschalten können", sagt der CSU-Politiker und verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Deutschland sollte mit den USA zusammenarbeiten, aber auch prüfen, was wir kurzfristig von Israel einkaufen können. Das Land ist bei der Raketenabwehrtechnik sehr weit. Das kann uns jetzt angesichts der akuten Bedrohungslage helfen, bis eigene Systeme verfügbar sind", so Hahn.
+++ 16:18 Ukrainischer Außenminister fordert Boykott von französischer Supermarktkette +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ruft zu einem Boykott der französischen Supermarkt-Kette Auchan auf, weil sich das Unternehmen trotz der westlichen Sanktionen bisher nicht aus Russland zurückgezogen hat. "Offenbar sind Arbeitsplatzverluste in Russland wichtiger als die Todesfälle in der Ukraine", schreibt Kuleba bei Twitter. "Wenn Auchan die 139 ukrainischen Kinder ignoriert, die in diesem Monat während der russischen Invasion ermordet wurden, lassen Sie uns Auchan und all seine Produkte ignorieren", fügt er hinzu. Kuleba fordert auch einen "Boykott" der Geschäfte der Baumarkt-Kette Leroy Merlin und des Sportartikel-Händlers Decathlon, die wie Auchan der französischen Unternehmerfamilie Mulliez gehören.
+++ 16:18 Türkei fordert weitere Gespräche mit Russland +++
Die Türkei fordert weitere Gespräche mit Russland für eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Die Türkei und andere Staaten müssten weiterhin mit Russland reden, sagt der türkische Präsidialamtssprecher Ibrahim Kalin auf dem internationalen Doha-Forum in Katar. "Wenn jeder die Brücken zu Russland niederbrennt, wer wird dann am Ende des Tages mit ihnen reden?", fragt er. Die Ukraine brauche mehr Hilfe und müsse mit allen Mitteln unterstützt werden, damit sie sich selbst verteidigen könne. Aber die russische Seite müsse angehört werden, "so oder so".
+++ 15:55 Ukraine kauft 5100 Panzerabwehrwaffen in Deutschland +++
Die ukrainische Regierung kauft bei einem deutschen Waffenhersteller 5100 Panzerabwehrwaffen. Das erfährt die Deutsche Presse-Agentur aus ukrainischen Regierungskreisen. Das für die Waffenexportkontrolle zuständige Bundeswirtschaftsministerium will sich auf Anfrage nicht äußern. Hersteller der schultergestützten Waffen vom Typ RGW90 HH "Matador" ist das Rüstungsunternehmen Dynamit Nobel Defence im nordrhein-westfälischen Burbach. Die Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro trägt die ukrainische Regierung. 2650 der Waffen haben die Ukraine bereits am Samstag erreicht, die restlichen 2450 sollen nach ihrer Fertigstellung bis Ende Mai in wöchentlichen Tranchen geliefert werden.
+++ 15:42 NRW prüft strafrechtliche Konsequenzen für Z-Symbol +++
Nach Bayern und Niedersachsen prüft auch die nordrhein-westfälische Landesregierung strafrechtliche Konsequenzen für das Verwenden des pro-russischen Z-Symbols in der Öffentlichkeit. "Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verursacht unsägliches Leid. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, wie man sich mit diesen Verbrechen gemein machen oder sie gutheißen kann", sagt NRW-Innenminister Herbert Reul der "Rheinischen Post". "Deshalb prüfen wir in Nordrhein-Westfalen alle Möglichkeiten, strafrechtlich gegen die Verwendung des Z-Symbols der russischen Armee vorzugehen." Der Buchstabe, der im russischen Alphabet nicht vorkommt, wird auf russischen Militärfahrzeugen und von Unterstützern der Position Russlands verwendet.
+++ 15:26 Kiew würde Referendum in Separatistengebieten nicht anerkennen +++
Die ukrainische Regierung will ein mögliches Referendum in den besetzten Gebieten des Landes über einen Beitritt zu Russland nicht anerkennen. "Alle gefälschten Referenden in den vorübergehend besetzten Gebieten sind null und nichtig und werden keine Rechtsgültigkeit haben", sagt der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, der Nachrichtenagentur Reuters. "Stattdessen wird Russland mit einer noch stärkeren Reaktion der internationalen Gemeinschaft konfrontiert sein, was seine globale Isolation weiter vertiefen wird."
+++ 15:08 Korea-Szenario: Ukraine wirft Russland vor, das Land teilen zu wollen +++
Die Ukraine wirft Russland eine versuchte Teilung des Landes vor. "In der Tat ist das ein Versuch, Nord- und Südkorea in der Ukraine zu schaffen", sagte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, am Samstag. Moskau sei es nach mehr als einem Monat Krieg nicht gelungen, das ganze Land zu erobern. Daher werde nun versucht, eine von Russland kontrollierte Region zu schaffen. Budanow kündigte an, dass die Ukraine bald einen Guerillakrieg in den von Russland besetzten Gebieten beginnen werde.
+++ 14:54 Menschen im eingekesselten Tschernihiw ohne Strom, Heizung und Wasser +++
In der von russischen Truppen eingekreisten Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine muss die Bevölkerung ohne Strom, Heizung und Wasser ausharren. Nur die Gasversorgung funktioniere noch teilweise, teilt die Regionalverwaltung mit. Die Infrastruktur sei durch "aktive Kampfhandlungen" in der Stadt zerstört worden. Es werde versucht, die Schäden zu reparieren, schreibt Verwaltungschef Wjatscheslaw Tschaus auf Telegram. Russische Truppen haben die Stadt dicht an der Grenze zu Russland und Belarus seit längerem eingekesselt. Von Tschernihiw führt eine strategisch wichtige Straße 125 Kilometer nach Süden in die Hauptstadt Kiew. Schon am Samstag beklagte Bürgermeister Wladyslaw Atroschenko große Zerstörungen durch russische Truppen.
+++ 14:40 Ukrainischer Generalstab: Russische Truppen gruppieren sich um +++
Nach den anfänglichen Misserfolgen und schweren Verlusten versuchen die russischen Truppen laut ukrainischen Angaben, sich umzugruppieren. Deshalb seien auch viele russische Verbände in Belarus in Bewegung, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Bericht für Sonntagmittag mit. Ziel sei, geschrumpfte Verbände abzulösen, Nachschub an Lebensmitteln, Treibstoff und Munition zu liefern sowie verwundete und kranke Soldaten abzutransportieren. Die Angaben lassen sich bisher nicht unabhängig überprüfen. Zugleich heißt es: "Der Feind setzt seine umfassende bewaffnete Aggression gegen die Ukraine fort." Russische Truppen versuchten weiter, die Stadt Tschernihiw im Norden einzunehmen. Im Südosten dauerten Kämpfe um die Städte Rubischne, Sjewjerodonezk und Mariupol an.
+++ 14:33 "Schlächter": Macron distanziert sich von Wortwahl Bidens +++
Frankreichs Staatschef Macron distanziert sich von der Wortwahl von US-Präsident Biden, der den russischen Präsidenten Putin einen "Schlächter" genannt hat. Er würde diesen Begriff nicht verwenden, sagt Macron. Es gelte, "eine Eskalation der Worte wie der Handlungen" im Ukraine-Krieg zu verhindern. Biden hatte Putin bei seinem Besuch in Polen am Samstag angesichts des Leids der ukrainischen Zivilbevölkerung als "Schlächter" bezeichnet und auch gesagt, dieser dürfe nicht an der Macht bleiben. Daraufhin hatte das Weiße Haus erklärt, Biden strebe keinen "Regimewechsel" in Moskau an.
+++ 14:22 London: Russen wollen ukrainische Truppen im Osten einkreisen +++
Die russischen Streitkräfte scheinen sich nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums darauf zu konzentrieren, ukrainische Truppen einzukesseln, die den separatistischen Regionen im Osten des Landes direkt gegenüberstehen. Sie rücken aus Richtung Charkiw im Norden und Mariupol im Süden vor, wie das Ministerium auf Grundlage von Geheimdienstinformationen berichtet. "Das Schlachtfeld in der Nordukraine bleibt weitgehend statisch", heißt es. Der Grund: Lokale ukrainische Gegenangriffe behinderten die Versuche Russlands, ihre Streitkräfte neu zu organisieren.
+++ 14:02 Papst: Krieg ist "barbarisch und gottesverachtend" +++
Der Papst hat auch in dieser Woche das Angelus-Gebet für einen Appell gegen den Krieg in der Ukraine genutzt. Franziskus nannte den Konflikt vor den Gläubigen auf dem Peterplatz "barbarisch und gottesverachtend" - erneut, ohne Russland namentlich als Russland Aggressor zu benennen. Stattdessen unterstrich der Pontifex, dass es in einem Krieg keinen Sieger geben kann. "Jeder Krieg ist eine Niederlage für uns alle", sagte Franziskus. Er forderte die Politiker erneut zu einem Ende der Gewalt auf. Der Vatikan bemüht sich um eine Vermittlerrolle zwischen den Kriegsparteien.
+++ 13:50 Bestätigt: Russischer Panzerfahrer überrollte Kommandeur +++
Offizielle Quellen bestätigen, dass der russische Oberst Juri Medwedew von seinen eigenen Truppen getötet worden ist. Ein wütender Soldat habe ihn mit einem Panzer überfahren, zitiert die Nachrichtenplattform "Politico" mehrere westliche Beamte und Amtsträger. "Wir glauben, dass die hohen Verluste der Einheit der Grund für die Tat sind." Zuerst hatte am Mittwoch ein ukrainischer Journalist über den Vorfall berichtet. Demnach sind bei Kämpfen in der Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew 50 Prozent der russischen Einheit getötet worden. Auf einem Bild, das in den sozialen Medien gepostet wurde, war zu sehen, wie Medwedew mit schweren Beinverletzungen auf einer Trage abtransportiert wird. Er soll wenig später verstorben sein.
+++ 13:32 Finnland stellt letzte Zugverbindung nach Russland ein +++
Die letzte Zugverbindung für russische Staatsbürger in die EU wird gekappt. Wie das finnische Bahnunternehmen VR bereits am Freitag mitgeteilt hatte, fährt an diesem Sonntag ein letzter Allegro-Schnellzug von Helsinki in die russische Metropole St. Petersburg. Zudem sind zwei Fahrten in die umgekehrte Richtung geplant. Danach wird der Zugverkehr im Einklang mit EU-Sanktionen eingestellt. Der Allegro legt die etwa 400 Kilometer lange Strecke zwischen Helsinki und St. Petersburg in gut dreieinhalb Stunden zurück. Er galt zuletzt als letzte größere öffentliche Verkehrsverbindung zwischen Russland und der EU, nachdem beide Seiten den Luftraum für die jeweils andere gesperrt hatten.
+++ 13:08 Bevölkerung in Tschernihiw ohne Strom, Heizung und Wasser +++
In der von russischen Truppen eingekreisten Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine muss die Bevölkerung ohne Strom, Heizung und Wasser ausharren. Nur die Gasversorgung funktioniere noch teilweise, teilt die Regionalverwaltung mit. Die Infrastruktur sei durch "aktive Kampfhandlungen" in der Stadt zerstört worden. Es werde versucht, die Schäden zu reparieren, schreibt Verwaltungschef Wjatscheslaw Tschaus auf Telegram. Russische Truppen haben die Stadt dicht an der Grenze zu Russland und Belarus seit längerem eingekesselt. Von Tschernihiw führt eine strategisch wichtige Straße 125 Kilometer nach Süden in die Hauptstadt Kiew.
+++ 12:42 Ukraine: Russland will Treibstoff- und Lebensmittellager zerstören +++
Die Ukraine vermutet, dass Russland seine Angriffe fortan auf die Zerstörung ukrainischer Treibstoff- und Lebensmittellager fokussieren wird. Man werde die entsprechenden Vorräte großflächiger verteilen müssen, erklärt der Berater des Innenministeriums, Vadym Denysenko, im ukrainischen Fernsehen. Russland verlege zudem neue Truppen an die Grenze. Die könne bedeuten, dass Russland einen neuen Versuch unternehmen werde, die Invasion in der Ukraine voranzutreiben.
+++ 12:21 Separatisten in Luhansk planen Referendum für Russland-Beitritt +++
Die selbst ernannte Volksrepublik Luhansk in der Ostukraine erwägt zeitnah ein Referendum über den Beitritt zu Russland durchzuführen. "Ich denke, dass in naher Zukunft ein Referendum auf dem Territorium der Republik abgehalten werden wird", zitieren lokale Medien Separatisten-Anführer Leonid Passetschnik. "Die Menschen werden von ihrem letztendlich verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen und ihre Meinung über den Beitritt zur Russischen Föderation zum Ausdruck bringen." Russland hatte die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk in der ostukrainischen Separatisten-Region kurz vor seinem Einmarsch in die Ukraine im Februar als unabhängig anerkannt und den angeblichen Völkermord an der russischsprachigen Minderheit als Begründung für den Einsatz genannt. Nach US-Angaben ist die "Befreiung" des Donbass neuerdings der Fokus der russischesn Angriffe.
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+++ 11:57 Steinmeier bereitet Deutsche auf wirtschaftliche Einbußen vor +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet durch den russischen Angriff auf die Ukraine wirtschaftliche Einbußen für die Menschen in Deutschland. Die scharfen Sanktionen würden unvermeidlich auch Unsicherheiten und Einbußen für die Deutschen bringen, erklärt sagt Steinmeier in einer Videobotschaft, die vor dem Konzert "Für Freiheit und Frieden" der Berliner Philharmoniker in Schloss Bellevue ausgestrahlt wurde. "Ja, es kommen auch auf uns in Deutschland härtere Tage zu", ergänzt der Bundespräsident. Die Deutschen müssten Unsicherheiten und Einbußen aber tragen, wenn die Solidarität mit der Ukraine ernst genommen werden solle.
