Politik

Wegen Moskaus Fahndungsliste Baltenstaaten bestellen russische Diplomaten ein

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Russland fahndet unter anderem nach Estlands Regierungschefin Kaja Kallas.

Russland fahndet unter anderem nach Estlands Regierungschefin Kaja Kallas.

(Foto: IMAGO/Scanpix)

Kürzlich setzt Russland zahlreiche hochrangige Politiker aus Estland und Lettland auf seine Fahndungsliste. Die beiden Länder laden jetzt jeweils den Geschäftsträger der russischen Botschaft zum Gespräch - und richten deutliche Worte an die Diplomaten.

Estland hat wegen der Aufnahme von Regierungschefin Kaja Kallas und Staatssekretär Taimar Peterkop auf eine russische Fahndungsliste den Geschäftsträger der russischen Botschaft in Tallinn einbestellt. Bei dem Gespräch sei Empörung über Russlands Schritt zum Ausdruck gebracht und eine schriftliche Erklärung verlangt worden, teilte das estnische Außenministerium mit.

Der russische Diplomat sei darüber informiert worden, dass Moskaus Vorgehen nicht die gewünschte Wirkung auf Estlands Politik haben werde, und dass das baltische EU- und NATO-Land die Ukraine weiter entschlossen unterstütze, hieß es weiter. Auch das benachbarte Lettland lud den russischen Geschäftsträger zum Gespräch ins Außenministerium.

Dabei sei einer Mitteilung zufolge auf Schärfste protestiert und die russische Praxis verurteilt worden, seine nationale Gerichtsbarkeit über seine Landesgrenzen hinaus auf Lettland auszudehnen. Russland hatte zuvor Kallas und andere hochrangige Politiker aus den baltischen Staaten - darunter mehr als 80 aus Lettland - auf eine Fahndungsliste gesetzt. Die russischen Behörden werfen ihnen den Abriss sowjetischer Kriegsdenkmäler vor.

Kallas selbst hat unbeeindruckt auf ihre Aufnahme auf die Fahndungsliste reagiert und diese als "nicht überraschend" bezeichnet. "Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass ich das Richtige tue", schrieb sie im sozialen Netzwerk X. Kallas ist eine entschiedene Unterstützerin der Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasoren.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen