Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:53 Russen machen Druck auf neue Frontlinie +++
Russland hält nach Angaben des ukrainischen Militärs den Druck vor allem westlich und südwestlich der Industriestadt Donezk hoch. Im Raum Awdijiwka seien 20 Attacken abgewehrt worden, im Raum Nowopawliwka habe das russische Militär 25 Mal versucht, die Verteidigungslinien zu durchbrechen, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Damit gerät die nächste Verteidigungslinie unter Druck, nachdem die Ukraine kürzlich den Festungsraum um Awdijiwka räumen musste. Der Generalstab berichtet von Angriffen auf die Ortschaften Berdytschi, Orliwka und Tonenke, wo sich das ukrainische Militär nach dem Rückzug aus Awdijiwka eingraben wollte. Weiter südlich geraten nach der russischen Eroberung von Marjinka die ukrainischen Verteidiger in den Siedlungen Krasnohoriwka, Heorhijiwka und Nowomychajliwka in Bedrängnis.
+++ 23:15 Polnische Bauern sperren Grenzübergang zur Ukraine komplett +++
Polnische Landwirte haben den Grenzübergang Medyka-Shehyni seit dem Nachmittag vollständig blockiert, sagt der Sprecher des staatlichen ukrainischen Grenzschutzes, Andrii Demtschenko. "Wie uns die polnische Seite mitteilte, weigerten sich die polnischen Landwirte, Lastwagen in Richtung Ukraine oder aus der Ukraine heraus passieren zu lassen", so Demtschenko. Die polnischen Landwirte hatten im Februar als Reaktion auf die ukrainischen Agrarimporte und die Meinungsverschiedenheiten über den Green Deal der EU eine neue Protestwelle ausgelöst. "Innerhalb eines Tages überquerten 111 Lastwagen, die von Polen in die Ukraine unterwegs waren, die Grenze. Nach wie vor durften keine Lastwagen aus der Ukraine nach Polen die Grenze passieren. Die Zahl der Durchfahrten in Richtung Polen war in den letzten zwei Tagen gleich Null", sagt Demtschenko.
+++ 22:19 Ukraine übersteht Winter erstmals nur mit inländischer Gasproduktion +++
Die Ukraine hat den Winter zum ersten Mal in der Geschichte nur mit inländischer Gasproduktion überstanden, schreibt der Vorstandsvorsitzende von des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Oleksiy Tschernyschow, auf seiner Facebook-Seite. Premierminister Denys Shmyhal sagte im Januar, dass der ukrainische Energiesektor trotz der russischen Angriffe stabil bleibt, da das Land in diesem Winter auf sein eigenes Gas angewiesen ist. "Vor zehn Jahren hätte niemand daran geglaubt. Vor zwei Jahren, als der Krieg in vollem Umfang begann, war es ebenfalls schwierig, daran zu glauben. Aber wir haben es geschafft, und jetzt planen wir, den Trend zur Energieunabhängigkeit der Ukraine auch in Zukunft beizubehalten", sagt Tschernyschow. Naftogaz hat bis zum Ende des Sommers 2023 14 Milliarden Kubikmeter Gasreserven angesammelt, um sich auf die Heizperiode vorzubereiten.
+++ 21:46 Polnische Bauern sperren Grenzübergang zur Ukraine komplett +++
Polnische Landwirte haben den Grenzübergang Medyka-Shehyni seit dem Nachmittag vollständig blockiert, sagt der Sprecher des staatlichen ukrainischen Grenzschutzes, Andrii Demtschenko. "Wie uns die polnische Seite mitteilte, weigerten sich die polnischen Landwirte, Lastwagen in Richtung Ukraine oder aus der Ukraine heraus passieren zu lassen", so Demtschenko. Die polnischen Landwirte hatten im Februar als Reaktion auf die ukrainischen Agrarimporte und die Meinungsverschiedenheiten über den Green Deal der EU eine neue Protestwelle ausgelöst. "Innerhalb eines Tages überquerten 111 Lastwagen, die von Polen in die Ukraine unterwegs waren, die Grenze. Nach wie vor durften keine Lastwagen aus der Ukraine nach Polen die Grenze passieren. Die Zahl der Durchfahrten in Richtung Polen war in den letzten zwei Tagen gleich Null", sagt
+++ 21:17 Geheimdienst: Russische Beamte in der Ukraine an der Destabilisierungskampagne "Maidan-3" beteiligt +++
Ein Beamter der russischen Präsidialverwaltung, Sergej Kirijenko, und Wladimir Putins ehemaliger Berater, Wladislaw Surkow, stehen auf der Liste derjenigen, die in die gegen die Ukraine gerichtete Destabilisierungskampagne "Maidan-3" verwickelt sind, sagt ein Sprecher des militärischen Geheimdienstes, Andrij Jusow, im ukrainischen Fernsehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj erwähnte die "Maidan-3"-Kampagne im vergangenen November zum ersten Mal öffentlich. Selenskyj berief sich dabei auf Informationen des ukrainischen Geheimdienstes (HUR) und westlicher Länder. "Maidan-3" bezieht sich auf die EuroMaidan-Revolution von 2014, die zum Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch führte und ihren Höhepunkt auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz fand, der auf Ukrainisch als "Maidan Nezalezhnosti" bekannt ist. Das Hauptziel des "Maidan-3"-Plans ist es, die ukrainische Gesellschaft durch Desinformation zu spalten und Chaos im Staat zu schaffen, um den Präsidenten mit "allen verfügbaren Mitteln" abzusetzen, so Jusow.
+++ 20:59 Russland stuft Autorin als "ausländische Agentin" ein +++
Russland stuft die bekannte Autorin Ljudmila Ulizkaja, die in Deutschland im Exil lebt, wegen ihrer Kritik am Krieg in der Ukraine und angeblicher LGBTQ-"Propaganda" als "ausländische Agentin" ein. Ulizkaja habe sich "gegen den militärischen Spezialeinsatz in der Ukraine gewandt" und "Propaganda für LGBT-Beziehungen betrieben", erklärt das russische Justizministerium. Die russische Regierung verwendet die Bezeichnung "ausländischer Agent" für Menschen, die sie als Verräter und Gegner der Staatsführung sieht. Autoren, die so eingestuft sind, müssen ihre Werke mit einem entsprechenden Warnhinweis markieren.
+++ 20:30 Ukrainer über Kriegsgefangenschaft: "Standen ganzen Tag, manchmal auch beim Essen" +++
Unmittelbar nach Russlands Angriff meldet sich der dreifache Vater Mykola Hoydalo bei Kiews Armee, im Mai 2022 gerät er in Kriegsgefangenschaft. Durch einen Austausch kommt er frei. Durch stundenlanges Stehen sind die Blutgefäße in seinen Beinen geschädigt.
+++ 20:10 Ministerium prüft, ob Kommunikation der deutschen Luftwaffe abgehört wurde +++
Das deutsche Verteidigungsministerium prüft nach Vorwürfen aus Moskau, ob die Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört wurde. "Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) hat alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet", teilt eine Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor hatten russische Medien über ein möglicherweise abgehörtes Gespräch berichtet. Darin sollen Offiziere der Bundeswehr zu hören sein, wie sie über theoretische Möglichkeiten eines Einsatzes deutscher Taurus-Raketen diskutieren. Das russische Außenministerium fordert nach dem angeblich abgehörten Gespräch von ranghohen Bundeswehroffizieren eine Erklärung der Bundesregierung. "Versuche, um Antworten herumzukommen, werden als Schuldeingeständnis gewertet", schreibt Moskaus Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal.
+++ 19:50 Für Menschen im Frontort Orichiw "ist alles ungewiss" +++
Knapp 1.000 der ursprünglich 14.000 Einwohner leben noch im ukrainischen Orichiw. Die Stadt ist weniger als zehn Kilometer von der Front entfernt. Viele haben Angst vor den regelmäßigen Bombardierungen, aber auch vor dem Verlassen ihres Heimatortes.
+++ 19:23 Ukraine und Niederlande unterzeichnen Abkommen für Flugabwehr, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge +++
Die von Russland angegriffene Ukraine hat mit den Niederlanden ein Sicherheitsabkommen unterzeichnet. "Das Dokument sieht zwei Milliarden Euro an Militärhilfe von den Niederlanden in diesem Jahr vor", schreibt Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Zur Unterzeichnung war der niederländische Regierungschef Mark Rutte in die ostukrainische Großstadt Charkiw gereist. Mit dem Vertrag stellt Den Haag Kiew kurzfristig weitere Unterstützung bei Flugabwehr, Artillerie, gepanzerten Fahrzeugen und weitreichenden Waffen in Aussicht. Die Ukraine werde auch künftig bei ihrem Streben nach einem Beitritt zur Europäischen Union und der NATO von den Niederlanden unterstützt. Ähnlich wie andere Abkommen zuvor mit Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Kanada wurde der Vertrag auf zehn Jahre geschlossen.
+++ 18:50 Ukrainer geraten im umkämpften Bachmut unter Druck +++
Während ukrainische Truppen rund um Awdijiwka nach eigenen Angaben Gebiete befreien können, sollen die Soldaten Moskaus den Druck rund um das schwer umkämpfte Bachmut massiv erhöhen. Soldat Mykailo gibt an, Russland habe "seine Aktivitäten aus allen Richtungen gesteigert".
+++ 18:27 Ausbildungsprogramm für Drohnen wird an ukrainischen Schulen eingeführt +++
Sieben ukrainische Berufsschulen werden ein Ausbildungsprogramm für kommerzielle Drohnen einführen, schreibt der ukrainische Minister für digitale Transformation Mykhailo Fedorov auf seinem Telegram-Kanal. Das neue Bildungsprojekt mit dem Namen "Kommerzieller Drohnenpilot" wird in den Oblasten Kiew, Sumy, Lemberg, Tschernihiw, Mykolaiv, Dnipropetrowsk und Kirowohrad gestartet. "Das Erlernen der Bedienung einer Drohne ist heutzutage in der Ukraine unerlässlich", sagt Fedorov.
+++ 18:01 Ukrainischer Geheimdienst: Russisches Raketensystem Pantsir in Belgorod getroffen +++
Ein russisches Flugabwehrraketensystem vom Typ Pantsir S-1 wurde bei dem Angriff im russischen Gebiet Belgorod am Donnerstag beschädigt, teilt der ukrainische militärische Nachrichtendienst (HUR) nun mit, ohne zu sagen, wer den Angriff durchgeführt hat. Russland setzt Pantsir S-1 zum Schutz seiner militärisch-industriellen Einrichtungen ein. Das System hat einen geschätzten Preis von rund 15 Millionen Dollar. Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes wurde Pantsir S-1 in der Nähe des Dorfes Golowtschino, etwa 10 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, angegriffen.
+++ 17:42 Experte Karasek: "Druck durchs Nichtstun ist zu groß geworden" +++
Obwohl sie massive Repressionen und sogar um ihr Leben fürchten müssen, wird die Beisetzung von Kreml-Kritiker Nawalny von vielen Menschen vor Ort begleitet. Kann daraus eine große Protestbewegung erwachsen? Russlandexperte Niko Karasek bewertet die Szenen.
+++ 17:28 Militär: Ukraine erobert Boden in der Nähe von Awdijiwka zurück +++
Russland verstärkt seine Angriffe im Sektor Awdijiwka, doch die ukrainischen Streitkräfte halten ihre Position und haben sogar einige verlorene Stellungen zurückerobert, wie General Oleksandr Tarnavskyi, der Befehlshaber der Tavria-Kräftegruppe, auf Telegram mitteilt. Laut Tarnavskyi verstärken die russischen Streitkräfte ihre Artillerie- und Infanterieangriffe in der Nähe von Awdijiwka und rufen gleichzeitig Reserven ab. Der ukrainische General beschreibt die Situation als "dynamisch", da die ukrainischen Streitkräfte in einigen Gebieten verlorenes Terrain zurückeroberten und zusätzliche Feuerstellungen und Beobachtungspunkte einrichteten. Im Laufe des vergangenen Tages hätten die ukrainischen Truppen 25 russische Angriffe im Sektor Awdijiwka abgewehrt, so der Kommandeur. Dabei seien 319 Soldaten getötet oder verwundet und 36 Ausrüstungsgegenstände vernichtet worden.
+++ 17:10 Russische NGO: Dutzende Festnahmen in Russland nach Nawalnys Beerdigung +++
Die Polizei hat nach Angaben der Nichtregierungsorganisation OVD-Info am Tag der Beerdigung des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny 47 Menschen in 13 Städten überall in Russland in Zusammenhang mit den Trauerbekundungen festgenommen. Die meisten Festnahmen habe es in Nowosibirsk gegeben, erklärt die Organisation im Onlinedienst Telegram. Sechs Menschen wurden demnach in Moskau festgenommen. Die Beerdigung fand auf dem Moskauer Friedhof Borisowskoje in der Nähe des Moskwa-Ufers statt. Trotz Warnungen der russischen Behörden waren tausende Menschen zum Ort der Beisetzung Nawalnys im Südosten Moskaus gekommen.
+++ 16:47 Weber: "Warum heißt es immer 'Deutschland soll'?" +++
"Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden" - dieses Zitat zum deutschen Taurus-Nein von Kanzler Olaf Scholz stößt bei Experten und Verbündeten auf scharfe Kritik. Sicherheitsexperte Joachim Weber ordnet die Aufregung ein.
+++ 16:23 Scholz: Teilnehmer an Beisetzung Nawalnys "großes Risiko eingegangen" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz würdigt den Mut der Russinnen und Russen, die an der Beisetzung des in Lagerhaft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in Moskau teilgenommen haben. Sie "sind damit ein großes Risiko eingegangen - für die Freiheit", schrieb Scholz im Internetdienst X. "Alexej Nawalny hat seinen Kampf für Demokratie und Freiheit mit dem Leben bezahlt", schreibt Scholz weiter. Doch "nach seinem Told tragen mutige Russinnen und Russen sein Vermächtnis weiter".
+++ 16:04 Munz: "Es wurde 'Russland ohne Putin' gerufen" +++
"Das war ein bewegender Tag" - so fasst ntv-Russlandkorrespondent Rainer Munz die Beisetzung von Alexej Nawalny in Moskau zusammen. Aus der Menge, die sich um die Kirche versammelte, sollen auch Kreml-kritische Kommentare gerufen worden sein.
+++ 15:45 Kanada offen für Entsendung von Soldaten in die Ukraine - in einer "Nicht-Kampfrolle" +++
Ottawa ist bereit, eine begrenzte Anzahl von Soldaten in die Ukraine zu entsenden, aber nur zur Ausbildung ukrainischer Soldaten und nicht zur Teilnahme an Kampfhandlungen, sagt der kanadische Verteidigungsminister Bill Blair in einem Interview mit dem "Toronto Star". Im Anschluss an das Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Paris schlug der französische Präsident Emmanuel Macron vor, die Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine in Zukunft "nicht auszuschließen", fügte aber hinzu, dass es keinen Konsens über einen solchen Schritt gebe. Laut Blair ist Kanada offen für die Entsendung einer bestimmten Anzahl von Soldaten in "einer klaren, nicht kämpferischen Rolle" in die Ukraine, um die ukrainischen Soldaten auszubilden, vorausgesetzt, die Operationen finden weit weg von der Frontlinie statt.
+++ 15:28 Explosionen auf der Krim: Russen schalten Luftabwehr ein +++
Die Luftabwehr ist in Sewastopol auf der besetzten Krim aktiv, sagt der Leiter der russischen Vertretung in der Stadt, Michail Raswoshajew, inmitten von Berichten über Explosionen und fordert die Menschen auf, in Schutzräumen zu bleiben. Explosionen waren in Sewastopol, Jewpatorija und in der Nähe von Simferopol auf der besetzten Krim zu hören, berichten das Portal Suspilne und lokale Telegram-Kanäle unter Berufung auf Anwohner. Nach Angaben des Telegram-Kanals Crimean Wind gab es einen erfolgreichen Treffer auf den Luftwaffenstützpunkt Hvardiiske unweit von Simferopol. Suspilne berichtet auch, dass in der Nähe von Hvardiiske Explosionen zu hören waren und Rauch über einer Brücke zu sehen war.
+++ 15:14 London: Russland wird im gesamten Jahr einen Materialvorteil haben +++
Nach britischer Einschätzung erhöht Russland seine Rüstungsproduktion massiv. "Obwohl die Verteidigungsindustrie nicht in der Lage ist, den Anforderungen der russischen Operationen gegen die Ukraine vollständig gerecht zu werden, ist sie mit ziemlicher Sicherheit das gesamte Jahr 2024 über in der Lage, einen Materialvorteil gegenüber der Ukraine zu erzielen", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Produktionsleistung sei 2023 stark gestiegen, heißt es weiter. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor gut zwei Jahren täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
+++ 14:56 Menschenmenge wird für Abschied von Nawalny in Friedhof gelassen - aber nur für zehn Minuten +++
Die Menschenmenge, die sich den Toren des Friedhofs Borisowskoje, wo Alexej Nawalny beerdigt wird, versammelt hat, darf nun den Friedhof betreten. Das berichtet Kevin Rothrock, der für das oppositionelle russische Online-Portal Meduza arbeitet, auf X. Allerdings werde der Friedhof bald schließen, so Rothrock. "Während der Borisowskoje-Friedhof endlich die Öffentlichkeit zum Grab von Nawalny zulässt, schließt der Friedhof offiziell in etwa 10 Minuten, und es scheint, dass die meisten Trauernden nicht hineingelassen werden", schreibt er. Rothrock vermutet, dass die Menschenmenge entweder friedlich aufgelöst wird oder Verhaftungen durch die Polizei folgen werden.
+++ 14:39 Nawalnys Witwe verabschiedet sich mit bewegenden Worten und Video von ihrem verstorbenen Mann +++
Julija Borissowna Nawalnaja, russische Menschenrechtsaktivistin und Witwe Alexej Nawalnys, verabschiedet sich in sozialen Netzwerken mit liebevollen Worten und einem bewegenden Video von ihrem verstorbenen Mann:
"Ljoscha, ich danke dir für 26 Jahre absolutes Glück. Ja, sogar für die letzten drei Jahre des Glücks. Für die Liebe, dafür, dass du mich immer unterstützt hast, dass du mich sogar im Gefängnis zum Lachen gebracht hast, dass du immer an mich gedacht hast
Ich weiß nicht, wie ich ohne dich leben soll, aber ich werde mein Bestes geben, damit du dich da oben für mich freust und stolz auf mich bist. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe oder nicht, aber ich werde es versuchen.
Ich bin sicher, dass wir uns eines Tages treffen werden. Ich habe so viele unerzählte Geschichten für dich, und ich habe so viele Lieder für dich auf meinem Handy gespeichert, alberne und lustige und im Allgemeinen, ehrlich gesagt, schreckliche Lieder, aber sie handeln von uns, und ich wollte so gerne, dass du sie dir anhörst. Und ich wollte so gerne sehen, wie du sie dir anhörst und lachst und mich dann umarmst.
Ich werde dich immer lieben. Ruhe in Frieden."
+++ 14:26 Menschenmenge vor Friedhof fordert Einlass - und ruft Nawalnys Kosenamen +++
Vor den Toren des Friedhofs Borisowskoje, wo Alexej Nawalny beerdigt wird, versammelt sich eine Menschenmenge. Nur die Personen, die an Nawalnys Trauerfeier teilnehmen durften, konnten sich seinem Grab für die Beisetzung nähern. Die Nawalny-Unterstützer vor dem Friedhof fordern deshalb Einlass, sie skandieren dabei Nawalnys russischen Kosenamen "Ljoscha" und rufen: "Ljoscha, wir sind bei dir."
+++ 14:15 Nawalny wird zum "Terminator"-Lied beerdigt +++
Die Beerdigungszeremonie für Alexej Nawalny auf dem Moskauer Friedhof Borisowskoje in der der Nähe des Moskwa-Ufers gebracht hat begonnen. Der Sarg sei zur Musik des Films "Terminator" in den Boden eingelassen worden, schreibt der Nawalny-Unterstützer Iwan Schdanow im Onlinedienst Telegram und fügt hinzu: "Auf Wiedersehen, mein Freund." Nach Angaben von Iwan Schdanow, einem Verbündeten von Alexej Nawalny, werden die Menschen die Möglichkeit haben, eine Handvoll Erde auf den Sarg zu werfen. Mehrere große Kränze wurden bereits um das Grab gelegt.
Berichtigung: In dem Eintrag stand zunächst, Nawalny wäre zu dem Lied "My Way" von Frank Sinatra beerdigt worden.
+++ 13:50 "Putin ist ein Mörder!" - Protestrufe bei Nawalny-Trauerfeier +++
Bei der Verabschiedung von Nawalny protestieren Menschen offen gegen Putin. "Russland ohne Putin!", "Putin ist ein Mörder!", "Russland wird frei sein!" und "Nein zum Krieg!" skandieren Menschen im Chor, wie Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichten. Sie sprechen angesichts des Großaufgebots an Uniformierten der Sonderpolizei Omon von einer angespannten Atmosphäre. Die Mitarbeiter Nawalnys rufen die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.
Der Sarg wurde derweil nach der Trauerfeier zur Beerdigung transportiert, die für 16 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) auf dem Borissowskoje-Friedhof geplant ist. Tausende Menschen laufen die etwa halbe Stunde zu Fuß zum Friedhof.
+++ 13:24 Mutter nimmt Abschied von Nawalny - Foto zeigt offenen Sarg in Kirche +++
Bei der Nawalny-Trauerfeier in Moskau nehmen Angehörige am offenen Sarg Abschied. Nawalnys Team zeigt in einem Live-Stream auf Youtube, wie die Leiche von Blumen bedeckt im Sarg liegt, umgeben von zahlreichen Menschen während des Gottesdienstes. Seine Mutter hält eine Kerze in der Hand, sein Vater sitzt am Sarg. Hier ein Screenshot der Szene:
+++ 12:52 Sarg in Kirche angekommen - Trauerfeier beginnt +++
Der Sarg mit dem im Straflager gestorbenen Oppositionspolitiker Nawalny kommt an der Kirche an, die Trauerfeier beginnt. Was in der Kirche passiert, ist aber unklar. Vor der Kirche versammeln sich Tausende Menschen. Nawalnys Team zeigt in einem Live-Stream auf Youtube, wie Männer den braunen Sarg aus einem schwarzen Transporter zogen und dann im Gleichschritt in die Kirche trugen.
+++ 12:31 Auch deutscher Botschafter Lambsdorff nimmt an Nawalnys Beerdigung teil +++
Neben Tausenden Russinnen und Russen nehmen auch Botschafter mehrerer westlicher Staaten an der Trauerfeier für Nawalny teil. Ein von Meduza verbreitetes Foto zeigt nicht nur den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff (M.), sondern auch US-Botschafterin Lynne Tracy und ihren französischen Amtskollegen Pierre Levy vor der Kirche, in der derzeit die Trauerfeier stattfindet. Auch Tom Dodd ist zu sehen, der stellvertretende Leiter der britischen Mission in Russland.
+++ 12:15 Als der Sarg ankommt, rufen die Menschen Nawalnys Namen +++
Kurz vor Beginn der Trauerfeier für Nawalny gibt es beeindruckende Szenen vor der Kirche: Als der Leichenwagen mit dem Sarg des Oppositionspolitikers ankommt, rufen die Menschen minutenlang seinen Namen und klatschen, wie Videos auf X zeigen. Laut einem AFP-Reporter nehmen Tausende Menschen an der Trauerfeier teil.
+++ 12:07 Frankreich warnt vor Folgen eines Zusammenbruchs der Ukraine +++
Nach den Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über westliche Bodentruppen in der Ukraine betont sein Außenminister Stéphane Séjourné, dass sein Land keinen Krieg gegen Russland führen wolle. "Alles, was wir tun, dient dazu, den Krieg zu verhindern", sagt er dem Sender France Inter. Séjourné erinnert an das von Macron vorgegebene Vorgehen im Ukraine-Krieg: "Russland daran hindern, zu gewinnen, ohne Krieg gegen Russland zu führen - und in diesem Rahmen ist nichts ausgeschlossen". Zudem verweist der Minister auf die Gefahr eines Zusammenbruchs der Ukraine und die damit einhergehenden schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen für die EU: "Wenn die Ukraine zusammenbricht, würden 30 Prozent des Weizenmarktes von Russland beherrscht werden, was ihnen die Möglichkeit geben würde, uns auf den Märkten anzugreifen."
+++ 11:49 Peskow: "Kreml hat Angehörigen von Nawalny am Tag seiner Beerdigung nichts zu sagen" +++
Auch Putins Sprecher Dmitri Peskow äußert sich zur Beerdigung von Nawalny. Beziehungsweise äußert er sich nicht. Ria Nowosti sagt er: "Der Kreml hat den Angehörigen von Nawalny am Tag seiner Beerdigung nichts zu sagen." Allerdings spricht er eine weitere Drohung an die Teilnehmer der Trauerfeier aus: "Diejenigen, die am Tag der Beerdigung von Nawalny an nicht genehmigten Kundgebungen teilnehmen, werden nach dem Gesetz zur Verantwortung gezogen."
+++ 11:05 Nawalnys Familie muss mehrere Stunden auf die Leiche warten +++
Nawalny-Angehörige mussten vor der heutigen Trauerfeier und Beerdigung offenbar etwa drei Stunden auf den Leichnam des Oppositionellen warten. Zunächst schrieb das unabhängige russische Portal Meduza auf X: "Die Pressesprecherin von Alexej Nawalny, Kira Jarmisch, sagt, dass der Leichnam des Politikers noch immer nicht an seine Familie übergeben worden ist. Ihr zufolge ging seine Familie um 10 Uhr Moskauer Zeit [8 Uhr MEZ] zum Leichenschauhaus, um den Leichnam wie vereinbart abzuholen, aber sie warten immer noch."
Kurz vor 13 Uhr Ortszeit (11 Uhr MEZ) schrieb die "Washington Post"-Journalistin Robyn Dixon auf X: "Die Familie von #Navalny hat seinen Sarg aus dem Leichenschauhaus erhalten. Es ist ihnen gelungen, trotz früherer Bemühungen einen Leichenwagen zu bekommen. Der Leichenwagen und der Trauerzug haben die Leichenhalle verlassen und fahren zur Kirche." Es dauere eine Stunde, um mit dem Sarg zur Kirche zu gelangen, heißt es von Nawalnys Team. Womöglich könne es zur Verzögerung bei der Trauerfeier und bei der Beerdigung kommen. Bereits am Donnerstag hieß es, dass mehrere Bestattungsunternehmen sich geweigert hätten, Nawalnys Leiche zur Beerdigung zu bringen. Laut Jarmisch erhielten die Bestatter zuvor Drohanrufe von "Unbekannten".
+++ 10:48 Dritte Sturmbrigade filmt Vorstoß in Stadt bei Awdijiwka +++
Die ukrainischen Truppen stehen nach dem Fall Awdijiwkas in der Region massiv unter Druck. Eigenen Angaben zufolge gelingen nun aber zumindest kleine Erfolge. Das Dorf Orliwka soll befreit worden sein, auch ein Vorstoß in die Stadt Krasnogorowka gelingt der dritten Sturmbrigade offenbar.
+++ 10:21 Bericht: London drängt Berlin zur Taurus-Lieferung +++
Laut einem Medienbericht übt Großbritannien hinter den Kulissen Druck auf Deutschland aus, damit es doch noch Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefert. Die britische Regierung habe Deutschland insgeheim aufgefordert, Kiew Taurus zur Verfügung zu stellen, berichtet "Bloomberg". London hatte sich zuvor über Äußerungen von Scholz über die britischen Aktivitäten in der Ukraine verärgert gezeigt. Hochrangige britische Minister und Beamte hätten Deutschland gegenüber wiederholt deutlich gemacht, dass die Ukraine Taurus-Marschflugkörper dringend benötigt, schreibt "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dabei habe Großbritannien verschiedene Lösungen für Berlins Widerstand angeboten, darunter ein Tauschgeschäft.
+++ 09:54 Ukraine und Russland melden Drohnen-Abschüsse +++
Die Ukraine schießt nach eigenen Angaben in der Nacht vier von Russland abgefeuerten Shahed-Drohnen ab. Der Angriff hätte den Regionen Charkiw und Dnipropetrowsk gegolten, berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf die Luftwaffe. Russland wiederum schießt nach eigenen Angaben in der Nacht eine Drohne über der Region Belgorod ab sowie drei Drohnen über der Region Nischni Nowgorod. Während erstere Region an die Ukraine grenzt, liegt Nischni Nowgorod östlich von Moskau.
+++ 09:25 Erste Menschen versammeln sich für Nawalny-Trauerfeier +++
In Moskau wird heute Oppositionspolitiker Nawalny beerdigt. Zuvor gibt es eine Trauerfeier. Dafür versammeln sich Stunden vorher erste Menschen vor der orthodoxen Kirche im Stadtteil Marjino, wie Christina Hebel vom "Spiegel" auf X schreibt. Polizei und andere Sicherheitsbehörden seien "massiv" präsent.
+++ 09:02 Sharma: "Dritte Sturmbrigade: Russen setzen große Truppenzahl ein" +++
Die Lage an der Front im Osten der Ukraine bleibt schwierig. Das berichtet ntv-Reporterin Kavita Sharma aus Pawlohrad. Den russischen Angreifern gelingt es weiter, westlich von Awdijiwka vorzudringen. Unterdessen wird bei der ukrainischen Armee die Munition immer knapper. Westliche Hilfe sei "dringend nötig", so Sharma.
+++ 08:26 Modekette Zara öffnet wieder ihre Länden in der Ukraine +++
Die spanische Modekette Zara will ihre Geschäfte in der Ukraine wiedereröffnen. Das berichtet die "Financial Times". Nach dem großangelegten russischen Überfall auf die Ukraine vor zwei Jahren hatte der Modehändler alle Filialen in dem Land geschlossen. Demnach teilte Inditex, der spanische Eigentümer, den örtlichen Vermietern mit, dass er Anfang April mit der Wiedereröffnung seiner Läden beginnen wolle. "Dies ist ein Meilenstein, der die fragile neue Normalität in mehreren Städten trotz des Konflikts mit Russland unterstreicht", schreibt die "Financial Times". Allerdings ist Zara nicht die erste große Kette, die ihre Läden in der Ukraine wieder öffnet. H&M etwa nahm laut dem Bericht seinen Betrieb bereits im November 2023 wieder auf.
+++ 08:04 Russland bombardiert zehn Gemeinden in Region Sumy +++
Nach ukrainischen Angaben bombardieren russische Streitkräfte in 27 separaten Angriffen zehn Gemeinden in der Region Sumy an der Grenze zu Russland. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung. Demnach wurden am Donnerstag mehr als 157 Explosionen registriert. In der Gemeinde Worozhba sei ein Zivilist verletzt worden. Mehrere Lagerhallen sollen in Brand geraten sein.
+++ 07:15 Bericht: Ukrainische Offiziere fürchten, dass russischer Vormarsch an Fahrt gewinnt +++
Ukrainische Beamte sind laut einem Medienbericht besorgt, dass der russische Vormarsch bis zum Sommer erheblich an Fahrt gewinnen könnte, wenn ihre Verbündeten nicht in der Lage sind, die Munitionslieferungen zu erhöhen. Das sagte laut "Bloomberg" eine mit den Analysen vertraute Person. Interne Einschätzungen der Lage auf dem Schlachtfeld werden demnach immer düsterer, da die ukrainischen Streitkräfte darum kämpfen, die russischen Angriffe abzuwehren und gleichzeitig die Anzahl der Granaten, die sie abfeuern können, rationieren. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, sagte laut "Bloomberg" am Donnerstag, dass Fehler der Kommandeure an der Front die Probleme der ukrainischen Verteidigung um Awdijiwka noch verschärft hätten.
+++ 06:47 Bericht: Ukraine schießt an einem Tag drei Su-34-Bomber ab +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben am Donnerstag drei russische Su-34-Jagdbomber abgeschossen. Das sagt der Sprecher der Luftwaffe, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Die erste Su-34 wurde demnach um 1 Uhr morgens im Osten der Ukraine abgeschossen. Die beiden anderen Bomber seien dann gegen 9 Uhr in der Nähe von Awdijiwka und Marinka abgeschossen worden. Laut der ukrainischen Luftwaffe hat Russland im Februar fast ein Dutzend Su-34-Maschinen verloren.
+++ 05:41 Nawalny wird heute beerdigt +++
Zwei Wochen nach seinem Tod in einem Straflager soll Alexej Nawalny heute in Moskau beigesetzt werden. Die Trauerfeier in der Kirche zu Ehren der Gottesmutterikone "Lindere meine Trauer" im südöstlichen Bezirk Marjino ist laut Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch für 14 Uhr Ortszeit (12 Uhr MEZ) geplant. Zwei Stunden später soll die Beisetzung auf dem rund eine halbe Stunde zu Fuß entfernten Friedhof Borissowskoje erfolgen. Dort will auch der deutsche Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, anwesend sein.
+++ 04:36 Abgeschossene Militärmaschine Il-76: Moskau will Kiew angeblich Leichen übergeben +++
Laut der Nachrichtenagentur RIA will Russland die sterblichen Überreste der Opfer des Militärflugzeugabsturzes vom Januar übergeben. Sie stehe wegen der Leichen in Kontakt mit ukrainischen Beamten, zitiert RIA die russische Menschenrechtskommissarin Tatjana Moskalkowa. Moskau beschuldigt Kiew, das Flugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 in der russischen Region Belgorod abgeschossen und 74 Menschen an Bord getötet zu haben. Darunter sollen 65 gefangene ukrainische Soldaten gewesen sein, die gegen russische Kriegsgefangene ausgetauscht werden sollten. Die Ukraine hat den Abschuss bisher weder bestätigt noch dementiert und zieht Moskaus Darstellung in Zweifel.
+++ 02:59 Litauen macht zwei weitere Grenzübergänge nach Belarus dicht +++
Litauen schließt aus Sicherheitsgründen vorübergehend zwei weitere Grenzübergänge zum benachbarten Belarus. Die beiden Kontrollpunkte Lavoriskes und Raigardas sind ab heute bis auf Weiteres dicht. Damit werden nur noch zwei der insgesamt sechs Übergänge entlang der fast 680 Kilometer langen Grenze offenbleiben. Ziel ist es, die Kontrolle der Waren-, Transport- und Personenströme über die Grenze sicherzustellen und die versuchte Ein- und Ausfuhr von sanktionierten Waren und Schmuggel einzudämmen. Kritik der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, dadurch würden "eiserne Vorhänge" errichtet, weist Litauens Regierung zurück. Für "Menschen, die vor dem Regime fliehen", werde weiterhin ein humanitärer Korridor offengehalten.
