Zwei Tote, vier Verletzte Armenien und Aserbaidschan melden Beschuss
01.09.2023, 14:16 Uhr Artikel anhören
Soldaten auf einem Militärposten an der Frontlinie im Latschin-Korridor.
(Foto: picture alliance/dpa/Le Pictorium Agency via ZUMA)
Im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach ist es erneut zum Schusswechsel gekommen. Zwei Soldaten sollen ums Leben gekommen sein. Derweil fehlt es den Menschen dort weiter an der Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Gas und Treibstoff.
In der angespannten Lage zwischen den Kaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan haben sich beide Seiten über die Grenze hinweg beschossen. Das armenische Verteidigungsministerium in Eriwan berichtete von zwei getöteten eigenen Soldaten und einem Verwundeten. Die aserbaidschanische Seite in Baku sprach von drei verletzten Soldaten. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben nicht.
Beschossen wurden demnach Armeestellungen im Kreis Sotk auf armenischer Seite und im Kreis Kelbecer auf aserbaidschanischer Seite. Die Hochgebirgsregion an der Grenze, in der es zu dem wechselseitigen Beschuss kam, liegt etwa 120 Kilometer östlich der armenischen Hauptstadt Eriwan. Aserbaidschan ziehe dort Soldaten und schwere Waffen zusammen, hieß es vom armenischen Militär.
An der Grenze zwischen den beiden Ländern gibt es regelmäßig bewaffnete Auseinandersetzungen. Im September vorigen Jahres wurden bei Kämpfen 286 Menschen getötet. Zuletzt waren bei einem Zwischenfall Ende Juni in Berg-Karabach vier armenische Soldaten getötet worden. Seit dem Zerfall der Sowjetunion streiten Aserbaidschan und Armenien um die Region Berg-Karabach. Bei dem Konflikt kamen nach Schätzungen bis heute rund 30.000 Menschen ums Leben.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag eine "diplomatische Initiative" in dem Konflikt angekündigt. Dabei soll es unter anderem um die Achtung des sogenannten Latschin-Korridors gehen, die einzige Straßenverbindung zwischen Armenien und Berg-Karabach. Diese wird seit Juli von Aserbaidschan geschlossen gehalten, was nach armenischen Angaben mittlerweile gravierende Auswirkungen auf die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Gas und Treibstoff hat.
Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP