Politik

Migranten protestieren auf Lesbos Ausschreitungen in Moria-Abschiebelager

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Brennende Müllcontainer, wütende Stimmung: Die Polizei setzte Tränengas in Moria ein.

(Foto: AP AP)

54.000 Migranten und Flüchtlinge halten sich in Griechenland auf. Nur einen kleinen Teil trifft das Rückführungsabkommen der EU mit der Türkei. Die Betroffenen wollen das nicht hinnehmen und randalieren im Lager Moria auf Lesbos.

Im Aufnahmelager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat es stundenlange Ausschreitungen gegeben. Migranten und Polizisten gerieten dabei aneinander. Flüchtlinge und Migranten protestierten gegen eine mögliche Ausweisung in die Türkei sowie die ihrer Meinung nach schlechten Lebensbedingungen.

Mindestens zehn Menschen seien leicht verletzt worden, berichtet das Staatsradio. Demnach konnten die Sicherheitskräfte erst am frühen Morgen wieder die Ordnung in dem Aufnahme- und Abschiebelager herstellen.

Die Stimmung sei explosiv, berichten Reporter vor Ort. Die Protestierenden bewarfen unter anderem den griechischen Migrationsminister Ioannis Mouzalas mit Wasserflaschen und anderen Gegenständen. Einige zündeten zudem Mülleimer an. Als einige Migranten versuchten auszubrechen und Steine warfen, setzten Sicherheitskräfte Tränengas ein.

Griechenland hatte zuvor insgesamt 49 illegal eingereiste Migranten in die Türkei abgeschoben. Grundlage dafür ist der EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei. Dieser sieht vor, dass alle ab dem 20. März illegal eingereisten Flüchtlinge und Migranten von Griechenland in die Türkei zurückgeschickt werden.

Insgesamt halten sich inzwischen 54.000 Migranten in Griechenland auf. Das Land hat Probleme, die Menschen unterzubringen und zu versorgen. Tausende Menschen halten sich der Zeitung "Kathimerini" zufolge in wilden Lagern im Hafen von Piräus und im Grenzort Idomeni auf. Nach und nach sollen die Flüchtlinge dort in neueröffnete Lager gebracht werden. Die Rückführung im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens verläuft schleppend, weil inzwischen fast alle neu angekommenen Migranten in Griechenland Asylanträge stellen.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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