+++ 11:39 Russland zeigt schwer verletzte Veteranen im Fernsehen +++
Das russische Staatsfernsehen hat mehrere Beiträge ausgestrahlt, in denen schwer verwundete Veteranen für ihren Einsatz im Rahmen der "militärischen Spezialoperation" ausgezeichnet werden, wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland offiziell heißt. Russlandkenner wie Kevin Rothrock vom russischen Exilmedium Medusa zeigen sich auf Twitter überrascht von der Entscheidung: "Sie zeigen tatsächlich junge Männer, die im Krieg ihre Beine verloren haben", kommentiert der Journalist einen Video-Ausschnitt - mutmaßlich als Anspielung darauf, dass der Einsatz nach Angaben der russischen Staatspitze nach Plan und mit nur geringen Verlusten verläuft. In einem weiteren Beitrag wünscht der stellvertretende Verteidigungsminister Junus-bek Bamatgirejewitsch Jewkurow einem anderen jungen Soldaten, der ebenfalls ein Bein verloren hat, nach Angaben des osteuropäischen Nachrichtenportals Nexta, dass dieser "sich erholen und wieder auf die Beine kommen möge".
+++ 11:16 Blinken: Planen keinen Machtwechsel in Russland +++
Die USA streben nach Angaben von Außenminister Antony Blinken keinen Machtwechsel in Russland an. "Wie Sie wissen, und wie Sie uns wiederholt sagen hören, haben wir keine Strategie für einen Regimewechsel in Russland oder sonst wo", sagte er zu Reportern bei einem Besuch in Jerusalem. "Ich denke, der Präsident, das Weiße Haus, hat gestern Abend darauf hingewiesen, dass Präsident Putin ganz einfach nicht ermächtigt werden kann, Krieg zu führen oder sich an Aggressionen gegen die Ukraine oder irgendjemanden zu beteiligen." US-Präsident Joe Biden hatte am Samstag für Wirbel gesorgt, als er bei einem Besuch in Polen angesichts der russischen Invasion in der Ukraine sagte: Russlands Präsident Wladimir "Putin kann nicht an der Macht bleiben". Russland reagiert empört.
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+++ 11:08 Polens Grenzschutz zählt 2,3 Millionen Flüchtlinge +++
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich 2,3 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilt der polnische Grenzschutz auf Twitter mit. Allein am Samstag kamen demnach rund 31.100 Menschen im ukrainischen Nachbarland an. Dies sei ein Anstieg um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vortag. Aus Polen in die Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar rund 339.000 Menschen die Grenze überquert. Bei diesen Reisenden handelt es sich nach früheren Angaben des Grenzschutzes zum überwiegenden Teil um ukrainische Staatsbürger, die in ihr Heimatland zurückkehren. Viele Männer, aber auch Frauen, wollen sich dort den ukrainischen Truppen anschließen und gegen die russischen Besetzer kämpfen.
+++ 10:43 Großbritannien beschlagnahmt Privatjets von Abramowitsch-Vertrautem +++
Die britische Regierung hat zwei Privatjets des Geschäftsmannes Jewgeni Markowitsch Schwidler beschlagnahmt. Nach Angaben der Zeitung "The Times" handelt es sich bei den Flugzeugen um eine 45 Millionen Euro teure Maschine vom Typ Bombardier Global 6500 und um eine Cessna Citation Latitude im Wert von 13 Millionen Dollar. Insgesamt soll Schwidler demnach über ein Vermögen von 1,6 Milliarden Dollar verfügen. In britischen Berichten wird der Geschäftsmann als rechte Hand des Oligarchen Roman Abramowitsch dargestellt. Gemeinsam sollen sie 1995 bei einer manipulierten Auktion die Hälfte des Öl-Unternehmens Sibneft vom russischen Staat ersteigert haben. Die britische Regierung hatte am vergangenen Donnerstag Schwidler sowie 64 weitere Personen und Unternehmen sanktioniert, die durch ihre Verbindungen zur russischen Staatsspitze "an der Tötung unschuldiger Zivilisten in der Ukraine" beteiligt sind.
+++ 10:23 Russland rechtfertigt Luftangriffe auf Lwiw +++
Russland hat nach eigenen Angaben militärische Ziele in der westukrainischen Stadt Lwiw angegriffen. Die Marschflugkörper seien eingesetzt worden, um eine Anlage zu zerstören, in der Flugabwehrsysteme, Radarstationen und Zielgeräte für Panzer repariert würden, heißt es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums. Zudem sei am Samstag ein von ukrainischen Streitkräften genutztes Tanklager mit Langstreckenraketen zerstört worden. "Die Streitkräfte der Russischen Föderation setzen die Offensivaktionen im Rahmen der speziellen Militäroperation fort", so das Ministerium unter Verweis auf die offizielle russische Bezeichnung der Invasion.
+++ 09:54 Faeser lehnt Registrierung ukrainischer Flüchtlinge ab +++
Bundesinnenministerin Nancy Faeser lehnt die von der Union geforderte Registrierung aller Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland ab. "Wir reden vor allem von Kindern und Frauen, die tagelang auf der Flucht sind", sagt die Ministerin im Berliner "Tagesspiegel". Ukrainer reisten ohne Visum ein und müssten sich daher nicht sofort bei den Behörden anmelden. Sie würden aber registriert, falls sie in eine Erstaufnahmeeinrichtung kommen oder staatliche Hilfe brauchen. Die SPD-Politikerin wies auch Vorwürfe zurück, man wisse kaum, wer da eigentlich ins Land komme: "Die Bundespolizei geht in die Züge, wenn sie über die Grenze kommen, und kontrolliert alle Pässe. Wer keinen Pass hat oder aus einem Drittstaat kommt, wird erfasst und registriert."
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+++ 09:30 Ukraine gegen Rot-Kreuz-Büro auf russischer Seite der Grenze +++
Die Ukraine fordert das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) auf, kein Büro in der russischen Großstadt Rostow am Don nahe der ukrainischen Grenze zu eröffnen. Mit einem solchen Büro würde das IKRK nicht unterstützte Fluchtkorridore legitimieren und die Entführung und Zwangsdeportation von Ukrainern nach Russland unterstützen, erklärte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im ukrainischen Parlament, Mychailo Raduzkji. Die Ukraine wirft Russland vor, seit Beginn der Offensive Tausende Menschen gegen ihren Willen nach Russland gebracht zu haben, darunter etwa 15.000 Menschen aus der eingekesselten Hafenstadt Mariupol. Russische Medien zufolge soll IKRK-Präsident Peter Maurer Russland bei einem Besuch in Moskau gebeten haben, die Eröffnung eines Rotkreuzbüros in Rostow am Don zu ermöglichen.
+++ 09:06 London: Russland fürchtet ukrainische Luftabwehr +++
Russland feuert nach Angaben der britischen Regierung weiterhin eine Vielzahl von Raketen auf Ziele in der gesamten Ukraine, darunter oftmals stark bewohnte Gebiete. Die meisten dieser Raketen werden demnach von russischem Staatsgebiet aus gezündet. Russland wolle auf diese Weise den Kontakt der eigenen Luftwaffe mit der ukrainischen Luftabwehr minimieren, erklärt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter. Nach US-Angaben sollen allerdings bis zu 60 Prozent der russischen Raketen im Einsatz versagen. Das britische Ministerium vermutet daher, dass Russland bald weniger komplexe Raketen einsetzen oder das Risiko für die eigene Luftwaffe erhöhen müsse.
+++ 08:59 Visa-Lockerungen für oppositionelle Russen gefordert +++
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, fordert Visa-Lockerungen für russische Menschenrechtler, um ihnen den Weg ins Exil nach Deutschland zu erleichtern. "Innerhalb Russlands wird die Repression gegen Andersdenkende, insbesondere als Reaktion auf den Krieg, immer schärfer", sagt die Grünen-Politikerin der "Welt am Sonntag". "Gegenüber diesen mutigen Menschen stehen wir in der Pflicht zu helfen, denn auch sie verteidigen Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in Europa." Der Zeitung zufolge sind mehrere russische Oppositionelle und Intellektuelle seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine nach Deutschland geflohen oder wollten dorthin. Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung nach den Protesten in Belarus ebenfalls beschlossen, politisch Verfolgten von dort in Einzelfällen eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen zu erteilen.
+++ 08:13 Ukraine: Mehrere Angriffe bei Donezk und Luhansk abgewehrt +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte erklärt, Russland habe seine "bewaffnete Aggression in vollem Umfang" fortgesetzt. Allerdings hätten die ukrainischen Streitkräfte sieben Angriffe in den östlichen Regionen Donezk und Luhansk zurückgeschlagen. Dabei hätte sie mehrere Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
+++ 07:41 Mutmaßliche russische Spitzel bei Lwiw gefasst +++
Die Polizei der westukrainischen Metropole Lwiw (Lemberg) hat zwei mutmaßliche russische Spitzel gefasst. Wie die Behörde auf Facebook mitteilt, wurde am Samstag in der Stadt ein verdächtiges Auto angehalten. Bei dem Fahrer fanden die Beamten demnach unter anderem Videos und Fotos von ukrainischen Truppenbewegungen und ein Telefon mit mehreren russischen Kontakten. Ein weiterer Mann wurde den Angaben zufolge festgenommen, nachdem er die Auswirkungen eines russischen Luftangriffes auf die Stadt gefilmt hatte. Videos und Bilder davon sowie von mehreren Sicherheits-Checkpoints in Lwiw soll er an zwei russische Telefonnummern gesendet haben.
+++ 07:10 Selenskyj: Moskau "entrussifiziert" Ukraine +++
Mit seiner gegen die Zivilbevölkerung gerichteten Kriegsführung tut Russland nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj alles für eine "Entrussifizierung" der Ukraine. "Dort, wo das Russische immer ein Teil des Alltags neben dem Ukrainischen war, im Osten unseres Landes, wo sie (die Russen) gerade friedliche Städte in Ruinen verwandeln, unternimmt Russland alles, um auf unserem Staatsgebiet eine Entrussifizierung durchzuführen", sagte Selenskyj am Samstagabend nach Angaben der "Ukrajinska Prawda". Diese "Entrussifizierung" geschehe "für diese Generation und für immer", fügte Selenskyj hinzu. "Dies ist eine weitere Manifestation ihrer Selbstmordpolitik."
+++ 06:41 Ukraine: Zwei Dörfer bei Mariupol zurückerobert +++
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben zwei Dörfer im Südosten des Landes zurückerobert. Dank einer erfolgreichen Offensive habe man Poltawka und Malynivka östlich der Stadt Huljajpole von russischen Besatzern befreit, teilt die Regionale Militärverwaltung von Saporischschja auf Telegram mit. Huljajpole liegt etwa 140 Kilometer von der schwer belagerten Hafenstadt Mariupol entfernt. Ein Karten-Tool der NASA, mit dem eigentlich Waldbrände identifiziert werden, belegt, dass in beiden Dörfern schwere Gefechte stattgefunden haben.
+++ 06:12 Strack-Zimmermann: Beschwichtigungspolitik "komplett gescheitert" +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, plädiert für deutlich mehr Entschlossenheit in der deutschen Sicherheitspolitik. Der Angriffskrieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei "ein ganz hartes Erwachen für Europa und besonders für uns", sagt die FDP-Politikerin in einem Interview. Man müsse einfach wissen, dass Drohungen einer bestimmten Reaktion bedürfen. "Und die haben wir verloren." Natürlich müsse man verhandeln und immer wieder versuchen, friedlich miteinander auszukommen, sagt die Politikerin weiter. "Aber ich halte Beschwichtigungspolitik, also eine Politik der ständigen Toleranz zerstörender Machtpolitik gegenüber für komplett gescheitert. Es gibt Menschen und Regierungen, die kennen nur klare Ansagen. Nur wer stark ist, wird nicht angegriffen."
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+++ 05:40 London: Russland-Sanktionen könnten bei Rückzug gelockert werden +++
Die britische Außenministerin Liz Truss hat Russland eine Aufhebung der Sanktionen in Aussicht gestellt - wenn der Kreml seinen Einmarsch in die Ukraine stoppt. Moskau müsse sich neben einem Waffenstillstand und dem Abzug seiner Truppen verpflichten, "keine weiteren Aggressionen" gegen die Ukraine zu unternehmen, damit die gegen hunderte Personen und Organisationen verhängten britischen Sanktionen gelockert werden können, sagt Truss dem Sunday Telegraph. "Die Sanktionen sollten nur dann aufgehoben werden, wenn es einen vollständigen Waffenstillstand und einen Rückzug gibt, aber auch wenn man sich verpflichtet, keine weiteren Aggressionen zu unternehmen", sagt Truss. "Außerdem besteht die Möglichkeit, die Sanktionen wieder einzuführen, wenn es in Zukunft zu weiteren Aggressionen kommt."
+++ 05:12 Deutsche Bahn bietet Geflüchteten Job-Programm an +++
Die Deutsche Bahn wird einem Medienbericht zufolge in der kommenden Woche ein Job- und Beratungsprogramm für Geflüchtete aus der Ukraine starten. Eine entsprechende Hotline in russischer und ukrainischer Sprache soll freigeschaltet werden, wie die "Bild am Sonntag" berichtet. Demnach öffnen in Frankfurt am Main, Köln und Berlin außerdem Beratungszentren. Die Bahn werde dort über den Arbeitsmarkt informieren und konkrete Jobmöglichkeiten in kaufmännischen und technischen Bereichen anbieten. "Wir wollen den Geflüchteten eine berufliche Perspektive bieten - kurzfristig aber auch auf längere Zeit", sagt DB-Personalvorstand Martin Seiler.
+++ 04:41 Bürgermeister von Mariupol: Russen wollen die Stadt "ausradieren" +++
Die Verteidiger der ukrainischen Hafenstadt Mariupol bieten den russischen Angreifern nach den Worten von Bürgermeister Wadym Bojtschenko "heroischen Widerstand". In einem Gespräch mit der Agentur Unian berichtet er von extrem schweren Kämpfen. Er wirft den russischen Militärs vor, rücksichtslos gegen alle Bewohner der inzwischen schwer zerstörten Stadt vorzugehen, auch gegen die ethnischen Russen. "Sie hatten nicht den Auftrag, irgendjemanden zu schützen", sagt Bojtschenko. "Ihre Aufgabe ist einfach, die Stadt von der Erdoberfläche auszuradieren, samt Bewohnern." Dies sei schlicht Völkermord, "eine andere Bezeichnung kann es dafür nicht geben".
+++ 04:10 Seit Kriegsbeginn sind 12 Journalisten ums Leben gekommen +++
In der Ukraine sind seit Kriegsausbruch vor einem Monat bereits zwölf Journalisten ums Leben gekommen. Weitere zehn Reporter seien im Verlauf der Kämpfe teils schwer verletzt worden, teilt Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa mit. "Der Welt die Wahrheit über Putins Aggression zu berichten, ist tödlich - im Krieg sind schon zwölf Journalisten gestorben", schreibt sie. Nach ihrer Lesart wurden die Reporter von russischen Militärs getötet.
+++ 03:42 Versicherungskonzern löscht sein Z-Logo aus sozialen Netzwerken +++
Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich beseitigt sein weißes Z-Logo auf blauem Hintergrund aus den sozialen Medien. "Wir entfernen vorübergehend die Verwendung des Buchstabens 'Z' aus den sozialen Kanälen, wo er isoliert erscheint und falsch interpretiert werden könnte", teilt das Unternehmen in einer Erklärung gegenüber Reuters mit. Der Buchstabe ist in Russland zu einem Symbol der Unterstützung für Moskaus Einmarsch in die Ukraine geworden.
+++ 03:06 Nouripour warnt vor extremen Sanktionen bei Giftgas-Angriff +++
Im Fall eines russischen Giftgas-Einsatzes in der Ukraine stellt der Grünen-Chef Omid Nouripour Sanktionen von bisher ungekanntem Ausmaß in Aussicht. "Unsere Antwort auf den Einsatz von Giftgas würde alle bisherigen Sanktionen in den Schatten stellen", sagt Nouripour der "Bild am Sonntag". Es gebe Indizien dafür, dass die russische Seite Giftgas einsetzen könnte. "Das wäre der erste Einsatz von Massenvernichtungswaffen auf europäischem Boden seit 1918. Nach einem solchen zivilisatorischen Bruch gäbe es keine Rückkehr mehr zur Normalität." Er könne die russische Seite "nur davor warnen", sagt Nouripour.
+++ 01:35 Selenskyj bittet Polen erneut um Kampfflugzeuge und Panzer +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet in einer Videokonferenz mit seinem polnischen Kollegen Andrzej Duda erneut um schwere Waffen. Er warnte in dem Gespräch, dass ohne die Lieferung von Kampfflugzeugen und Panzern an die ukrainischen Streitkräfte das russische Militär eine spätere Bedrohung für die NATO-Nachbarstaaten darstellen könnte. "Wenn die Partner der Ukraine nicht mit Flugzeugen und Panzern helfen, und diese Möglichkeiten haben sie, dann besteht ein hohes Risiko, dass die russische Armee nicht nur eine Raketen-Gefahr für die Territorien unserer Nachbarn darstellt - Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien und die Staaten im Baltikum - sondern auch eine direkte allgemeine militärische Bedrohung", sagt Selenskyj nach Darstellung der offiziellen Website des ukrainischen Präsidenten.
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+++ 01:05 London: Russen schießen mit Abstandsmunition aus eigenem Luftraum +++
Russische Luft- und Raketenstreitkräfte beschießen nach britischen Angaben weiterhin Ziele in der gesamten Ukraine, darunter auch in dicht besiedelten Gebieten. Dabei verlasse sich Russland weiterhin auf sogenannte Abstandsmunition, die aus dem russischen Luftraum abgefeuert werde, um die eigenen Flugzeuge nicht der ukrainischen Luftabwehr auszusetzen, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.
+++ 00:35 Lagarde gibt Entwarnung zu Stagflation in Eurozone +++
Die Europäische Zentralbank (EZB) geht nicht davon aus, dass der Krieg in der Ukraine zu einer Stagflation in der Eurozone führt. "Einlaufende Daten weisen nicht auf ein erhebliches Risiko einer Stagflation hin", sagt EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem Interview mit der Zeitung "Phileleftheros", das auf der EZB-Internetseite veröffentlicht wurde.
+++ 23:59 Ukraine meldet Beschuss von Forschungsreaktor in Charkiw +++
Die russischen Soldaten beschießen nach Angaben des ukrainischen Parlaments einen nuklearen Forschungsreaktor in der Stadt Charkiw. Es sei wegen der anhaltenden Auseinandersetzungen in der Nähe der Anlage derzeit unmöglich, das Ausmaß des Schadens abzuschätzen, teilt das Parlament auf Twitter mit. Allerdings ist der Reaktor schon zu Kriegsbeginn in einen sogenannten unterkritischen Zustand heruntergefahren worden. Charkiw ist die zweitgrößte Stadt in der Ukraine, die seit Beginn des Kriegs am 24. Februar unter heftigem Beschuss gestanden hat.
+++ 23:28 Polen: USA haben "keine Einwände" gegen Lieferung von Kampfjets +++
Die USA haben nach ukrainischen Angaben "keine Einwände" gegen die Lieferung von Kampfjets durch Polen an die Ukraine. Das teilt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba der Nachrichtenagentur AFP am Samstag schriftlich mit. Er fügt hinzu: "Der Ball liegt jetzt im Spielfeld der Polen." Kuleba ist am heutigen Samstag mit US-Präsident Joe Biden in Polen zusammengetroffen. Bei dem Treffen waren die Außen- und Verteidigungsminister der Ukraine und der USA dabei. Es war Bidens erstes persönliches Treffen mit hochrangigen Vertretern der Regierung in Kiew seit Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar.
