Geld für Gefallene-Familien Aus Putins Sicht läuft alles "streng nach Zeitplan"
03.03.2022, 20:16 Uhr
Wladimir Wladimirowitsch Putin: "Alle gesetzten Aufgaben werden erfolgreich gelöst."
(Foto: via REUTERS)
Zu Beginn der zweiten Woche des Kriegs in der Ukraine bezeichnet Russlands Staatschef den Verlauf des von ihm als Sondereinsatz deklarierten Überfalls als planmäßig. Den Familien der getöteten russischen Soldaten sowie den Verwundeten stellt er Zahlungen in Aussicht.
Eine Woche nach dem russischen Einmarsch ins Nachbarland Ukraine hat sich Kremlchef Wladimir Putin demonstrativ mit dem Einsatz zufrieden gezeigt. "Ich möchte sagen, dass die militärische Spezial-Operation streng nach Zeitplan und nach Plan verläuft", sagte er bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats, deren Beginn im Staatsfernsehen gezeigt wurde. "Alle gesetzten Aufgaben werden erfolgreich gelöst."
Im Nachbarland kämpften die russischen Soldaten für Russland und gegen Bedrohungen etwa durch Atomwaffen, erklärte Putin weiter. Man werde das "Anti-Russland" zerstören, das vom Westen geschaffen worden sei. Einmal mehr betonte Putin zudem: "Ich werde niemals meine Überzeugung aufgeben, dass Russen und Ukrainer ein Volk sind."
Putin sprach den Angehörigen der in der Ukraine getöteten russischen Soldaten sein Beileid aus und legte eine Schweigeminute ein. Am Vortag hatte das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt, dass 498 Russen getötet worden seien. Die Ukraine spricht hingegen von Tausenden getöteten Soldaten aus Russland.
Die Familien der getöteten Soldaten erhielten jeweils rund 12,4 Millionen Rubel (rund 105.000 Euro), sagte Putin. Auch Verwundete sollten Entschädigungszahlungen erhalten oder Renten. Der Kremlchef warf den "ukrainischen Neonazis" vor, Tausende Ausländer als "Geiseln" genommen zu haben, darunter ausländische Studenten. Russland versuche, zivile Opfer zu vermeiden, bekräftigte er. In allen Gebieten, in denen gekämpft werde, hätten russische Soldaten Fluchtkorridore eingerichtet, damit Zivilisten in Sicherheit gebracht werden könnten. Belege für seine Vorwürfe legte Putin nicht vor. Russland bezeichnet den Konflikt in der Ukraine nicht wie andere Staaten als Krieg, sondern als militärischen Sondereinsatz.
Russland hatte vor einer Woche mit einem Großangriff auf die Ukraine begonnen. Russische Bodentruppen drangen anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vor, seitdem stockt der Vormarsch jedoch. Experten sehen eine hohe Moral unter den ukrainischen Soldaten und der Bevölkerung und überraschende logistische Schwierigkeiten bei der russischen Armee.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts/AFP