Einbrüche für Waffenkäufe? Amri über Monate in Berlin observiert
21.12.2016, 19:45 Uhr
(Foto: dpa)
Bundesweit fahnden die Ermittler nach den Tunesier Anis Amri wegen des Anschlags in Berlin. Und er war schon früher im Visier der Behörden. Doch handfeste Hinweise kamen nicht zusammen. Derweil gibt es einen Bericht über Amri und ein Terrornetzwerk.
Die Berliner Justiz hat Informationen über ihre früheren Ermittlungen gegen den zur Fahndung ausgeschriebenen Verdächtigen Anis Amri bekannt gegeben: Gegen Amri, nach dem im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt gefahndet wird, sei im März ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Im September sei Amris Überwachung dann aber beendet worden.
Bei den Ermittlungen sei es um Informationen gegangen, wonach Amri einen Einbruch plane, um sich dabei Mittel für den Kauf automatischer Waffen zu beschaffen - "möglicherweise, um damit später mit noch zu gewinnenden Mittätern einen Anschlag zu begehen", fügte die Staatsanwaltschaft hinzu.
Amri sei daraufhin observiert worden, auch seine Kommunikation sei überwacht worden. Allerdings hätten die "umfangreichen Überwachungsmaßnahmen" keine Hinweise zu den Vorwürfen erbracht. Deshalb habe "keine Grundlage für eine weitere Verlängerung der Anordnungen zur Überwachungsmaßnahmen mehr" bestanden, diese seien im September beendet worden, hieß es in der Justizerklärung weiter.
Unterdessen berichtet der "Focus", dass Amri zu einem Terrornetzwerk gehören soll, das offenbar seit 2015 Anschläge in Deutschland geplant habe. Diese Gruppierung hat sich um den inzwischen inhaftierten Hildesheimer Hassprediger Abu Walaa gebildet, wie es unter Berufung auf Akten und Vermerke der Bundesanwaltschaft weiter hieß.
Demnach soll es verschiedene Pläne gegeben haben: Überfälle auf Polizeistationen, Hinterhalte für selbst alarmierte Beamte und ein Sprengstoff-beladener Lastwagen, der in eine Menschenmenge habe gesteuert werden sollte. Ein eingeschleuster verdeckter Ermittler des nordrhein-westfälische Landeskriminalamts (LKA) habe zudem berichtet, dass die Gruppe sich bereits Waffen mit Schalldämpfern beschafft habe, berichtete das Magazin.
Quelle: ntv.de