+++ 22:55 Russische Raketen treffen Treibstofflager in Dubno +++
Russische Truppen nehmen ein Treibstofflager in Dubno im Westen der Ukraine unter Beschuss. Eine der beiden auf das Lager abgefeuerten Raketen sei abgeschossen worden, sagt der regionale Militärchef Vitali Kowalj bei Telegram. "Die zweite hat leider das Treibstofflager getroffen." Über Schäden oder weitere Auswirkungen des Angriffs machte Kowalj keine Angaben. "Der Schaden wird ausgewertet", sagt er.
+++ 22:22 Ukraine: 5208 Menschen über Fluchtkorridore aus umkämpften Städten gebracht +++
Nach der russischen Darstellung äußert sich nun auch die Ukraine zu den Menschen, die umkämpfte Städte verlassen können: Demnach werden insgesamt 5208 Menschen über Fluchtkorridore aus den Städten gebracht. Wie ein hochrangiger Regierungsvertreter erklärt, konnten 4331 Menschen aus Mariupol entkommen, das unter besonders heftigem Beschuss liegt.
+++ 22:05 USA sagen Ukraine weitere 100 Millionen Dollar zu +++
Die USA wollen die Regierung in der Ukraine mit weiteren 100 Millionen US-Dollar (91 Millionen Euro) unterstützen. Die Mittel sollen dem Innenministerium für den Grenzschutz sowie für Einsätze und Ausrüstung der Polizei zu Gute kommen, erklärte das US-Außenministerium. Mit dem Geld könne es weiteren Nachschub an Schutzausrüstungen, gepanzerten Fahrzeugen, Kommunikationstechnik und medizinischen Gütern geben, heißt es weiter. Die US-Regierung hat der Ukraine bereits massive humanitäre und militärische Hilfe in Milliardenhöhe zugesagt.
+++ 21:43 Russland: 4000 Zivilisten aus Mariupol gebracht +++
Aus der von russischen Truppen belagerten ukrainischen Stadt Mariupol sind Angaben aus Moskau zufolge weitere 4000 Zivilisten gebracht worden. In den vergangenen Wochen sei mehr als 98.000 Menschen ohne ukrainische Hilfe die Flucht aus Mariupol gelungen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, die Evakuierung von Zivilisten aus der Hafenstadt am Asowschen Meer, wo die humanitäre Lage katastrophal ist, zu sabotieren. Es gebe Informationen über insgesamt mehr als 2,7 Millionen Ukrainer, die nach Russland flüchten wollten, heißt es aus dem russischen Verteidigungsministerium. Kiew hingegen wirft Moskau immer wieder vor, vor allem Frauen und Kinder gegen deren Willen nach Russland zu verschleppen.
+++ 21:16 Eklat um Ukraine-Papier: Ältestenrat der Linken will Modrow loswerden +++
Der Ältestenrat der Linken unter dem Vorsitzenden Hans Modrow wird neu berufen. Ziel soll sein, den 94-jährigen Modrow loszuwerden. Dieser steht in der Kritik, seit er in einem Papier bezweifelt hat, ob es sich bei dem russischen Angriff auf die Ukraine tatsächlich um einen Angriff oder nicht eher um einen innerukrainischen Konflikt handele. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erfährt, stimmt der Parteivorstand in seiner Sitzung einstimmig dafür, in der nächsten Parteivorstandssitzung im April zunächst über die künftige Arbeitsweise und Struktur des Gremiums zu entscheiden und später über dessen Mitglieder. Modrow habe in seinem Papier eine "rote Linie" überschritten und der Partei Schaden zugefügt, heißt es in führenden Parteikreisen. Das sei nicht akzeptabel. Modrow war der letzte nicht demokratisch gewählte Ministerpräsident der DDR. Den russischen Präsidenten Wladimir Putin kennt Modrow aus dessen Zeit als KGB-Offizier in Dresden persönlich.
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+++ 21:00 Aktivisten verschütten Kunstblut vor russischer Botschaft in Prag +++
Bei einer Demonstration gegen den Ukraine-Krieg gehen in der tschechischen Hauptstadt Prag nach Angaben der Organisatoren rund 5000 Menschen auf die Straße. Sie ziehen durchs Stadtzentrum, dabei skandieren sie "Russland ohne Putin", "Freiheit für Russland, Frieden für die Ukraine" und "Putin ist nicht Russland". "Wir wollen zeigen, dass die Russen, die hier leben, gegen Putin sind, gegen den Krieg, dass sie die Ukraine unterstützen", sagt Organisator Anton Litvin der Nachrichtenagentur AFP. Derweil verschütten Aktivisten vor der russischen Botschaft in der Stadt mehrere Eimer mit Kunstblut.
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Quelle: ntv.de