+++ 01:28 Keine Einigung zur Ukraine - G20-Treffen endet ohne Abschlusserklärung +++
Wegen Unstimmigkeiten zum Ukraine-Krieg geht das Treffen der Finanzminister der G20-Länder ohne eine gemeinsame Abschlusserklärung zu Ende. Brasilien als Gastgeber des G20-Treffens wollte die geopolitischen Krisen eigentlich ausklammern und den Schwerpunkt rein auf wirtschaftspolitische Fragen setzen. Finanzminister Christian Lindner hatte bereits im Vorfeld betont, Deutschland könne keiner Abschlusserklärung zustimmen, in der die geopolitischen Konflikte nicht erwähnt würden. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs stocken die Gespräche, weil auch Russland Mitglied der G20-Gruppe ist. Auch bei ihrem Treffen in Indien im vergangenen Jahr hatten sich die Finanzminister nicht auf eine gemeinsame Formulierung einigen können.
+++ 01:10 Frankreich bestellt Drohnen, auch für Ukraine +++
Frankreich bestellt 2000 Kamikaze-Drohnen und will einige von ihnen an die Ukraine liefern. Das kündigt Verteidigungsminister Sébastien Lecornu bei einem Besuch des französischen Drohnen-Herstellers Delair an. Die 100 ersten Drohnen sollen der Ukraine bis zum Sommer geliefert werden. "Kamikaze-Drohnen sind absolut grundlegend bei der Ausführung von (militärischen) Einsätzen", so Lecornu.
+++ 23:25 Weitere Zwangesvakuierungen im Raum Charkiw geplant +++
In 18 Dörfern der Region Charkiw droht Familien in nächster Zeit die Zwangsevakuierung. Der Leiter der Militärverwaltung der Region, Oleh Syniehubov, kündigt laut "Ukrainska Pravda" an, das Thema werde demnächst im Sicherheitsrat zur Sprache gebracht. Es gehe um Familien mit insgesamt 161 Kindern. Da die Russen ihr gesamtes Waffenarsenal mit Mörsergranaten, Artillerie, Drohnen und Flugzeugen einsetzten, seien sie täglich in Lebensgefahr. Seit Anfang des Jahres wurden demnach bereits 1500 Bewohner aus umkämpften Gebieten in Sicherheit gebracht.
+++ 22:21 EU-Parlament: Putin "strafrechtlich und politisch" verantwortlich für Nawalnys Tod +++
Das Europaparlament macht den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Tod des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny verantwortlich. "Die russische Regierung und Wladimir Putin persönlich tragen die strafrechtliche und politische Verantwortung für den Tod von Alexej Nawalny", heißt es in einer in Straßburg mit breiter Mehrheit verabschiedeten Resolution. 506 EU-Parlamentsabgeordnete stimmten für die nicht bindende Resolution, neun dagegen. Das EU-Parlament fordert eine unabhängige, internationale und transparente Untersuchung der genauen Todesumstände, damit die Verantwortlichen "zur Rechenschaft gezogen werden" und Recht gesprochen werde. Am Mittwoch hatte die Witwe des in der Haft gestorbenen Kreml-Kritikers, Julia Nawalnaja, eine Rede im Europaparlament gehalten.
+++ 21:54 Verstoß gegen Russland-Embargo: Geschäftsmann bleibt in U-Haft +++
Ein deutsch-russischer Geschäftsmann, der elektronische Bauteile für Drohnen an Russland geliefert haben soll, bleibt vorerst hinter Gittern. In einem in Karlsruhe veröffentlichten Beschluss ordnet der Bundesgerichtshof (BGH) die Fortdauer der Untersuchungshaft an. Der Geschäftsmann ist aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Mannheim schon seit dem 9. März 2023 in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft hatte das Verfahren kurz darauf wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Ende August hatte sie beim BGH-Ermittlungsrichter einen neuen Haftbefehl gegen den Mann beantragt. Die Behörde wirft ihm vor, mehrfach gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben.
+++ 21:35 USA sehen keine Hinweise, "dass Russland Einsatz einer Atomwaffe vorbereitet" +++
Die USA verurteilen die Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu den Gefahren eines neuen Nuklearkonflikts als "unverantwortliche Rhetorik". "Das ist nicht die Art und Weise, wie ein nuklear bewaffnetes Land sprechen sollte", sagt Außenministeriumssprecher Matthew Miller. Washington habe "in der Vergangenheit vertraulich und direkt mit Russland über die Folgen des Einsatzes einer Atomwaffe kommuniziert", fügt Miller hinzu. Dem Sprecher zufolge haben die USA jedoch "keine Hinweise darauf, dass Russland den Einsatz einer Atomwaffe vorbereitet".
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, lve/mli/ino/dpa/AFP/rts/AP