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USA nennen erstmals Zahl Austin: 25.000 Frauen und Kinder im Gazastreifen getötet

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Nach einem israelischen Angriff suchen Einheimische in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes im Gazastreifen nach Überlebenden.

Nach einem israelischen Angriff suchen Einheimische in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes im Gazastreifen nach Überlebenden.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Die genaue Zahl der seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getöteten Menschen lässt sich schwer bestimmen. Während Israel von 10.000 getöteten "Terroristen" spricht, nennt die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde aktuell 30.035 getötete Palästinenser. Nun nennen die USA zum ersten Mal eine Opferzahl.

Seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen im Oktober sind dort nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mehr als 25.000 palästinensische Frauen und Kinder getötet worden. Austin nannte diese Zahl während einer Anhörung im US-Kongress. Sein Sprecher stellte später klar, dass sich Austin bei dieser Angabe auf Zahlen des Hamas-geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen bezogen habe. "Wir können diese Opferzahlen nicht unabhängig prüfen", ergänzte der Sprecher.

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde beziffert die Gesamtzahl der im Gazastreifen getöteten Menschen auf 30.035 seit Kriegsbeginn. 70.457 Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilte die Hamas-Behörde mit. Demnach wurden allein in den vergangenen 24 Stunden 81 Menschen getötet und 132 weitere verletzt.

Die Zahlen der Hamas lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Laut UN und anderen Beobachtern haben sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Mitgliedern von Terrororganisationen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, rund "10.000 Terroristen" getötet zu haben.

Israel erklärt seine anhaltenden Angriffe damit, dass es die Terrorstrukturen im Gazastreifen vernichten will. Die Angriffe stürzen dort aber Hunderttausende Kinder, Alte, Kranke, Mütter und Väter ins Elend. Das Leben für die rund 2,2 Millionen Menschen ist zur Hölle geworden. Jeder Vierte im Gazastreifen, mindestens 576.000 Menschen, sei "in einem katastrophalen Ausmaß von Entbehrungen und Hunger bedroht", warnte das Welternährungsprogramm (WFP) gerade im Weltsicherheitsrat. Patienten in Krankenhäusern und Menschen auf der Straße bettelten um ein Glas Wasser oder ein Stück Brot, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite sind mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP

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